Kunst- und Kulturförderung zukunftswirksam gestalten

Grundsätze und Perspektiven einer nachhaltigen Ausrichtung der kommunalen Kunst- und Kulturförderung in Freiburg

Grundsatz IV

Wir stärken kulturelle Teilhabe und setzen uns für den Zugang zu Kunst- und Kulturangeboten für alle Interessierte ein.

Der Zugang zu Kunst und Kultur soll allen daran Interessierten ermöglicht werden. Grundlage dafür ist ein Bewusstsein für Diskriminierungsformen und Barrieren, die z. B. aufgrund von ungleichen Teilhabebedingungen durch Herkunft, Sprache, Bildung, Behinderungen oder Alter entstehen. Kunst- und Kulturanbietende sehen ihre Verantwortung, Inklusion, Teilhabe und Chancengleichheit zu ermöglichen und dabei auf Augenhöhe zu agieren. Für eine diversitätssensible Öffnung von Organisationen und Angeboten braucht es unter anderem Raum für machtkritische Diskussionen und multiperspektivische Hinterfragung sowie die Bereitschaft zu einer entsprechenden Veränderung und Qualifizierung. Kulturelle Teilhabe bei künstlerischen und kulturellen Formaten einer Organisation oder Initiative beinhaltet auch, dass Interessierte aktiv mitgestalten können. Durch partizipative künstlerische Angebote, zeitgemäße Formen der Publikumsansprache und eine aktive Einbindung von Rezipierenden in Prozesse können intensivere Verbindungen entstehen. Jeder Mensch sollte dabei auch Möglichkeiten zur Selbstbildung in den Künsten und durch die Künste haben. Kulturelle Bildung und Vermittlung ermöglichen und fördern diese Bildungsprozesse für alle Lebensalter und stärken insbesondere den Nachwuchsbereich.

Strategisches Ziel

Diskriminierungsformen und Barrieren bei der Wahrnehmung und Partizipation von kulturellen Angeboten werden aktiv erkannt und durch entsprechende Maßnahmen reduziert.


Mögliche Aufgabenfelder für Kulturpolitik und Kulturverwaltung

· erkennen diskriminierende Machtverhältnisse sowie Barrieren in der eigenen Kulturarbeit und wirken diesen gezielt entgegen
· bauen Fördermaßnahmen zur Stärkung Kultureller Teilhabe aus, die u. a. die Aspekte Zugänge und Bildung anvisieren
· ermöglichen Qualifizierungsangebote, die das Bewusstsein für diskriminierungssensible und teilhabeorientierte Kulturarbeit erhöhen und Umsetzungsmöglichkeiten erproben
· bieten Angebote zum Erfahrungsaustausch und binden Impulse von Expert_innen ein
· stellen Arbeitsteams nach Möglichkeit divers auf

Gestaltungsoptionen für Künstler_innen und Vertreter_innen der Kulturorganisationen

· stellen Arbeitsteams nach Möglichkeit divers auf
· hinterfragen die bestehenden Zugänge zum eigenen Kulturangebot (räumlich, sprachlich, kontextbezogen) in Hinblick auf Diversität, Klassismus, Inklusion und Teilhabe und überprüfen dies ggf. unter Einbezug von Vertreter_innen der anvisierten Zielgruppen
· binden das Publikum auch mit partizipativen Formaten in den Kunst- und Kulturprozess ein
· öffnen Kulturorganisationen diversitätssensibel und inklusiv und bilden sich hierfür fachlich fort
· nutzen Angebote zum Erfahrungsaustausch und binden Impulse von verschiedenen Expert_innen ein