Stromverbrauch zuhause - gehen Ihre Lichter aus?

Stromtrasse in der Abenddämmerung

Rund 320 Euro Stromkosten im Jahr kann ein Haushalt in einem Mehrfamilienhaus sparen. In einem Einfamilienhaus sogar 410 Euro pro Jahr! Das ist gut fürs Klima – und für die Finanzen.

Richtig abschalten

Das rote Lämpchen am Fernseher zeigt es an: nur ein Druck auf die Fernbedinung und schon läuft das Programm wieder. Doch diese Bequemlichkeit kostet Energie - und Geld. Dieser Bereitschaftsstrom, auch Stand-By genannt, ist teilweise gar nicht so einfach zu vermeiden. Viele Elektrogeräte haben keinen echten Netzschalter oder dieser liegt wie bei PCs nur schwer erreichbar auf der Gerätrückseite. Und nicht immer zeigt eine rote Lampe den fortdauernden Stromverbrauch an. Oft bringt nur ein Messgerät Aufklärung. Wer richtig abschalten will, der benutzt am Besten eine schaltbare Steckerleiste. Diese hat zudem den Vorteil, die Stromversorgung von Gerätegruppen (PC, Monitor, Drucker) zu bündeln und bietet darüber hinaus einen Überspannungsschutz.

Natürlich gibt es Geräte, bei denen der Bereitschaftsmodus gewollt ist, beispielsweise Anrufbeantworter oder Faxgeräte. Bei allen anderen gilt: Jedes Watt Anschlussleistung verursacht im Jahr einen Stromverbrauch von fast 9 Kilowattstunden. Das bedeutet nicht nur Umweltbelastung, sondern kostet Sie über 3 Euro.

Unter www.dena.de gibt es weitere Informationen.

Effiziente Haushaltsgeräte

Wussten Sie, dass über ein Vietel des Stromverbrauchs auf Kosten von Unterhaltungselektronik wie Computer, TV und Audio drauf geht? Während der Lebensdauer eines Gerätes übersteigen die Stromkosten häufig die Anschaffungskosten. Achten Sie deshalb beim Kauf auf besonders stromeffiziente Modelle! Die Energieeffizienzklasse auf dem EU-Label lässt auf einen Blick eine Einstufung des Energieverbrauchs zu.

Nicht nur mit Hilfe von effizienten Geräten lässt sich viel Strom sparen, auch Ihr Einsatz macht sich schnell bezahlt:

  • Stellen Sie Kühl- und Gefriergeräte möglichst in kühle Räume oder in der Küche nicht neben Herd oder Spülmaschine!
  • Füllen Sie ihre Spül- und Waschmaschine möglichst gut und benutzen sie Programme mit niedrigeren Temperaturen!
  • Vermeiden Sie die Nutzung von Wäschetrocknern und Klimaanlagen!
  • Gasherde sind effizienter als Elektroherde! Benutzen Sie bei Elektroherden passendes Kochgeschirr zu den Platten! Bei älteren Modellen nutzen Sie die Nachwärme der Platte zum Kochen und Garen!

Ausführliche Informationen finden Sie auch auf der Hompage www.ecotopten.de sowie der Homepage der DENA unter www.stromeffizienz.de

Computer, Smartphones, TV & Co.

Obwohl im Bereich der Geräteeffizienz schon viel erreicht wurde, steigt der private Stromverbrauch seit Jahren an. Ein Grund dafür ist die zunehmende Ausstattung der Haushalte mit Computern, Tablet und Smartphones, auch Internet und Streaming haben zum Anstieg des Stromverbrauchs beigetragen. 

Schon beim Kauf auf energieeffiziente Geräte achten!
Informationen über den Stromverbrauch im Betrieb (Gerät läuft) und im Stand-by-Zustand finden Sie in den Produktunterlagen der Geräte oder fragen Sie Ihren Fachhändler. Wichtig ist vor allem, dass das neue Gerät an Ihre Nutzungsgewohnheiten angepasst wird.

Computer und ihr Zubehör wie Monitor und Drucker sind häufig im Bereitschaftsmodus, ohne dass tatsächlich an Ihnen gearbeitet wird. Bei längeren Arbeitspausen lohnt sich das Abschalten. Beachten Sie aber, dass viele Geräte keine oder nur schlecht zugängliche Netzschalter haben und auch im scheinbaren Aus-Zustand Strom verbrauchen. Hier helfen schaltbare Steckerleisten, die bequem erreichbar sind. Bei kürzeren Arbeitspausen können Sie die Stromsparfunktionen vieler Betriebssysteme nutzen. Damit sind nicht die Bildschirmschoner-Programme gemeint, die den Stromverbrauch nur minimal senken, sondern das automatische Wechseln von Computer und Monitor in den Ruhezustand nach einer festgelegten Zeit.

Übrigens verbrauchen Laptops weniger Strom als Desktop-PCs und Tintenstrahldrucker weniger als Laserdrucker. Diese lohnen sich energetisch erst beim häufigen Druck. Bei allen Geräten gilt: Achten Sie beim Neukauf nicht nur auf die Leistungsmerkmale, sondern auch auf den Stromverbrauch! Hilfestellung bieten Energielabel.

Steht in Ihrem Wohnzimmer noch ein alter Röhrenfernseher? Dann beherbergen Sie einen echten Stromfresser! Aber auch bei Flachbildfernsehern gibt es große Unterschiede beim Energieverbrauch.
Grundsätzlich gilt: Der Stromverbrauch von Fernsehern steigt vor allem mit der Größe. Je größer und leistungsfähiger die Geräte sind, desto höher ist der Stromverbrauch. Daher ist besonders bei großen Geräten die Energieeffizienzklasse wichtig, wenn Sie Ihren Stromverbrauch reduzieren möchten. Noch genauer ist der Vergleich des jährlichen Stromverbrauchs. 

Eine Übersicht über effiziente Geräte finden Sie auch bei www.ecotopten.de in den Bereichen "Informieren & Kommunizieren" sowie "Fernsehen & Co.".

Effiziente Heizungspumpen

Wenn es in den Heizungsrohren pfeift, rauscht und quietscht und manche Räume nicht richtig warm werden, ist es Zeit für einen Heizungs-Check. Moderne, hocheffiziente Pumpen verbrauchen 70 bis 80 Prozent weniger Strom als alte Pumpen und rechnen sich daher bereits innerhalb weniger Jahre. In einem durchschnittlichen 3-Personen-Haushalt spart eine neue und hocheffiziente Umwälzpumpe bis zu 105 Euro im Jahr im Vergleich zu einem alten Modell.

Qualifizierte Fachbetriebe, die Ihnen beim Heizungs-Check und der Auswahl einer passenden Heizungspumpe helfen,  finden Sie unter www.shk-freiburg.de.

Energielabel

Ohne Physikstudium ist der Vergleich von Elektrogeräten teilweise schwierig. Nicht immer sind alle Faktoren klar ersichtlich und wer kennt schon die Kriterien für energieeffiziente Büro- und Unterhaltungsgeräte auswendig? Hilfestellung geben Energielabel. Drei wichtige Label werden hier kurz vorgestellt:

Das neue EU-Energielabel

Das EU-Energielabel befindet sich auf verschiedensten Produkten, z. B. auf Leuchtmitteln, Waschmaschinen, Fernsehern oder Heizungen. Mit Energieeffizienzklassen und Angaben zu Produkteigenschaften wie Strom- und Wasserverbrauch oder Lautstärke lassen sich verschiedene Geräte gut vergleichen. Energieeffiziente Geräte können mehrere hundert Euro pro Jahr sparen. Seit März 2021 gibt es für einige Produkte ein neues EU-Energielabel. Der Grund: In den letzten Jahren haben viele technische Innovationen zu erheblichen Verbesserungen bei der Energieeffizienz geführt. In mehreren Produktgruppen befanden sich daher fast alle Produkte in den obersten Effizienzklassen.

Der Energy Star

Der Energy Star bescheinigt den Geräten, dass sie die Stromsparkriterien der amerikanischen Umweltschutzbehörde EPA (Environmental Protection Agency) und dem Energy-Star-Büro der Europäischen Gemeinschaft (EGESB) erfüllen. Diese Kriterien beinhalten sowohl Grenzwerte für Stand-by-, Ruhezustand Leerlaufmodus als auch Vorschriften, dass sich ein eingeschaltetes Gerät nach einiger Zeit selbständig zurückschalten muss, also z. B. die Prozessorleistung heruntergefahren und die Festplatte abgeschaltet werden muss. Darüber hinaus sind die maximale Leistungsaufnahme und die Effizienz der Netzteile berücksichtigt. Die Kriterien wurden mit der Integration des GEEA-Labels überarbeitet und stellen einen guten Effizienzstandard sicher.

Der Blaue Engel

Das Prüfsiegel "Blauer Engel" prüft eine sehr breite Palette von Kriterien aus den Bereichen Bildschirmstrahlung, Bildschirmergonomie, Umweltverträglichkeit der Produkte, Möglichkeit zur Produkterweiterung,  Recyclingfähigkeit, Arbeitssicherheit, Lärmemission und  Energiesparfunktion. Für viele Kriterien müssen Prüfberichte unabhängiger Institute vorliegen, anhand derer dann eine Jury über die Vergabe des Blauen Engels entscheidet. Alle Vergabegrundlagen haben eine grundsätzlich auf drei Jahre begrenzte Laufzeit, vor deren Ablauf die Jury die Kriterien erneut zu überprüfen und über die weitere Vergabe des Prüfsiegels zu entscheiden hat.

Auch lohnt sich ein Blick in das europäische EPREL-Register, das die Energieffizienz von mehr als 1 Million Haushaltsprodukten erfasst.

55

Euro pro Jahr

weniger Stromkosten

wenn die Wäsche an der Luft trocknet statt im Trockner

90

%

weniger Strom

benötigen LED-Lampen als herkömmliche Glüh- und Halogenlampen.

30

Kilogramm CO2

spart Kochen mit Deckel

im Jahr

3

Millionen

Waschmaschinen

wurden in Deutschland im Jahr 2018 abgesetzt.

Weitere Stromspartipps

Kochen und Backen

Beim Kochen gilt: Herdplatten sind effizienter als Backöfen. Dabei ist darauf zu achten, immer den kleinstmöglichen Topf für die Menge an Essen zu nehmen.

Wählen Sie den Durchmesser des Kochtopfs oder der Pfanne passend zur Größe der Kochstelle und diese mit gut schließbaren Deckeln ab. Dies spart gegenüber dem Kochen ohne Deckel bis zu 75 Prozenz Strom.

Wasser erhitzt man am besten im Wasserkocher statt im Topf. Egal ob Spül-, Nudel- oder Teewasser: so viel Wasser kochen wie benötigt wird, sonst war der Energieeinsatz umsonst.

Durch die thermische Masse des Kochgeschirrs können Sie weiter Energie sparen, indem Sie die Restwärme nutzen. Also einige Minuten vor Garende den Herd ausstellen.

Beim Backen den Ofen nicht vorheizen und Restwärme nutzen. Die Backofentür sollte nicht unnötig geöffnet werden. 

Wer noch mehr sparen möchte benutzt Schnellkochtöpfe, gart Zutaten im Wasserdampf statt im Wasserbad und versucht sich in Eintöpfen und Pfannengerichtet statt viel Kochgeschirr für ein Gericht zu verwenden.

Die Böden von Töpfen und Pfannen wölben sich, wenn sie noch heiß mit kaltem Wasser abgespült werden. Unebene Böden verringern die Kontaktfläche zum Herd, dadurch wird die Wärme schlechter übertragen. Also neues Kochgeschirr erst langsam abkühlen lassen und dann (kalt) spülen.

Fertiggerichte und Essensreste erwärmt die Mikrowelle wesentlich energieeffizienter als ein Backofen oder Herd. Hier entstehen so gut wie keine Verluste, da die Mikrowelle direkt im Essen und nicht über die Umgebungswärme funktioniert, indem die Wassermoleküle in den Speisen erhitzt werden. Es lohnt sich also große Portionen zu kochen und am nächsten Tag zu erwärmen.

Geschirr­spülen

Die Geschirrspülmaschine möglichst voll beladen anschalten. Sparprogramme für normal verschmutztes Geschirr dauern zwar länger, haben aber einen geringen Energieverbrauch.

Rund 1x pro Monat ein Spülprogramm mit höchster Temperatur laufen lassen. Das vermeidet Rückstände von fettigen Speiseresten.

Kühlen und Gefrieren

Der größte Energieverbraucher im Haushalt ist der Kühlschrank, der im Dauerbetrieb läuft. Bei älteren Geräten lohnt sich die Anschaffung eines energieeffizienten neuen oder gebrauchten Geräts. Auch ohne ein neues Gerät lässt sich viel Energie sparen:

Stellen Sie Kühl­- und Gefriergeräte weder neben die Heizung noch an einen sonnigen Platz. Je niedriger die Umgebungstemperatur, desto geringer ist der Stromverbrauch.

Das Gefrierfach sollte eisfrei gehalten und regelmäßig abgetaut werden.

Die optimale Lagertemperatur beträgt +7°Grad. Niedrigere Temperaturen machen die Lebensmittel nicht haltbarer, verbrauchen aber mehr Strom.

Wer bei offener Kühlschranktür überlegt, was er oder se essen will bekommt nicht nur kalte Füße, sondern bringt das Kühlschrankaggregat ins Schwitzen: denn die eingedrungene Warmluft muss wieder abgekühlt werden.

Häufiges und langes öffnen der Gerätetür kostet Energie, defekte Türdichtungen sollten umgehend erneuert werden, da der Energieverbrauch sonst stark ansteigt.

Stellen Sie niemals noch warme Lebensmittel in den Kühlschrank, sondern lassen Sie diese erst auskühlen.

Käse, zubereitete Speisen und geräucherte Fleischwaren sollten oben abgestellt werden. Lebensmittel wie Milch und Milchprodukte werden eine Etage darunter einsortiert. Leicht Verderbliches wie Fisch, Fleisch und Wurst gehört nach unten auf die Glasplatte, wo es am kältesten ist.

Waschen und Trocknen

Eine vollbeladene Maschine arbeitet am effizientesten. Waschmittel nach Verschmutzung, Wasser­härte und Herstellerangaben dosieren. 

Normal verschmutzte Kochwäsche muss nur selten bei 95 °C gewaschen werden, auch bei 40 °C oder 60 °C wird die Wäsche sauber.

Nutzen Sie Sparprogramme: sie laufen länger, verbrauchen aber deutlich weniger Energie.

Bei Wäschestücken, die Sie anschließend bügeln wollen, sollten Sie auf die Programmstufe "schranktrocken" verzichten.

Und woher kommt der Strom?

Ihren Stromverbrauch können Sie spürbar senken, aber im Dunkeln sitzen müssen Sie deshalb noch lange nicht. Woher aber nehmen Sie den benötigten Strom ohne Ihre Klimabilanz zu belasten? Erzeugen Sie ihn doch selbst oder kaufen Sie Strom aus regenerativen Quellen!

Förderung von Erneuerbaren Energien
Bezug von Ökostrom