Öffentliche Beleuchtung
In neuem Licht erstrahlen das Münster, der Rathausplatz, das Martinstor, das Schwabentor, viele historische Leuchten in der Innenstadt, der Stadtgarten sowie eine Solarteststrecke an der Dreisam.
Diese Ausleuchtung mit neuester LED-Technik machte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) möglich. Es schrieb 2009 einen deutschlandweiten Wettbewerb „Kommunen in neuem Licht“ aus, bei dem die Stadt Freiburg eine der zehn Gewinner des Wettbewerbs von insgesamt 141 Bewerbungen ist. Ziel des Wettbewerbs ist, die Markteinführung der LED-Technik zu beschleunigen.
„Mit diesen innovativen Leuchtprojekten wird Freiburg zu einer Modellstadt für andere deutsche Kommunen“, so Baubürgermeister Martin Haag beim Abschlussrundgang. „Mein besonderer Dank gilt hier vor allem den Hauseigentümern, die uns erlaubt haben, die Strahler auf ihren Privatdächern anbringen zu dürfen“. Nicole Kraheck vom BMBF unterstreicht den Vorbildcharakter des LED-Projekts: „Durch Modernisierungen wie hier in Freiburg kann die LED im Praxistest beweisen, dass sie alltagstauglich ist. Die Demonstrationsprojekte sind somit eine wertvolle Anregung für viele andere Städte und Gemeinden, ebenfalls in eine effizientere Beleuchtungstechnik zu investieren“.
Das erste und größte Projekt war die aufwändige und dezente Anstrahlung des Freiburger Münsters im Jahr 2011. Die insgesamt 119 LED-Strahler sind Sonderanfertigungen, die speziell für das Münster entwickelt wurden. 55 Bodenstrahler sind rund um das Gebäude, weitere 64 Strahler am Münster selbst und auf den umliegenden Dächern angebracht. Das Münster wird seitdem gleichmäßig mit einer warmweißen Lichtfarbe angestrahlt, die zur historischen Sandsteinfassade passt.
Weitere Projekte unter Federführung des Garten- und Tiefbauamts (GuT) gemeinsam mit Stadtplanungsamt, Badenova und zwei Lichtplanungsbüros folgten. So wurden 223 historische Leuchten in der Innenstadt auf LED-Technik umgerüstet. Die bestehenden gusseisernen Leuchten konnten trotz neuer LED-Technik erhalten werden. Zudem wurden 36 Überspannungsleuchten in der Schusterstraße, Herrenstraße und Merianstraße ausgetauscht.
Der Stadtgarten erstrahlt seit Mai 2012 in einem warm-weißen LED-Licht. Durch die bisherigen Natriumdampfleuchten mit ihrem orangefarbenen Licht erschienen die vielen Bäume, Büsche und sorgfältig angelegten Blumenbeete nachts in einem gräulichen blassen Schleier; der Park wirkte damit düster und wenig einladend, ihn zu durchqueren. Die 34 Leuchten an den Wegen im Stadtgarten wurden durch LED-Leuchten ersetzt. Mit dem weißen LED-Licht erscheint der Stadtgarten nun kontrastreicher. Um das Wasserbecken herum wurden insgesamt acht Strahler installiert, die gezielt die Uferpromenade und Bäume beleuchten.
Jahrelang wurde der Rathausplatz von Strahlern erhellt, die auf einem Metallring um den Baumstamm befestigt waren. Da jedoch die Bäume auf dem Platz drohten, Schaden davon zu tragen, entfernten die Mitarbeiter des GuT die Leuchten. Seit knapp einem Jahr wird die Berthold-Schwarz-Statue mit vier LED-Strahlern angestrahlt. Gleichzeitig werden die um den Brunnen kreisförmig angeordneten Bänke mit 16 Lichtlinien unterhalb der Sitzflächen in Szene gesetzt. Um dem Platz mehr Tiefe zu verleihen, wurden entlang der St. Martinskirche und des Kreuzgangs fünf LED-Leuchten installiert.
15 warm-weiße Strahler, die auf den umliegenden Dächern angebracht wurden, sowie 22 Lichtlinien erhellen das Martinstor. Zusätzlich werden die Türme mit vier Strahlern beleuchtet, eine LED-Pendelleuchte erhellt den Torbogen. Das Schwabentor wird von 20 Strahlern illuminiert, 32 Lichtlinien für den oberen Gang und ebenfalls eine LED-Pendelleuchte für den Torbogen. Wegen der Sanierung ist das Schwabentor derzeit nicht angestrahlt.
Am nördlichen Dreisamuferweg zwischen Kaiserbrücke und Luisensteg wurden vier innovative Solarleuchten installiert. Die Leuchten sind unabhängig vom Stromnetz und haben Bewegungssensoren, die nur bedarfsorientiert angehen. Von Vorteil sind die innovativen technischen Funktionen, mit denen jede Leuchte ausgestattet ist: Ein eingebautes Steuerungssystem sorgt für eine Dimmung in den Nachtstunden, während Bewegungsmelder das automatische Hochfahren der Leuchte beim Passieren eines Fußgängers veranlassen. Innerhalb von Sekundenbruchteilen wird der Bereich hell ausgeleuchtet; erst wenn keine Bewegung mehr registriert wird, wechseln die Leuchten wieder in den Sparmodus zurück.
Vor und nach der Umstellung auf LED-Technik konnten Bürgerinnen und Bürger ihre Meinung äußern. Die Antworten zeigen, dass die neue Beleuchtung bei vielen das Sicherheitsgefühl erhöht und die Plätze dadurch deutlich attraktiver empfunden werden.
Neben der Förderung der neuen, besonders energieeffizienten, wartungsarmen und langlebigen LED-Leuchten sollen zum einen die Lichtqualität in der Altstadt verbessert und andererseits die Wahrzeichen der Stadt durch präzise architektonische Beleuchtung betont werden. Zusätzlich wird mit den LED-Leuchten der Energieverbrauch deutlich reduziert. So können bei den Leuchten, die umgerüstet wurden, insgesamt 21.500 Euro pro Jahr Stromkosten eingespart werden.
Die Gesamtkosten für Freiburg belaufen sich auf rund 1, 9 Millionen Euro und werden vom BMBF in Gänze gefördert. Das GuT plant, die verbleibenden rund 200 alten Quecksilberdampflampen in der Innenstadt in den nächsten zwei Jahren ebenfalls auf LED umzurüsten.