Stadtbäume liefern Sauerstoff, spenden Schatten und erfüllen viele weitere ökologisch wichtige Funktionen. Sie leiden jedoch unter zunehmendem Straßenverkehr, Flächenversiegelung und Wassermangel. Die Bepflanzung und Pflege der Baumscheiben verbessert die Lebensbedingungen der Bäume, erhält die Artenvielfalt und verschönert das Freiburger Straßenbild.
Mit einer Baumpatenschaft kann jede_r die Straße vor der eigenen Haustür verschönern und damit zur ökologischen und artenreichen Aufwertung der kleinen Grünflächen beitragen, denn die bepflanzten Baumscheiben bieten einen wichtigen Lebensraum für Insekten in der Stadt und halten den Boden für die Bäume feucht. Damit tragen die Patinnen und Paten zum Erhalt des wertvollen Freiburger Baumbestandes bei und fördern die biologische Vielfalt. Tipps und Anregungen, wie die Baumscheiben ökologisch wertvoll und nachhaltig gestaltet werden können, gibt das Team von "Freiburg packt an".
Nach der Gehwegreinigungssatzung der Stadt Freiburg sind die Eigentümer_innen der anliegenden Häuser für die Pflege der Baumscheiben zuständig. Deshalb sollte die Übernahme der Patenschaft zunächst mit ihnen geklärt werden. Danach melden Sie die Patenschaft beim Garten- und Tiefbauamt (GuT) an und bekommen ein Schild mit der Aufschrift "Freiburg-packt-an-Baumpatenschaft".
Freiburg blüht auf
Jedes Jahr im Frühling bepflanzen das Team der Ökostation und das Garten- und Tiefbauamt bei einer Auftaktveranstaltung eine große Baumscheibe mit einer artenreichen Blumenauswahl. Wer Lust hat, mitanzupacken, findet vor Ort einen Infostand und bekommt bunte Samenpäckchen und Pflanzen. Die aktuellen Termine stehen im Kalender.
Pflanzvorschläge für die Baumscheiben
Je nach Größe und Beschattung der Baumscheibe, der Bodenbeschaffenheit und dem Alter des Baumes, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Bepflanzung. Weitere Informationen und fachliche Beratung bekommen Sie beim Team von Freiburg packt an und bei der Ökostation.
Stauden für die Unterpflanzung z. B.
- Lavendel
- Salbei
- Thymian
- Frauenmantel
- Kalk-Aster
- Gelbe Skabiose
Bodendecker für die Unterpflanzung z. B.
- Bodendeckerrose "The Fairy"
- Storchschnabel
Sommersaat für die Unterpflanzung z. B.
- Kornblume
- Färberkamille
- Johanniskraut
- Schafgarbe
- Klatschmohn
- Karthäusernelke
Blumensamen
Weiterhin können Sie vom Frühjahr bis in den Herbst von der Ökostation am Seepark kostenlos Samenmischungen und vorgezogene Setzlinge für die Baumscheibe beziehen. Sie enthalten eine bunte Mischung von einheimischen, standortgerechten Wildkräutern und Wiesenblumen, die auch ergänzend zur weiteren Bepflanzung angesät werden kann.
Pflege und Sicherheit der Baumscheiben
Boden lockern
Verdichtete, ältere Baumstandorte können ohne Beschädigung der Wurzelbereiche nicht mehr tief aufgelockert werden. Hier können Blumenzwiebeln oder kleinere Stauden gepflanzt werden. Baumbeete, die mit Baumsubstrat angefüllt wurden, können sofort, ohne Lockerung bepflanzt oder angesät werden.
Bäume wässern
Die Jungbäume werden in den ersten ein bis drei Jahren nach der Pflanzung vom GuT regelmäßig mit Wasser versorgt. Beim Wässern könnten neu gesetzte Pflanzen beschädigt werden. Es sollten daher keine Pflanzen direkt um den Baum, sondern nur am Rand der Baumscheibe eingebracht werden. Ein zusätzliches Wässern der Gehölze ist nicht erforderlich.
Baumschutz
Die Baumscheiben werden oft als Abstellplatz für Sperrmüll, Mülleimer sowie Fahrräder und Autos benutzt. Die Rinde, besonders der Jungbäume, ist empfindlich und auch durch Bodenverdichtungen können bleibende Schäden entstehen. Zum Schutz vor Frostrissen oder einseitiger Besonnung erhalten die Jungbäume einen weißen Farbanstrich.
Auch das Einbringen von Streusalz, chemischen Pflanzenschutzmitteln sowie das Düngen des Bodens, schadet den Bäumen. Sträucher und Gehölze sind Konkurrenten und schaden den Bäumen. Den Schnitt der Bäume dürfen ausschließlich die Fachleute des GuT ausführen. Die ca. 24 000 Straßenbäume werden regelmäßig von den Fachleuten des GuT kontrolliert.
Verkehrssicherheit
Das Einbringen von sogenannten Aufbauten, wie Einzäunungen jeglicher Art sowie von Steinen oder Pflanztrögen, stellt ein Sicherheitsrisiko im Verkehrsraum dar und ist auf der Baumscheibe nicht zulässig. Auch stark wachsende Pflanzen, die in den Verkehrsraum ragen, können eine Gefahr darstellen. Bei Gefährdung der Verkehrssicherheit behält sich das GuT vor, die Bepflanzung zurückzuschneiden.