Klimaanpassungskonzept
Ein Fachkonzept - mit Auszeichnung
Der Klimawandel ist kein Phänomen der fernen Zukunft, sondern bereits heute spürbare Realität. Als Teil des Oberrheingrabens gehört die Stadt Freiburg zu einer der wärmsten Regionen Deutschlands. Die zunehmenden stärkeren Hitzeperioden im Hochsommer belasten die Menschen in der Stadt.
Das Stadtplanungsamt hat in enger Zusammenarbeit mit dem Umweltschutzamt und dem Garten- und Tiefbauamt im Zeitraum von 2016 bis 2018 ein gesamtstädtisches Konzept für den planerischen Umgang mit der zunehmenden Hitzebelastung erstellt. Es wurde vom Stadtplanungsbüro berchtoldkrass space&options aus Karlsruhe und vom stadtklimatologischen Büro Geo-Net aus Hannover erarbeitet. Der Gemeinderat hat die Berücksichtigung des Konzepts bei allen Verfahren der Bauleitplanung und der städtebaulichen Rahmenplanungen im Februar 2019 beschlossen.
Das Konzept zeigt auf, wo die Hitzebelastung in der Stadt heute und zukünftig am größten ist und wo diese Belastung auf besonders sensible städtische Bereiche trifft. Dies sind zum Beispiel Bereiche, in denen sehr viele Menschen leben oder sich aufhalten und in denen es nicht ausreichend Grünräume zur Kühlung und Erholung gibt. In diesen besonders betroffenen „Hot Spots“ ist es besonders wichtig, bei der Entwicklung der städtebaulichen und freiräumlichen Strukturen auf günstige stadtklimatische Bedingungen zu achten. Ein Maßnahmenkatalog stellt für Freiburg geeignete Maßnahmen vor, mit denen die Stadt- und Grünstruktur an den Klimawandel angepasst werden kann. Kernstück des Konzepts ist der gesamtstädtische Maßnahmenplan, welcher raumkonkrete Planungshinweise gibt.
Mit Hilfe dieses Konzepts kann das Stadtplanungsamt bei anstehenden Verfahren der Bauleitplanung und der städtebaulichen Rahmenplanungen zügig beurteilen, wie betroffen das jeweilige Plangebiet ist und welche Ansätze für eine klimawandelgerechte Gestaltung der Siedlungs- und Freiraumstruktur sinnvoll sind.
Im November 2019 wurde das Konzept als Preisträger in der Kategorie „Klimaanpassung“ beim Wettbewerb „Klimaaktive Kommunen 2019“, der vom Bundesumweltministerium und vom Deutschen Institut für Urbanistik ausgerichtet wird, ausgezeichnet. Das Preisgeld von 25.000 Euro wird die Stadt wieder in die Umsetzung einer Maßnahme zur Klimaanpassung investieren. Gründe für die Auszeichnung waren die umfassende und dabei sehr differenzierte Betrachtung des Freiburger Stadtraums, die „gebrauchsfertige“ Aufbereitung in Steckbriefen sowie die Verknüpfung der Analyse mit passenden Maßnahmenvorschlägen zur Erhaltung oder Verbesserung des Stadtklimas.