Ambitionierter Zeitplan
Um die Wohnungen zügig bauen zu können, hat die Stadtverwaltung einen ambitionierten Zeitplan. Die Offenlage des Bebauungsplan-Entwurfs hat der Gemeinderat im Juli beschlossen. Der Satzungsbeschluss für das Bebauungsplanverfahren ist für das erste Quartal 2023 eingeplant. Parallel dazu entwickelt die Stadt die Kriterien für die Vermarktung der Grundstücke. Die Vermarktung soll im Jahr 2023 beginnen.
Wohnbau im Stühlinger
Seit 2015 laufen die Planungen für das Areal, das gleich hinter dem neuen Rathaus im Stühlinger beginnt. Die damals neu gegründete städtische Projektgruppe Neue Wohnbauflächen hatte die Fläche seinerzeit als besonders geeignet bewertet, um schnell den dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. Die Gründe: Trotz innenstadtnaher Lage gibt es hier vergleichsweise wenig Nutzungskonflikte, außerdem sind die Eigentumsverhältnisse günstig. Schon 2018 wurde ein städtebaulicher Wettbewerb ausgelobt, aus dem der Entwurf des Bregenzer Büros Dietrich / Untertrifaller in Zusammenarbeit mit Ramboll Studio Dreiseitl als Sieger hervorging, der die Grundlage des Rahmenplans bildet. Um das Tempo hoch zu halten, wurde eine Projektgruppe Kleineschholz gebildet.
Rückmeldungen der Bürgerschaft
Gleichzeitig wurde von Beginn an die Bürgerschaft breit beteiligt. In drei Dialogveranstaltungen konnten Interessierte ihre Anliegen formulieren, die in das Planungsverfahren einflossen. Zuletzt gab es Ende Oktober 2021 einen Infoabend in der Max-Weber-Schule, bei dem sich rund 300 Menschen vor Ort oder per Livestream auf den neuesten Planungsstand bringen ließen.
Inhaltlich ging es bei den Rückmeldungen aus der Bürgerschaft zu Beginn des Beteiligungsprozesses vor allem um den Verlust der Kleingärten. Später standen eher Fragen zum bezahlbaren Wohnen im Mittelpunkt. Dabei kam das wachsende Interesse, selbst im neuen Quartier zu wohnen oder dort ein Wohnprojekt zu realisieren, zum Ausdruck. Aus der Nachbarschaft kamen während des gesamten bisherigen Prozesses viele Rückfragen zum Verkehr, vor allem wurde die Sorge geäußert, dass der Wegfall der Sundgauallee zu Problemen führen könnte. Auch die geringe Anzahl an Stellplätzen im Quartier wurde immer wieder kritisch hinterfragt. Infos zum Mobilitätskonzept gibt es hier.
Kleingärten
Mit der SEM Kleineschholz sowie dem 2. Bauabschnitt des Rathauses im Stühlinger müssen die städtische Kleingartenanlage „Lehener Wanner“ sowie die Kleingärten „Kleineschholz“ aufgegeben werden. Die Stadt bietet den Kleingärtnerinnen und Kleingärtnern mit Pachtverträgen aber Ersatzgärten in St. Georgen sowie in Betzenhausen an. Die Bereitstellung dieser Ersatzgärten hat auch der Gemeinderat im Oktober beschlossen. Im Umfeld des „Lehener Wanner“ im Stühlinger werden aber weiterhin einige Gärten für beispielsweise Urban Gardening angeboten.
Die Kleingärten sollen in den nächsten beiden Jahren stufenweise aufgegeben werden. Sechs Kleingärtnern musste die Stadt bereits zum Winter 2020 kündigen, da im nächsten Jahr die ersten Ausgleichsmaßnahmen für die Mauereidechsen angelegt werden. Weitere Gärten müssen zum Winter 2021 in Anspruch genommen werden, alle anderen können mindestens bis zum Winter 2022 bewirtschaftet werden. Der Lesegarten soll im Quartier verbleiben.