Stadtarchiv

Eingang des neuen Stadtarchivs am Messplatz 5a

Das Stadtarchiv ist das Gedächtnis der Stadt sowie Ansprechpartner in allen Fragen der Stadtgeschichte. Es bewahrt sämtliche analogen und digitalen Unterlagen der Stadtverwaltung auf, die historisch oder rechtlich bedeutsam sind, und gewährleistet damit die Rechtsicherheit der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger. Darüber hinaus sammelt das Stadtarchiv weitere authentische Zeugnisse zur Stadtgeschichte wie Vereins- und Firmenarchive sowie Nachlässe und Sammlungen von Personen lokaler und regionaler Bedeutung. Die Bestände des Stadtarchivs reichen 900 Jahre zurück und umfassen Urkunden, Akten, Amtsbücher, Fotos, Karten, Pläne, Postkarten, Zeitungen und vieles mehr.

Die Bestände des Stadtarchivs werden von der historischen Forschung ebenso wie von Behörden und Gerichten genutzt. Auch jede Privatperson kann diese Dokumente einsehen, beispielsweise um private Rechtsansprüche zu sichern, aus Interesse an der Stadtgeschichte oder der eigenen Familiengeschichte. Damit gewährleistet das Stadtarchiv als Archiv aller Bürgerinnen und Bürger Freiburgs auch eine transparente Verwaltung.

Das Stadtarchiv forscht selbst auch zur Stadtgeschichte und veröffentlicht seine Forschungsergebnisse wie auch Forschungen Dritter in eigenen Publikationen. Zu historischen Bildungsarbeit des Stadtarchivs gehören daneben Führungen und Gruppenarbeiten mit Studierenden sowie Schülerinnen und Schülern. Das Stadtarchiv unterhält eine wissenschaftliche Spezialbibliothek mit rund 75.000 Medieneinheiten.

Dunkle Wolken über Freiburg

Nationalsozialistische Bücherverbrennungen, "Säuberungen", Enteignungen.

Von Heiko Wegmann


(Stadt und Geschichte. Neue Reihe des Stadtarchivs Freiburg i. Br. Heft 25)

1933 wurden im nationalsozialistischen Deutschland an vielen Orten Bücher verbrannt. Für Freiburg herrschte bislang die falsche Annahme vor, es habe keine oder nur eine kleinere nachgeholte Bücherverbrennung gegeben. In dieser Studie wird erstmals nachgezeichnet, wie viele Ansätze es zu solchen Aktionen gab und in welchen Fällen tatsächlich Bücher verbrannt wurden. Darüber hinaus wurden auch in Freiburg über ein Jahrzehnt lang Buchhandlungen, öffentliche, private, konfessionelle, Partei- und Vereins-Büchereien „gesäubert“. Sozialistische, pazifistische oder jüdische Literatur wurde beschlagnahmt und so aus Öffentlichkeit und Privatbesitz entfernt. Mit diesen Raubzügen wurden Existenzen zerstört. Der Autor zeichnet nach, welche Institutionen daran beteiligt und wer die Hauptakteure waren. Mussten sie sich nach 1945 für ihr Handeln verantworten? Er geht auch der Frage nach, was mit der Vielzahl der entwendeten Bücher geschah, die nicht verbrannt wurden. Lassen sie sich heute wiederfinden?

Das Buch ist im Buchhandel für 12,90 Euro erhältlich.
Weitere Informationen finden Sie hier (1,07 MB).

Heimatschutzarchitektur vor Ort.

Joseph Schlippe als Leiter des Freiburger Hochbauamtes und Wiederaufbaubüros 1925-1951, unter Berücksichtigung der gleichzeitigen Entwicklung in Basel

Von Ralf Müller

(Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt Freiburg i. Br. 45 / Alltag & Provinz 18 des AK Regionalgeschichte Freiburg e.V.)

Konzipiert als Teil der Lebensreformbewegungen ab etwa 1900, erlangte die Heimatschutzarchitektur in der Weimarer Republik und während der Zeit des Nationalsozialismus große praktische Relevanz. Nach 1945 war sie in Orten wie Freiburg im Breisgau für den Wiederaufbau der kriegszerstörten Altstadt handlungsleitend.
Ihre Vertreter grenzten sich sowohl von der in ihren Augen dekadenten Formenvielfalt der Gründerzeit-Architektur als auch später vom ‚Neuen Bauen‘, verkörpert etwa durch das Bauhaus, ab. Neben ästhetischen Gesichtspunkten spielten dabei weltanschauliche Gründe eine Rolle. Häuser mit geneigten Dächern und schlicht gehaltenen Fassaden ohne allzu große Fenster, erbaut mit regional üblichen Materialien und unaufdringlich eingepasst in das Stadtbild oder die landschaftliche Umgebung – das waren einige ihrer zentralen Ideale, deren Umsetzbarkeit von wechselnden personellen und sachlichen Gegebenheiten abhing.
Zwischen 1919 und 1967 waren die Leiter des Hochbauamtes der Stadt Freiburg ausgewiesene Heimatschutzarchitekten. Die Studie analysiert diese Zusammenhänge und bettet sie in größere
politisch-gesellschaftliche Rahmenbedingungen ein. Zur Einordnung der Bedeutung der Erkenntnisse auch über Freiburg hinaus wird ferner die zeitlich parallele Entwicklung in Basel herangezogen, einer Stadt, die bei aller geographischen Nähe durch wesentliche Unterschiede zu Freiburg gekennzeichnet ist.

Das Buch ist im Stadtarchiv Freiburg (stadtarchiv@stadt.freiburg.de) oder im Buchhandel für 30,00 Euro erhältlich.
Weitere Informationen finden Sie hier (1,03 MB).

buochmeisterinne

Handschriften und Frühdrucke aus dem Dominikanerinnenkloster Adelhausen

Hg. von Martina Backes und Balázs J. Nemes


(Stadt und Geschichte. Neue Reihe des Stadtarchivs Freiburg i. Br. 24)

"buochmeisterin", so nannte man im Mittelalter jene Schwester, die im Frauenkloster für Anschaffung, Aufbewahrung und Ausleihe der Bücher zuständig war. Auch in den Dominikanerinnenklöstern Freiburgs, deren vornehmstes der im 13. Jahrhundert gegründete Konvent von Adelhausen war, spielten Bücher eine zentrale Rolle. Welche Arten von Büchern in Adelhausen und den befreundeten Dominikanerinnenklöstern vorhanden waren und wer ihre Anschaffung und Benützung im Frauenkonvent organisierte, zeigt die umfangreiche Begleitbroschüre zur gleichnamigen Ausstellung, die im Museum für Stadtgeschichte 2021 zu sehen war.

Die fast 300-seitige Publikation ist im Stadtarchiv Freiburg oder im Buchhandel für 12,00 Euro erhältlich.

Die Freiburger Stadtrechte des hohen Mittelalters (1120-1293) - Edition, Übersetzung, Einordnung

Hg. von Marita Blattmann, Jürgen Dendorfer, Mathias Kälble und Heinz Krieg

(Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt Freiburg i. Br. 43)

Das Freiburger Stadtrecht spielt in der Forschung von jeher eine wichtige Rolle. Für keine andere deutsche Gründungsstadt des hohen Mittelalters lässt sich die frühe Rechtsentwicklung so detailliert nachvollziehen wie für Freiburg im Breisgau.

Ediert werden in dem Buch erstmals sämtliche Freiburger Stadtrechtstexte und stadtrechtsnahen
Urkunden von der Marktgründung 1120 bis zum deutschen Stadtrecht von 1293. Darunter auch die verlorenen, aber rekonstruierbaren Stadtrechtstexte der Zähringerzeit, die zu den ältesten Stadtrechtstexten im deutschsprachigen Raum gehören.

Eingeleitet wird der Band von einem Überblick über die Geschichte Freiburgs im 12. und 13. Jahrhundert und einem Beitrag, der die Spezifika der Freiburger Texte erläutert und sie in die Stadtrechtsentwicklung ihrer Zeit einordnet. Neuhochdeutsche Übersetzungen der lateinischen und mittelhochdeutschen Originale sollen die Edition auch einem breiteren Lesepublikum zugänglich machen.

Das Buch (Infoflyer (2,586 MB)) kann im Stadtarchiv für 30 Euro zzgl. Versandkosten bestellt werden (stadtarchiv@stadt.freiburg.de).

Recherche

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Kontakt

Stadtarchiv
Neuer Messplatz 5a
79108 Freiburg
Telefon 0761 201-2701

Anfahrtsbeschreibung

mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Linie 4 Haltestelle Technische Fakultät; Linie 22 Haltestelle FWTM Neuer Messplatz

mit dem Auto:
Autobahn A 5, Ausfahrt Freiburg-Mitte, Richtung Innenstadt. Auf dem Messeparkplatz kann gebührenpflichtig geparkt werden.

Öffnungszeiten

Montag, Dienstag, Donnerstag:
10:00-16:00 Uhr
Mittwoch:
10:00-18:00 Uhr
Freitag: geschlossen

Aushebezeiten für Archivalien an allen Öffnungstagen um 10:30 Uhr, 13:30 Uhr und 15:00 Uhr, Mittwochs zusätzlich 16:30 Uhr.
Wir bitten um vorherige Terminvereinbarung per Mail an stadtarchiv@stadt.freiburg.de oder telefonisch unter 0761 201-2701