Klimafreundlich mobil

Bahn, Bus, Fahrrad und Auto an einer Ampel

Mobilität ist für Sie unverzichtbar? Daran gibt es nichts auszusetzen. Doch wie Sie Ihre Mobilität gestalten ist nicht nur für die Umwelt, sondern auch für Ihren Geldbeutel wichtig. Beispielsweise ist das Auto zwar praktisch und bequem, schneidet aber in der CO2-Bilanz nicht gut ab. Und bei den aktuellen Spritpreisen lohnt sich das Umdenken doppelt.

Klimamobilitätsplan

Die Stadt Freiburg ist eine von fünf Pilotkommunen in Baden-Württemberg, in denen bis Ende 2022 ein sogenannter Klimamobilitätsplan erarbeitet wird. Ziel der Klimamobilitätspläne ist es, jeweils geeignete Maßnahmen-Bündel zu identifizieren, mit denen es gelingt, die CO2-Emissionen im Verkehrssektor bis zum Jahr 2030 um 40 Prozent zu reduzieren (gegenüber dem Jahr 2010). Mit dem Klimamobilitätsplan kann Freiburg das bestehende Engagement im Bereich Klimaschutz ausbauen und einen weiteren Schritt hin zur klimaneutralen Stadt 2038 gehen.

Clever unterwegs - der Umweltverbund

Der Begriff Umweltverbund kommt aus der Stadtplanung und bezeichnet die Gruppe der umweltverträglichen Verkehrsmittel: nicht motorisierte Verkehrsträger (Fußgänger und Fahrräder), öffentliche Verkehrsmittel sowie Carsharing. Ziel des Umweltverbunds ist es, Verkehrsteilnehmern zu ermöglichen, ihre Wege innerhalb des Umweltverbunds zurückzulegen und weniger auf das eigene Auto angewiesen zu sein.

Fußgänger_innen

Die Freiburger Innenstadt ist nicht nur auf einzelnen Haupteinkaufsachsen, sondern flächenhaft als Fußgängerzone ausgewiesen und attraktiv gestaltet. Mit der Umgestaltung und verkehrlichen Unterbrechung von Werthmannstraße, Rotteckring und Friedrichring wurde weitere Innenstadtbereiche für Fußgängerinnen und Fußgänger umfassend aufgewertet. Fuß- und Fahrradverkehr profitieren darüber hinaus im gesamten Stadtgebiet erheblich von den flächenhaft ausgewiesenen Tempo-30-Zonen.

Rund 181.000 Wege legen die Freiburger_innen an einem normalen Werktag zu Fuß zurück, besonders viele davon in der Innenstadt: hier werden 69 Prozent der Wege per pedes bewältigt. Neben der Dichte und Vielfalt von historischen Bauten, Geschäften und Gaststätten ist die konsequente Bevorzugung des Fußgängerverkehrs Grundlage für die hohe Attraktivität dieses Bereiches.

Radverkehr

Der Radverkehr, für den es 1970 fast keine eigene Infrastruktur gab, verfügt heute über ein Verkehrsnetz von fast 500 km Länge auf eigenen Radwegen oder Radfahrstreifen, fahrradfreundlichen Routen in Tempo-30-Zonen und Wirtschaftswegen.Ein Drittel aller Wege wird in der Stadt mit dem Fahrrad zurückgelegt (Stand 2016). Auch aufgrund der immer weiter verbreiteten E-Bikes ist davon auszugehen, dass das Fahrrad in seiner Bedeutung zunehmen wird und auch vermehrt auf längeren Strecken in die Region genutzt wird.

Bus und Straßenbahn

Freiburg und Umgebung haben ein sehr gut ausgebautes Netz des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV). "Umsteigen - Umdenken" ist unser Motto. Die Stadtbahn bildet in Freiburg das Rückgrat des öffentlichen Personennahverkehrs. Rund 80 Prozent der Freiburger Bevölkerung leben in der Nähe einer Stadtbahnhaltestelle. Der öffentlichen Nahverkehr in Freiburg zeichnet sich durch verschiedene Qualitätsmerkmale aus: Neben den leicht verständlichen und preiswerten RegioTarifen spielt die Qualität der angebotenen Dienstleistungen die größte Rolle. Die Schnelligkeit der Beförderung, dichte Fahrplantakte und ein flächendeckendes Netz von Bus- und Stadtbahnhaltestellen sorgen dafür, dass die öffentlichen Verkehrsmittel stets verfügbar sind.

Autos effizient nutzen

Autos weisen im Vergleich zu öffentlichen Verkehrsmitteln eine schlechte Klimabilanz auf. Dabei sind die Abgase nicht das einzige Problem der Autos. Relevant sind auch Bereiche wie z. B. Lärm, Flächenverbrauch, Luftverschmutzung und Verkehrssicherheit. Wenn Sie nicht auf das Auto verzichten können, dann gibt es einige einfache Regeln, die Ihre CO2-Bilanz trotzdem verbessern.

Vermeiden Sie Kurzstrecken!

Auf kurzen Strecken steigen der Energieverbrauch und die Emissionen gegenüber den Durchschnittswerten deutlich an, weil die Startphase energieintensiv ist und Motoren erst bei der richtigen Betriebstemperatur am effizientesten Arbeiten. Gleiches gilt für Katalysatoren. Gerade auf kurzen Strecken funktioniert es auch ohne Auto problemlos: zu Fuß, mit dem Fahrrad und dem ÖPNV sind Sie umweltfreundlicher, gesünder und oft auch schneller unterwegs.

Kaufen Sie ein sparsames Auto!

Im Laufe seines Lebens können die Spritkosten eines Autos genauso hoch sein, wie seine Anschaffungskosten. Jeder Liter, den das Auto weniger verbraucht, entlastet Ihre Haushaltskasse und schont darüber hinaus die Umwelt. Neue Motorentechniken mit Hybrid- oder Erdgasantrieb können eine umweltfreundliche Alternative beim Autokauf sein. Sorgen Sie außerdem dafür, dass Ihr Auto in einem guten Zustand ist. Durch schlecht eingestellte Motoren und schwach aufgepumpte Reifen erhöht sich der Verbrauch.

Fahren Sie energieeffizient!

Zum sparsamen Fahren gehören eine ganze Reihe von Verhaltensregeln wie niedrigtouriges Fahren, vorausschauendes Fahren und Vermeidung von unnötigen Brems- und Anfahrmanövern und frühzeitiges Schalten. Entfernen Sie unnötigen Ballast wie Dachgepäckträger und schalten Sie auch Stromfresser wie die Klimaanlage nur an, wenn sie auch benötigt werden.

Viele weitere Informationen wie Listen mit energiesparenden Modellen und Hinweise zum energieeffizienten Fahren finden Sie hier.

Elektroauto

Mit einem Elektroauto und Photovoltaik können Sie besonders viel CO2 vermeiden. Die Bundesregierung fördert den Kauf von E-Autos mit einem Umweltbonus. Außerdem gibt es steuerliche Vergünstigungen beim Betrieb von E-Autos.

Nutzen Sie Car-Sharing und Mietwagen!

Wenn Sie kein Vielfahrer sind, sollten Sie sich fragen, ob Sie überhaupt ein eigenes Auto benötigen. Gerade in Städten mit gut ausgebautem ÖPNV-Netz bedeutet der Verzicht aus Auto keine Einbuße in der Mobilität. Dazu decken Car-Sharing und Mietwagen-Angebote die Situationen ab, in denen Sie ein Auto benötigen.

Car-Sharing ist die organisierte Nutzung von unterschiedlichen Fahrzeugen aus einem gemeinsamen Kfz-Bestand. Über eine Buchungszentrale können Sie je nach Bedarf ein Fahrzeug ordern. Das hat für Sie einige Vorteile: Sie vermeiden die Kosten beim Autokauf, müssen sich weder um Reparaturen noch um den Parkplatz kümmern und Sie können zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen wählen – je nach dem was Sie gerade benötigen. Dafür bezahlen Sie in der Regel feste Mitgliedbeiträge und die Kosten der jeweiligen Fahrten. Übrigens können Sie durch einen Verbund verschiedener Car-Sharing-Organisationen auch in vielen weiteren Städten auf das Angebot zurückgreifen. So können Sie zum Beispiel mit der Bahn an Ihr Ziel kommen und dann vor Ort ein Fahrzeug nutzen.

Grenzenlose Freiheit über den Wolken?

Fliegen ist die klimaschädlichste Art sich fortzubewegen, denn kritische Stoffe (neben CO2, vor allem Stickoxide, Wasserdampf und Ruß-Partikel) gelangen direkt in die höheren Schichten der Atmosphäre.

Gut für Ihre persönliche Klimabilanz ist im Bereich des Flugverkehrs eigentlich nur der Verzicht. Gerade für Strecken innerhalb Europas gibt es klimaschonende Alternativen wie die Reise mit dem Zug oder mit dem Reisebus. Mittlerweile gibt es verschiedene Anbieter für sogenannte CO2-Kompensationsdienstleistungen. Dabei zahlt der Reisende einen zusätzlichen Betrag zum Flugticket und unterstützt damit konkrete Klimaschutzprojekte. Achten Sie bei Ihrer Wahl darauf, dass die Treibhausgasemissionen realistisch berechnet und die Klimaschutzprojekte von hoher Qualität sind.

Die CO2-Bilanz der einzelnen Verkehrsmittel

Eine genaue Bilanz der Klimafolgen, die durch die Nutzung von einzelnen Verkehrsmitteln entstehen, ist sehr komplex. Faktoren wie die Auslastung oder Unterschiede innerhalb der einzelnen Verkehrsmittelsegmente müssen genauso berücksichtigt werden wie die Frage nach Alternativen und anderen Folgen der Verkehrsmittelwahl, die nicht direkt mit der CO2-Bilanz zu tun haben (Lärm, Flächenverbrauch etc.).

270

kg CO2

spart eine Bahnreise

im Vergleich mit einem Inlandsflug bei einer Hin- und Rückreise zwischen Köln und Berlin

0

g

Emissionen

verursacht die Fahrt mit dem Rad

472

kg CO2 pro Jahr

für die Autofahrt zur Arbeit

wenn jeden Tag knapp 10 Kilometer mit dem Auto zurückgelegt werden.