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Gestaltungsbeirat

Schulhof mit Gebäuden rechts und links, in der Mitte ein großer Baum.
Die neu gestaltete Pestalozzi Grundschule in Haslach.

Im Februar 2014 hat der Gestaltungsbeirat der Stadt seine Arbeit aufgenommen. Der Beirat steht der Stadt bei wichtigen Bauvorhaben beratend zur Seite. Dies gilt besonders für solche Projekte, die wegen ihrer Größe, Lage, Nutzung, ihres Umfelds, ihrer Ensemblewirkung oder ihrer Bedeutung für das Stadtbild prägend in Erscheinung treten. Das fünfköpfige Gremium aus den Gebieten Architektur, Stadtplanung und Landschaftsarchitektur begleitet die Bauprojekte, steuert fachliche Argumente bei und versachlicht so die Diskussionen zu Architektur und Städtebau.

Durch den Gestaltungsbeirat hat die Stadt eine offene Architektur- und Städtebaudiskussion initiiert. Kraft fachlicher Argumente soll damit die Akzeptanz von Bauvorhaben erhöht werden. Vor allem aber kann der Gestaltungsbeirat dazu beitragen, dass die Architektur- und Freiraumqualität steigt. Bauherren erhalten eine objektive fachliche Beratung, die den Dialog zwischen allen Beteiligten fördert und in Einzelfällen auch die inhaltliche Auseinandersetzung um umstrittene Bauprojekte versachlichen und neue Lösungsansätze vermitteln kann.

Neue Publikation

Anhand einzelner Projekte gewährt die neu erschienene Publikation einen Einblick in das Wirken des Freiburger Gestaltungsbeirats in der Zeit von 2014 bis 2022.

Die kostenlose Publikation ist im Beratungszentrum Bauen im Rathaus im Stühlinger, Fehrenbachallee 12, zu den bekannten Öffnungszeiten erhältlich. Bei Bedarf sendet die Geschäftsstelle gern weitere Exemplare zu oder unterstützt bei vertiefenden Fragestellungen.

Jetzt neu! Publikation ist im Beratungszentrum Bauen BZB erhältlich

Arbeitsweise

Der Gestaltungsbeirat prüft im Rahmen von fünf bis sechs eintägigen Sitzungen rund 20 bis 25 Bauvorhaben pro Jahr auf ihre städtebauliche, landschaftsplanerische und architektonische Qualität. Nach einem Ortstermin und einer interner Vorbesprechung am Vormittag haben die Bauherren die Möglichkeit, ihr Projekt am Nachmittag dem Beirat vorzustellen und mit ihm gemeinsam zu beraten. Anschließend erarbeitet der Beirat eine Stellungnahme mit Empfehlungen. In einzelnen Fällen kann er auch anregen, dass das Bauvorhaben nach der Weiterbearbeitung wieder vorgelegt wird. Um die Transparenz der Verfahren zu erhöhen, werden die Bauprojekte in öffentlicher Sitzung vorgestellt und diskutiert, sofern der Bauherr nicht widerspricht.

Die Stadt will die Bauprojekte bereits in einer sehr frühen Phase der Konzeptentwicklung in den Gestaltungsbeirat einbringen, sodass einerseits grundlegende Richtungsentscheidungen noch möglich sind und andererseits die Bauherrschaft die Anregungen noch umsetzen kann, ohne dass sich die Planung verzögert. Der Gestaltungsbeirat wird von städtischer Seite durch eine Geschäftsstelle unterstützt, die im Baurechtsamt angesiedelt ist. Damit soll eine zügige Abwicklung der nachfolgenden Verwaltungsverfahren garantiert werden. Die Geschäftsstelle wird geleitet von Ulrike Katarina Pelzer, Dipl-Ing. TU.

Rückblick bis 2017

Die Arbeit des Gestaltungsbeirats traf von Anfang an auf großes Interesse in der Öffentlichkeit. Bereits bei der Auftaktveranstaltung im Februar 2014 war der Kaisersaal im historischen Kaufhaus mit 200 Personen vollständig gefüllt. Die bisherigen 20 Sitzungen (Stand November 2017) wurden im Schnitt von 30 bis 40 interessierten Bürgerinnen und Bürgern besucht, die die Fachdiskussionen über die auf der Tagesordnung stehenden Bauprojekte verfolgten. Insgesamt wurden 54 Projekte vorgestellt, beraten und diskutiert. 21 dieser Vorhaben wurden im Rahmen einer, in einem Fall auch zweier Wiedervorlagen wiederholt behandelt. Der überwiegende Anteil der Projekte wurde in öffentlicher Sitzung beraten, nur bei sechs Projekten fand eine nicht öffentliche Beratung statt.

Die Bandbreite der vorgestellten Projekte reicht von der Umnutzung des denkmalgeschützten Maria-Hilf-Saales über die Neuerrichtung von Wohn-, Büro- und Gewerbebauten bis hin zu einem als Büro und Produktionsstätte genutzten Solar-Tetraeder. Schul- und Kindergartengebäude waren ebenso vertreten wie Hotels und Studentenwohnheime. Neben privaten Bauherren, gewerblichen Investoren, kirchlichen Bauträgern und öffentlichen bzw. öffentlichkeitsnahen Bauträgern wie dem Unibauamt, dem Studierendenwerk oder der Freiburger Turnerschaft e.V. haben auch die Stadt Freiburg selbst bzw. ihre Gesellschaften Projekte vorgestellt. Beispiele hierfür sind der geplante Kindergarten im Baugebiet Gutleutmatten, der Erweiterungsbau der Pestalozzischulen oder der Neubau der Friedhofsverwaltung. Die vorgebrachten Anregungen und Denkanstöße des Gestaltungsbeirates werden von den Bauherren in der Regel gut aufgenommen und im weiteren Planungsprozess berücksichtigt. Einige Stimmen beteiligter Architekturbüros finden Sie hier.

Da die Gestaltungsbeiräte in Freiburg satzungsgemäß auf drei Jahre bestellt sind, endete die erste Amtszeit der ersten fünf Freiburger Gestaltungsbeiräte im Frühjahr 2017. Die Berufung der Gestaltungsbeiräte kann gemäß Satzung einmalig um weitere drei Jahre verlängert werden. Mit Gemeinderatsbeschluss von Dezember 2016 wurden alle fünf Gestaltungsbeiräte für eine weitere Amtszeit wiederbestellt.

Als bereichernde Ergänzung der lokalen Gestaltungsbeiratsarbeit fand im Oktober 2017 das 2. Netzwerktreffen Gestaltungsbeirat im Historischen Kaufhaus statt, bei dem gut 100 Teilnehmer aus ganz Deutschland zu einem praxisbezogenen Erfahrungsaustausch rund um das Thema Gestaltungsbeirat zusammenkamen.