Umweltaspekte im Kontext der Rahmenplanung
In einem iterativen Prozess wurden verschiedene Fachaspekt mit Projektständen der Rahmenplanung rückgekoppelt. Eine Auswahl an Themen wird im Folgenden dargestellt:
Klimaschutz/ Klimaneutralität
Die durch die Bewohner_innen verbrauchte Energie (Strom und Wärme) soll vor Ort erzeugt werden. Sonne und Umweltwärme stehen hierfür als Energieträger zur Verfügung. Die Energieinfrastruktur (wie eine Energiezentrale im neuen Parkhaus am Mundenhof) ist in den Rahmenplan integriert worden. Die relativ homogene Baudichte und die kompakten Strukturen sind für eine effiziente Energieversorgung von Vorteil. Dächer sowie viele der Außenfassaden ab dem 2.OG eignen sich für die Solarnutzung. Die zum Erreichen der Klimaneutralität notwendigen sehr hohen Anteile der PV-Module stehen in einem Spannungsfeld zur Möglichkeit der Dachnutzung und Architektur.
Klimaanpassung
Durch den Erhalt von Ventilationsbahnen, die offenen Blockrandstrukturen und das überwiegend orthogonale Straßenraster wird der Luftaustausch begünstigt. Mithilfe der drei Freiraumbänder, der begrünten Innenhöfe und der rund 2.000 Bäume im öffentlichen Raum können Wärmeinseln vermieden und die grüne Vernetzung gestärkt werden. Kühle Oasen im unmittelbaren Umfeld des neuen Stadtteils sind schnell zu erreichen.
Artenschutz und -vielfalt
Ökologisch sensible Schutzgebiete unterschiedlicher Art wie das Rieselfeld oder der Mooswald werden vor zu vielen Besucher_innen aus dem neuen Stadtteil geschützt, z.B. durch Pufferstreifen, Abgrenzungen oder den Verzicht auf direkte Wegebeziehungen. Naturnahe Bereiche wie das Gewässer Dietenbach, das durch den Gewässerausbau ökologisch aufgewertet wird, dienen dem Biotopverbund. Wo möglich sollen im neuen Stadtgebiet Maßnahmen des Artenschutzes bspw. an Fassaden und in Grünflächen umgesetzt werden. Weitere Kompensationsmaßnahmen sind im Schildkrötenkopf und in umliegenden geeigneten Flächen vorgesehen, teils auch außerhalb der Gemarkungsgrenze Freiburgs.
Im neuen Stadtteil werden nach derzeitigem Planungsstand über 9 ha Waldfläche erhalten (grün dargestellt). Dies umfasst das Waldband zum Stadtteil Rieselfeld, das mind. 30 m breit ist und sich zum Naturschutzgebiet auf 100 bis 200 m ausdehnt. Ein ökologisch bedeutender Teil des Langmattenwäldchens wird im Vergleich zum Siegerentwurf erhalten, wodurch knapp 2 ha Bauland verloren gehen. Der Erhalt der verbleibenden, vielfältig strukturierten Waldfläche sichert wichtigen Lebens- und Nahrungsraum vieler europäisch geschützter Vögel und Fledermäuse. Rd. 4 ha bestehende Waldflächen (gelb dargestellt) werden für die Stadtbahnverlängerung, die äußere Kfz-Erschließung, die Sportanlagen und die Schulen benötigt und deshalb flächengleich an anderer Stelle ersetzt. Ersatzaufforstungen (orange dargestellt) entstehen auch innerhalb des Plangebiets u.a. mit der Ausbildung eines Niederwalds am Frohnholz, der einen Puffer zum europäischen Vogelschutzgebiet „Mooswälder bei Freiburg“ schafft.
Lärm
Der Rahmenplan reagiert auf die die Lärmbelastung an der B 31a mit der Ausbildung einer klaren baulichen Kante mit wenigen langgestreckten Baukörpern und entsprechender Wohngrundrissorientierung sowie an der Besançonallee mit einer geschlossenen Kammbebauung. In den Abschnitten mit hohen Schalleinträgen werden unempfindliche Nutzungen vorgesehen (Quartiersgaragen, Urban Factories). Wohnnutzungen, wie z.B. das Studierendenwohnheim werden mit einem verglasten Laubengang vor dem Straßenverkehrslärm geschützt. Mit Solaranlagen bestückte Lärmschutzwände von ca. 3 m Höhe sind voraussichtlich ab Herstellung des 2. Bauabschnittes nötig.
Entwässerung
Das Niederschlagswasser wird überwiegend ortsnah einer Versickerung zugeführt. Im Bereich des sog. „Schildkrötenkopfes“ (nördlich der Straße Zum Tiergehege) entstehen hierfür zwei zentrale Versickerungsanlagen. Das im südwestlichen Teilbereich des neuen Stadtteils anfallende Regenwasser wird mit einem Regenwasserkanal über den Mundenhofer Graben abgeleitet. Dezentral entwässert werden drei Bereiche (Schulcampus, östlicher Abschnitt entlang der Besançonallee und im Bereich der Straße Zum Tiergehege), um die Aufschüttungshöhen des Baugebietes zu minimieren.