Steckbrief
Zwei denkmalgeschützte Häuser mit Kraftwerk im Keller
Bei zwei denkmalgeschützten Mehrfamilienhäusern mit Baujahr 1914 und 1923 in der Sautierstraße gelang der Wohnungsbaugenossenschaft Heimbau Breisgau eG der Spagat, eine moderne energetische Sanierung unter Berücksichtigung von denkmalpflegerischen Aspekten auszuführen.
Der Energieverbrauch konnte auf Neubaustandard nach EnEV 2007 gebracht und auf weniger als ein Drittel gegenüber dem Ausgangszustand reduziert werden.
Die Gebäudehülle der zwei vierstöckigen Gebäude wurde dazu umfassend wärmeisoliert: Das Dach wurde im ausgebauten Teil mit einer Zwischensparrendämmung von 24 cm versehen. Dies machte eine Sparrenaufdoppelung notwendig. Der Speicherboden wurde mit 24 cm Hartschaum und OSB-Platte gegen das unbeheizte letzte Obergeschoss gedämmt.
Die Kellerdecke bekam eine 12 cm Dämmung, die Rückfassade ein Wärmedämmverbundsystem mit 16 cm; alles mit Wärmeleitgruppe 035. Lediglich die denkmalgeschützte Straßenseite wurde von dem Dämmpaket ausgenommen und stattdessen denkmalpflegerisch hochwertig instandgesetzt.
Im Zuge der Modernisierung wurde ein für beide Häuser gemeinsam genutztes kleines Blockheizkraftwerk (BHKW) mit einer thermischen Leistung von 12,5 kW und einer elektrischen Leistung von 5,5 kW eingebaut. Die Spitzenlast wird von einem neuen Gas-Brennwert-Kessel mit 30 kW Leistung übernommen. Ein hydraulischer Abgleich wurde an allen Heizkörpern durchgeführt. Der Einbau des BHKW erfolgte mit Blick auf die Fördermöglichkeiten aus dem Gebäudesanierungsprogramm der KfWBank.
Die Modernisierungskosten beliefen sich auf ca. 550.000 €. Die mietrechtlich relevanten Kosten liegen bei 270.000 €. Daraus ergab sich eine rechtlich mögliche Mieterhöhung von 3,20 €/m2 Kaltmiete. Aus sozialen und genossenschaftlichen Gründen wurde die Miete jedoch lediglich um 1,30 €/m2 erhöht.
Eine Besonderheit ist die Sanierung der in Teilen erhaltenen original Kasten-Sprossenfenster der Hauptfassade. Der bauzeitlich erhaltene innere Flügel wurde mit einer Isolierverglasung versehen und so energetisch ertüchtigt. Das bereits erneuerte Außenfenster wurde durch ein Holzsprossenfester ersetzt. Allerdings gibt es nun bei sehr kaltem Wetter teilweise Kondenswasser an der Innenseite des Außenflügels. Straßenseitig wurden neue Holz-Sprossenfenster (statt VerbundGlas ohne Sprossen) mit gedämmten Einschub-Rollladenkästen eingebaut, rückseitig das gleiche ohne Sprossen. Sämtliche Fenster erreichen einen U-Wert von 1,3 W/m²K.