Auf Augenhöhe?!
"Gleiche Arbeit – gleicher Lohn" war eine politische Forderung für und von Migrantinnen und Migranten, die zwischen 1955 – 73 als Arbeitskräfte nach Deutschland kamen. Auch wenn das beinhaltete, dass z.B. Frauen weniger Lohn bei gleicher Arbeit erhielten, galt die Gleichstellung am Arbeitsplatz bereits zu Beginn der Anwerbeabkommen im Jahr 1955. Im Jahr 1972 erhielten die Kolleginnen und Kollegen mit nichtdeutschem Pass schließlich auch die gleichen Rechte bei der betrieblichen Mitbestimmung, insbesondere das aktive und passive Wahlrecht bei den Betriebsratswahlen. Was in der Arbeitswelt gelang, hinkt bei der gesellschaftlichen und politischen Partizipation noch bis heute hinterher. Über den langen Weg der politischen Beteiligung von Migrantinnen und Migranten in Freiburg berichten Zeitzeugen, die aktiv am politischen Leben Freiburg beteiligt waren oder sind.
Beiträge:
Deolinda Calheiros, von 1975-1995 Betriebsrätin bei der Nähgarnfabrik MEZ in Freiburg;
Roberto Alborino, erster Vorsitzender des 1986 gegründeten Ausländerbeirats in Freiburg;
Meral Gründer, seit 2013 Vorsitzende des Migrantinnen- und Migrantenbeirat der Stadt Freiburg
Moderation: Clemens Hauser
In Kooperation mit dem Museum für Stadtgeschichte
Protagonistas - Ein Erzählcafé mit engagierten Frauen aus verschiedenen Kulturen
Vier Frauen erzählen aus ihrer Lebensgeschichte und von ihren politischen Erfahrungen. Seit den 70er und 80er Jahren waren sie in MigrantInnenorganisationen, im Betriebsrat oder in der Gewerkschaft aktiv. Die Frauen berichten über eine Zeit des politischen Aufbruchs und von den Anfängen der Selbstorganisationen im Freiburger Raum.
Beiträge: Pilar Buesa, Teresa Baronchelli, Jutta Volderauer, Emilia Mortillaro
Moderation: Birgit Heidtke, Miriam Alvarez
In Kooperation mit der Stadtbibliothek Freiburg und mit Unterstützung des Fonds Soziokultur
Arbeit ist das Halbe Leben – Migration und Arbeit
Arbeit spielt im Leben von MigrantInnen in Freiburg eine große Rolle. Sie war und ist oftmals eine wichtige Motivation, die alte Heimat zu verlassen und beeinflusst auf jeden Fall die Lebenssituation der nach Freiburg zugewanderten Menschen. Der Abend schlägt zeitlich einen Bogen von der Zeit der Gastarbeiterverträge der 50er und 60er Jahre bis heute. In verschiedenen Medien wie z.B. den Digitalen Geschichten aber auch über mehrere Gesprächspartner wird das Verhältnis zu Arbeit im Kontext von Migration umfassend vorgestellt.
Beiträge (u.a.):
Alexander Hauser, Caritasverband Freiburg-Stadt
Prof. Max Matter, Professor em., Universität Freiburg
Moderation: Alexander Sancho-Rauschel
15. November 2013, 20 Uhr
Aus Fremden werden BürgerInnen oder bleibt alles beim Alten?
Ein Gespräch zur alt-neuen Problematik von Einwanderungsthemen in Freiburg und dem süddeutschen Raum. Am Beispiel der frühen Savoyer werden die aktuellen Themen von Migration und Einwanderung in Freiburg neu aufgerollt. Unter der Frage: "Bleibt alles beim Alten oder haben MigrantInnen früher andere Wege beschritten, um in der neuen Heimat heimisch zu werden?" wird ein historischer Rückblick auf die Frühneuzeit gegeben und durch einen aktuellen Situationsbericht aus der Arbeit des Referates für Migration und Integration, Caritas Deutschland, ergänzt. Im anschließenden Gespräch werden Parallelen und Unterschiede für die aktuelle Situation von Migrationsgeschichten in Freiburg betrachtet.
Beiträge:
Dr. Martin Zürn, Historiker
Roberto Alborino, Deutscher Caritasverband
Moderation: Nausikaa Schirilla
Zur Geschichte der Freiburger (Spät-) Aussiedler
Seit Mitte der 1980iger Jahre sind viele Spätaussiedler aus Sibirien, Kasachstan und anderen Gebieten der ehemaligen Sowjetunion nach Freiburg gekommen. In ihren Herkunftsregionen wurden sie wegen ihrer deutschen Nationalität oft als „Faschisten“ diskriminiert, in Deutschland meist abschätzig als "Russen" bezeichnet. Hier war der Start oft schwer: Leben in Lagern, Wohnungssuche, mangelnde Anerkennung der Berufe, Vorurteile etc. Aber sie sind hier heimisch geworden, haben sich organisiert und ihre neue Heimat mit gestaltet. Die Veranstaltung wird diese Prozesse mit wissenschaftlichen und persönlichen Beiträgen nachzeichnen.
Beiträge (u.a.):
Dr. Hans-Werner Retterath, Institut für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa (IVDE)
Frieda Sidler
Der Chor "Kalinka"
Moderation: N. N.