Pressemitteilung vom 11. Januar 2024
Mäzenin Gertraud Hurrle finanziert städtischen Ankauf und Sanierung des Gebäudes in der Lörracher Straße mit einer großzügigen Spende
- Stadt Freiburg und Stiftung Morat wollen langfristig kooperieren
- Ein neuer Ort für Freiburger Kunstszene soll entstehen
Über 40 Jahre hat das Ehepaar Morat mit großer Leidenschaft eine beeindruckende Sammlung zusammengetragen: rund 7.500 Grafiken und 500 Gemälde und Skulpturen. Darunter sind Arbeiten von Dürer, Rembrandt und Goya. Eine Besonderheit sind die großen Konvolute von Werken einzelner Künstler. Nirgendwo sonst sind zum Beispiel mehr Arbeiten von Kurt Kocherscheidt (1943-1992) oder Artur Stoll (1947-2003) zu finden. Zum Stiftungsvermögen gehört auch eine umfangreiche Bibliothek mit etwa 50.000 Bänden kunstwissenschaftlicher Literatur.
Am 11. November 2023 haben die Morats ihre Stiftung an die Söhne Daniel und Robert abgegeben – pünktlich zum 80. Geburtstag des Gründers Franz Armin Morat. Den in Berlin lebenden Brüdern ist es ein Herzensanliegen, dass die Sammlung in Freiburg verbleiben kann und auch weiter für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Der Stadt Freiburg ist insbesondere daran gelegen, das Erbe der Familie Morat weiterzuführen und das Gebäude als Ort der Kunst und Kultur zu bewahren. Daraus entstand die Idee einer Kooperation zwischen Stadt und Morat-Institut.
Ein bedeutender Teil der Kunstsammlung wurde den Städtischen Museen bereits als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Die Städtischen Museen werden diese Werke künftig konservatorisch und kuratorisch betreuen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Weitere Dauerleihgaben sind geplant.
Neben der wertvollen Kunstsammlung besitzt die Stiftung Morat eine einzigartige Kunsthalle. Drei riesige Hallen, 2000 Quadratmeter Ausstellungsfläche: Das weitläufige Gebäude an der Lörracher Straße 31 ist als Sitz des Morat-Instituts für Kunst und Kunstwissenschaft weit über Freiburg hinaus bekannt. Im Rahmen der zukünftigen engen Partnerschaft zwischen Stiftung und Stadt will die Stadt nun das Gebäude kaufen, sanieren und es neben der Sammlung Morat auch für weitere kulturelle Nutzungen insbesondere der Bildenden Kunst zur Verfügung stellen. Die Stadt Freiburg befindet sich hierbei in der Endphase sehr konstruktiver Gespräche mit der Familie Morat. Hierbei ist angedacht, eine der Hallen auch künftig der Präsentation der Sammlung Morat vorzubehalten. Ein großer Teil der Sammlung soll zunächst im Morat-Institut verbleiben und vor Ort von Stiftung und Museen gemeinsam aufgearbeitet werden.
Dass die Stadt die einmalige Gelegenheit, das Gelände und Gebäude zu erwerben, nun tatsächlich nutzen kann, ist der in Freiburg lebenden Mäzenin Gertraud Hurrle zu verdanken. Sie finanziert Ankauf und Sanierung mit einer großzügigen Spende.
Die Freiburger Kunstszene darf sich freuen: In Zukunft sollen neben der städtischen Galerie L6 an der Lörracher Straße weitere bedeutende Akteure aus dem hiesigen Kunstbereich die Ausstellungsflächen mitnutzen. Zusätzlich sind Co-Arbeitsplätze für diese Akteure angedacht. Ausstellungen, Performances, Projekte: Die großen Hallen bieten Platz für unterschiedlichste Formate.
Oberbürgermeister Martin Horn: „Dass wir dieses wunderbare und weitläufige Gebäude als Raum für Kunst und Kultur in Freiburg erhalten können, ist ein echter Gemeinschaftserfolg. Ich bin dankbar für das jahrzehntelange Engagement und das klare Bekenntnis der gesamten Familie Morat zu unserer Stadt Freiburg. Ebenso geht mein großer Dank an Frau Hurrle für die außergewöhnlich großzügige Unterstützung, mit deren Hilfe wir den Ankauf finanzieren können. Dieser Schritt wird die Kunstszene unserer Stadt in den nächsten Jahrzehnten maßgeblich mitprägen. Mein Dank gilt allen, die diesen außergewöhnlichen Erfolg in zahlreichen vertraulichen Gesprächen möglich gemacht haben.“
Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach: „Von der Kooperation zwischen Stadt und Morat-Institut profitieren wir alle: Die Familie Morat kann sich sicher sein, dass der Kern ihrer Sammlung bei uns als Dauerleihgabe bestens aufgehoben ist. Die Öffentlichkeit hat weiterhin Zugang zu den hochkarätigen Kunstwerken. Und was mir besonders am Herzen liegt: Wir schaffen einen Ort für die Freiburger Kunstszene, an dem sich die unterschiedlichsten Initiativen und Vereine entfalten dürfen. Genau das brauchen wir, um unsere Stadt als lebendige Kulturstadt voranzubringen.“