LANDSCAPES OF INTERNET

SOPHIE INNMANN

10. Juni - 11. Juli

LANDSCAPES OF INTERNET / SOPHIE INNMANN
kuratiert von Jennifer Krieger

Vom 10. Juni bis 11. Juli zeigt das Kunsthaus L6 in Freiburg die Einzelausstellung LANDSCAPES OF INTERNET der Künstlerin Sophie Innmann (*1986 in Münchberg). Die Künstlerin geht in dieser Ausstellung Fragen nach den Möglichkeiten und Grenzen des virtuellen wie auch des realen Raumes nach. Auf vielschichtigen Ebenen hinterfragt Innmann gesellschaftlich abgegrenzte Räume. Einer dieser Räume ist beispielsweise der Ausstellungsraum selbst. Ein Raum, der an ein System von Öffnung und Schließung angebunden ist und ihn gleichzeitig abgrenzt und durchdringlich macht. Für solche Räume, zu denen etwa auch der der Friedhof oder das Theater gehören, hat Michel Foucault in den 1960er Jahren den Begriff der Heterotopie geprägt. Also Orte an denen Gesellschaft reflektiert wird, da sie gleichzeitig Teil und nicht Teil einer gesellschaftlichen Realität sind und damit potenziell Wandel beinhalten können. Die Untersuchung solcher Räume und das Ausloten deren Potenziale und Grenzen ist ein wiederkehrendes Thema von Sophie Innmann.
Die Überlegungen der Künstlerin in der Ausstellung LANDSCAPES OF INTERNET sind dabei geprägt von den Erfahrungen des gesellschaftlichen pandemic turn, reichen jedoch noch weiter zurück. Denn bereits vor Corona reflektierte Innmann das bestehende Paradigma des realen (musealen) Raumes in ihrer künstlerischen Produktion, indem sie die spezifischen Charakteristika des institutionellen Ausstellungsraumes in Frage stellte und sich intensiv mit dem ambigen Charakter einer musealen Heterotopie befasste: Wo stößt dieses System an seine Grenzen? Was ist das Besondere des digitalen Raums? Die Ausstellung im Kunsthaus L6 soll einen Zugang zu dieser nicht greifbaren Welt des Internets bieten. Sie ist ein Versuch, die ‚Landschaft Internet‘ mit analogen und digitalen Mitteln darzustellen und greifbar zu machen. Haptische, audio-visuelle Erfahrungen werden kombiniert mit technologischen Schlupflöchern, die eine temporäre Öffnung des virtuellen Raums im realen Raum ermöglichen. Gleichzeitig wird die Omnipräsenz des Digitalen, die permanente Vereinnahmung des menschlichen Körpers und seine Durchdringung physisch erfahrbar gemacht. Ein Gang durch die von Innmann gestaltete Landschaft im Ausstellungsraum schafft somit durch die Sichtbarmachung des Digitalen in zugänglichen Objekten wieder eine Referenz zu einer spürbaren Realität.
Online-Publikation zur Ausstellung bei frame[less]

Fotos: Marc Doradzillo

Sophie Innmann schloss 2014 ihr Studium der Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe als Meisterschülerin bei Prof. Leni Hoffmann ab. Ihre Arbeiten wurden mehrfach im In- und Ausland ausgestellt, so u.a. im Kunstmuseum Stuttgart (D, 2020), dem Moscow Museum for Modern Art (RU, 2018), der Galerie Stadt Sindelfingen (D, 2017) oder dem Regis Center for Art Minneapolis (USA, 2016). Innmanns künstlerische Praxis bedient sich multipler Medien und bewegt sich im (halb)öffentlichen Raum. Vor allem mit ihren ortsspezifischen Arbeiten und durch partizipative, ephemere Momente stellt sie Vorstellungen von Räumen und ihren Grenzen in Frage und fordert, oftmals spielerisch, zum eigenen Handeln auf. (Mehr unter www.sophieinnmann.com)