Kunst- und Kulturförderung zukunftswirksam gestalten

Grundsätze und Perspektiven einer nachhaltigen Ausrichtung der kommunalen Kunst- und Kulturförderung in Freiburg

Grundsatz V

Wir setzen uns dafür ein, dass unsere vielfältige Gesellschaft strukturell und programmatisch im Kunst- und Kultursektor abgebildet wird.

Die Stadtgesellschaft ist immens divers und vielfältig. Dies ist in der Aufstellung von Organisationen, Gremien, Arbeitsgruppen, künstlerischen Teams etc. im Kulturbereich oft nur ansatzweise sichtbar. Die Gründe hierfür sind zahlreich. In der allgemeingültigen weitreichenden Definition von Nachhaltigkeit sind Gleichberechtigung und Diversität fest verankert. Es gehört daher zum Selbstverständnis von Kulturschaffenden und von moderner Kulturarbeit, dies in die eigene Haltung bzw. Arbeitsvision zu übernehmen. Das bedeutet auf der strukturellen, institutionellen und programmatischen Ebene insbesondere, Ausschlüsse zu eliminieren, Diversität beim Personal gezielt zu fördern, Anerkennung und Teilhabe zu ermöglichen, auch für marginalisierte Künstler_innen und Kulturschaffende. Denn das Gemeinwohl und der Zusammenhalt in einer Gesellschaft hängen von der Qualität des Miteinanders ab. Kunst und Kultur bieten dabei viele Möglichkeiten, Gemeinsamkeiten und Unterschiede sichtbar zu machen, Widersprüche stehen zu lassen und zur Auseinandersetzung mit pluralen Lebensentwürfen anzuregen. Vor allem in einer Zeit, die von Internationalität, Globalisierung und gesellschaftlichen Disparitäten geprägt ist.

Strategisches Ziel

Personal, Programmplanung und Kommunikation von kulturellen Angeboten sowie die Besetzung von Gremien entsprechen der Pluralität und Diversität unserer Gesellschaft.


Mögliche Aufgabenfelder für Kulturpolitik und Kulturverwaltung

· stoßen mit Fördermaßnahmen und Qualifizierungsangeboten diversitätsorientierte Organisationsentwicklungen an
· unterstützen und befördern plural ausgerichtete Programminhalte
· setzen sich für Qualifizierungen zur inklusiven Kulturarbeit ein
· bauen Hürden und Barrieren bei Fördermaßnahmen (z. B. Sprache, barrierefreie Zugänge) ab
· stellen Arbeitsteams nach Möglichkeit divers auf

Gestaltungsoptionen für Künstler_innen und Vertreter_innen der Kulturorganisationen

· entwickeln Programmangebot und Personalstruktur von Kulturorganisationen unter gender- und diversitätssensiblen Aspekten weiter
· nutzen Qualifizierungsangebote für die eigene Reflexion, Sensibilisierung und für Umsetzungsmöglichkeiten
· etablieren inklusives Denken und Handeln als Arbeitsziel
· machen marginalisierte Gruppen im Team und im Programm sichtbarer