Pressemitteilung vom 1. Februar 2024

Wehrversammlung der Freiwilligen Feuerwehr zeigt, wie wichtig ehrenamtliche Arbeit ist

  • Zahl der Einsätze stieg 2023 von durchschnittlich 8,4 auf 9,4 pro Tag deutlich an
  • Ehrungen für langjährige Mitglieder

Rund 940 Einsätze hatte die Freiwillige Feuerwehr (FF) Freiburg im Jahr 2023. Gestern kam sie zur Wehrversammlung in der Neuen Messe zusammen, um diese Einsätze genauer in den Blick zu nehmen und einen Ausblick auf das neue Jahr zu wagen. Mit dabei war auch wieder der Musikzug, der einen Teil seiner ehrenamtlich geleisteten Stunden – 2023 waren es über 4.200 – dafür verwendete, die zahlreichen Gäste zu unterhalten.

Bürgermeister Martin Haag, der seinen erkrankten Kollegen Stefan Breiter vertrat, ist von dem ehrenamtlichen Engagement begeistert: „Weit über 90.000 Stunden haben Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr im vergangenen Jahr investiert, um anderen zu helfen oder sich weiterzubilden. Und da ist die Jugendfeuerwehr, der Musikzug und die Ehrenabteilung noch nicht mal eingerechnet. Das Ehrenamt ist ein ganz wesentlicher Bestandteil des Brand- und Katastrophenschutzes der Stadt.“

Das wurde auch beim Tätigkeitsbericht für das Jahr 2023 der stellvertretenden Stadtbrandmeister Stefan Fritz und Andreas Melzl klar. Im Vergleich zum Vorjahr ist nicht nur die Anzahl der Einsätze (938 statt 687), sondern auch die der involvierten Feuerwehrangehörigen der FF stark gestiegen. Aufsummiert waren es rund 10.100 statt 8.800 Personen im Jahr 2022. Diese Arbeit teilt sich auf 483 Männer und 57 Frauen in den aktiven Einsatzabteilungen auf. Während der Frauenanteil dort also bei gut 10 Prozent liegt, sind es bei der Jugendfeuerwehr schon rund 25 Prozent, 60 der 246 Mitglieder sind Mädchen.

Gestiegen ist mit der Anzahl der Einsätze überprozentual der Anteil der Fehlalarme. Es waren 437 (2022: 267). Ein wirkliches Eingreifen war in 501 Fällen nötig. (2022: 420). Schließt man die Berufliche Feuerwehr mit ein gab es im vergangenen Jahr 3434 Einsätze, also 9,4 pro Tag. 2022 waren es noch 8,4 gewesen.

Auch mit dafür verantwortlich sind die Extremwetterereignisse. Acht Mal gab es im vergangenen Jahr Starkregen, Unwetter oder Hochwasser. Allein beim Starkregen während des Tiefs Denis am 24. bzw.25. August kam es zu 1.400 Notrufen. Berufliche und Freiwillige Feuerwehr bekamen bei den 326 dokumentieren Einsätzen Unterstützung durch das Technische Hilfswerk.

Gleich zu Beginn des Jahres, gab es zwei außergewöhnliche Einsätze. Bei der Entschärfung einer Weltkriegsbombe im Bereich Lehener Straße am 14. Januar mussten 4.000 Bewohnerinnen und Bewohner und Teile der Universitätsklinik evakuiert werden. Ein paar Wochen später, am 2. Februar, wurden beim Zusammenstoß zweier Straßenbahnen 13 Personen verletzt, eine davon schwer. Fast alltäglich war dagegen schon der Einsatz bei Aktionen von Klimaaktivisten. Gab es 2022 noch fünf solcher Einsätze, war die Feuerwehr 2023 gleich 13 Mal vor Ort.

Oft sind allerdings Brandmeldeanlagen oder Heimrauchmelder der Grund für die Alarmierung der Feuerwehr. Meist besteht zum Glück nicht wirklich Gefahr. Bei 893 Einsätzen, die durch Brandmeldeanlagen verursacht wurden, gab es 827 Fehlalarme. 58 Mal war der Alarm dabei mutwillig ausgelöst worden. Bei den 66 echten Einsätzen retteten Feuerwehrleute fünf Personen, drei davon verletzt. Tote gab es keine.

Auch 191 der 254 Einsätze wegen Rauchmeldern waren unbegründet, so hatten 33 Mal Bewohner oder Bewohnerinnen das Essen auf dem Herd vergessen. In anderen Fällen hatten Rauchmelder ausgelöst, weil sie in Küche oder Bad installiert waren. Immerhin 15 Personen konnten, zum Teil verletzt, durch das Warnsignal gerettet werden. Zu Tode kam aber auch hier niemand. 

Die Berufliche Feuerwehr springt auch ein, wenn es gilt Tiere aus lebensbedrohlichen Lagen zu retten. 140 Mal war das 2023 der Fall. 22 Mal ging es aber auch darum, Kadaver zu beseitigen.

Am Ende der Wehrversammlung nahmen Bürgermeister Martin Haag, Stadtdirektor Ralf-Jörg Hohloch, Stadtbrandmeister Achim Müller und Robin Förster als Vertreter des Stadtfeuerwehrverbandes zahlreiche Ehrungen und Ernennungen vor.

Die Ehrennadel Gold der Feuerwehr Freiburg erhielt Kreisbrandmeister a.D. Alexander Widmaier, die Ehrennadel Silber Peter Zeller (Wiehre) und Ausbilder Christian Bräunlein. Für 50 Jahre bei der Feuerwehr bekamen Christian Licht (Lehen) und Wolfram Baumann (Oberstadt) das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold vom Land. Für 40 Jahre wurden damit auch Achim Müller (St. Georgen), Jürgen Albrecht (Wiehre), Matthias Schöffing (Wiehre), Mike Fraider (Waltershofen), Susanne Klaiber (Musikzug), Martin Engler (Oberstadt/Musikzug) und Elke Riedel (Musikzug) geehrt.

Veröffentlicht am 01. Februar 2024