Pressemitteilung vom 29. November 2023
„KeltenKids – Eine Reise in die Eisenzeit“
- Archäologisches Museum Colombischlössle feiert seinen 40. Geburtstag mit neuer Kinderausstellung
- Freier Eintritt und kostenlose Schnupperführungen an Freitagen im Dezember
Die Kelten ziehen ins Colombischlössle ein! Seinen 40. Geburtstag feiert das Archäologische Museum mit der Eröffnung einer neuen Kinderausstellung: „KeltenKids – Eine Reise in die Eisenzeit“ startet am Donnerstag, 30. November, und läuft bis Sonntag, 1. September 2024. Anlässlich des Jubiläums ist an den Freitagen 1., 8., 15. und 22. Dezember der Eintritt ins Museum frei. Zusätzlich gibt es an den ersten drei Terminen jeweils um 15 Uhr eine kostenfreie Schnupperführung.
Neue Kinder-Ausstellung
Von Portugal bis nach Syrien: Keltische Gemeinschaften lebten vor über 2.000 Jahren in fast ganz Europa und sie genossen damals großes Ansehen. Sie betrieben Landwirtschaft, bauten Städte, hatten ein weit verzweigtes Handelsnetz und eine hoch entwickelte Wirtschaft. Aber vor allem waren sie geschickte und innovative Handwerksleute: Keltische Schmiede verarbeiteten erstmals in Mitteleuropa Eisen. Ihren bei uns bis heute geläufigen Namen verdanken sie dem griechischen Geschichtsschreiber Herodot, der sie als „Keltoi“ – „die Tapferen“ beschrieb. Julius Cäsar nannte sie „Gallier“ und die Comic-Helden Asterix und Obelix machten sie weltberühmt.
In der Ausstellung „KeltenKids“ bilden großformatige Wandbilder und Bodengrafiken, originalgetreue Nachbauten wie ein Schiffsbug, ein Stadttor oder ein Marktstand eine stimmungsvolle Kulisse für kleine und große Zeitreisende ab fünf Jahren. Hier erforschen Kinder und Jugendliche die Geschichten hinter Fundstücken aus der Region. Eisen, Gold, Bronze, Bernstein, Glas oder Ton: Insgesamt sind rund 140 Objekte aus unterschiedlichen Materialien von der frühen Eisenzeit bis in die römische Kaiserzeit zu sehen – darunter ein echter Goldschatz, Schmuck und Tierfiguren, aber auch Keramikgefäße, Werkzeug oder ein Schwert.
Zahlreiche Mitmachstationen – vom Webrahmen über Repliken zum Anfassen bis hin zu einer Riechstation – laden ein, selbst aktiv zu werden und mit allen Sinnen in die Eisenzeit einzutauchen. Wer Lust hat, kann in keltische Kleidung schlüpfen – die bunten Farben und auffälligen Karomuster setzten damals neue Trends. Am Hafen locken kostbare Rohstoffe aus fernen Ländern und hinter dem Tor wartet das quirlige Leben in der Stadt. Alle Einbauten und Vitrinen sind speziell auf das junge Publikum zugeschnitten, dessen Neugier kurze und leicht verständliche Texte stillen.
Viel zu entdecken gibt es auch auf einem großen Playmobil-Modell: Einerseits zeigt es amüsante Szenen mit den Galliern Asterix und Obelix, andererseits stellt es wissenschaftlich korrekte Fundorte und archäologische Exponate dar. Vom Oppidum in Altenburg-Rheinau über das Heidentor bei Egesheim bis zu den Grabhügeln in Kappel-Grafenhausen wird die keltische Welt lebendig.
Ein umfangreiches Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung. Es gibt Führungen für Kinder und Erwachsene, inklusive Familienangebote mit Gebärdensprachdolmetscherin und für blinde und sehbehinderte Menschen, Kostümführungen und ein Escape Game. In Workshops entstehen Gefäße aus Ton, mit Pflanzen gefärbte Tücher, selbst geschliffene Bernstein-Anhänger oder digitale Comic-Panels. Alle Informationen zur Ausstellung und zu den Veranstaltungen gibt es unter freiburg.de/keltenkids
Das Archäologische Museum Colombischlössle, Rotteckring 5, ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und mittwochs bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 27 Jahren, für Mitglieder des Freundeskreises, mit Freiburg-Pass und mit Museums-Pass-Musées ist er frei.
40 Jahre Archäologisches Museum im Colombischlössle
Am 28. November 1983 wurde das Museum im Colombischlössle feierlich eröffnet. Es zeigt Fundstücke von der Altsteinzeit bis zum Frühmittelalter. 2007 erhielt es seinen heutigen Namen, Archäologisches Museum Colombischlössle. Seit 2005 steht es unter der Leitung von Helena Pastor Borgoñón; von 2012 bis 2022 bildete sie eine Doppelspitze mit Beate Grimmer-Dehn.
Seit 2009 wird die Dauerausstellung Schritt für Schritt neukonzipiert und -gestaltet. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Einbindung von interaktiven Stationen und Modellen sowohl für Erwachsene als auch für Kinder.
Höhepunkte der vergangenen Jahre waren die Ausstellungen „Ich Mann. Du Frau – Feste Rollen seit Urzeiten?“ (2014), die sich einem kontroversen und hochaktuellen Thema widmete, „freiburg.archäologie – Leben vor der Stadt“ (2020) und „Habalukke – Schätze einer vergessenen Zivilisation“ (2022), die viele neue Besucherinnen und Besucher lockte. Kinderausstellungen wie „Leben am Nil“ (2011), „Leben in der Steinzeit“ (2012) oder das partizipative Jugend-Projekt „Tales & Identities“ (2018) begeisterten vor allem ein junges Publikum. Um diese Zielgruppe nachhaltig zu erreichen, gründete der Freundeskreis 2010 den Club „Junges Arco“, dem inzwischen über 100 Mitglieder angehören. Das Kulturlotsen-Team ist seit mehr als zehn Jahren ehrenamtlich tätig und bietet unter anderem regelmäßig Führungen von Kindern und Jugendlichen für Gleichaltrige an.