Stadtgeschichte freigelegt

Archäologische Funde im Colombipark

Zeitzeugen: Im Colombipark entdeckten Archäologen Spuren aus 800 Jahren Stadtgeschichte. (Foto: Heusel/Stadt Freiburg)

Bei den Arbeiten zur Umgestaltung des Colombiparks haben Archäologen stadtgeschichtlich bedeutsame Funde gemacht. Das führt zu einer Verzögerung und auch zu Mehrkosten. Am Mittwoch wurde der Bauausschuss über den Sachstand informiert.

"Das ist ein großer Gewinn für die Stadtgeschichte", berichtete Bertram Jenisch vom Landesamt für Denkmalpflege bei einem Ortstermin an der Baustelle. Neben Resten der Vauban‘schen Festungsanlage stießen die Archäologen auch auf spätmittelalterliche Überbleibsel der Lehener Vorstadt, die erstmals systematisch untersucht werden konnten. Überraschende Entdeckungungen waren ein aus dem 19. Jahrhundert stammender Springbrunnen und ein Verbindungsgang zwischen Bastion und Graben. "Der war uns bislang völlig unbekannt", so Jenisch.

Neugestaltung dauert länger und wird teurer

Die in diesem Umfang nicht erwartbaren archäologischen Funde haben zu einer Verzögerung geführt und machen das Gesamtprojekt auch teurer. Insgesamt rechnet die Stadt für die bereits erfolgten und noch geplanten Ausgrabungen mit Mehrkosten von etwa 950 000 Euro, die entsprechend der üblichen Praxis aber zu einem großen Teil vom Land übernommen werden.

Mehrkosten gibt es leider auch an anderen Stellen. Allgemeine Preissteigerungen sowie eine neue Spritzbetonwand als Ersatz für eine nicht mehr standsichere Stützmauer in der Colombistraße summieren sich auf rund 750 000 Euro. Die Gesamtkosten liegen nun bei knapp 4,2 Millionen Euro – abzüglich der Kostenerstattung durch das Land.

2024 soll der neue Brunnen sprudeln

Im Bauausschuss stießen die Kostensteigerungen weitgehend auf Verständnis. Lediglich Timothy Simms von den Grünen zeigte sich überrascht, dass die Stadt nicht von vornherein mehr Geld für die archäologischen Untersuchungen eingeplant hatte, war aber beruhigt, dass das Land davon einen Großteil übernimmt.

Der neue Zeitplan sieht vor, dass der Pergolaplatz auf der Westseite des Colombiparks voraussichtlich im ersten Quartal 2024 fertig wird, der Brunnen und die Umbauten für die Barrierefreiheit spätestens im zweiten Quartal 2024. Danach folgen Abriss und Neubau des Trafohauses auf der Ostseite. Für das erste Halbjahr 2025 sind dann die Arbeiten für den neuen Kinderspielplatz geplant.

Veröffentlicht am 10. November 2023
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