Mobilität in Freiburg

Ergebnisse der Freiburg-Umfrage 2022

Autos, Radfahrende und eine Straßenbahn vor der Universitätsbibliothek Freiburg
Wie ist die Zufriedenheit der Freiburger Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf die Verkehrsinfrastruktur vor Ort? Diese und weitere Fragen haben knapp 6.000 zufällig ausgewählte Personen beantwortet. Die Ergebnisse gibt es im Teilbericht "Mobilität in Freiburg". (Foto: Seeger/Stadt Freiburg)

Freiburg wird seinem Ruf als Fahrradstadt gerecht. Das ist eines der (weniger überraschenden) Ergebnisse der Freiburg-Umfrage 2022, die das Amt für Bürgerservice und Informationsmanagement jetzt in seinem Teilbericht „Mobilität in Freiburg“ vorstellt.

Auf 40 Seiten versammelt der Bericht Dutzende von Grafiken, Tabellen und Karten. Dem folgt ein 38-seitiger Tabellenteil und im Wortlaut der Fragebogen, mit dem in diesem Sommer knapp 6.000 zufällig aus dem Melderegister ausgewählte Personen angeschrieben wurden.

Fahrradstadt Freiburg

In punkto „Fahrradstadt“ lauten die zwei wichtigsten Kennzahlen: 88 Prozent der Befragten besitzen ein Fahrrad, 61 Prozent geben an, es mehrmals in der Woche zu nutzen. Mit deutlichem Abstand folgen der motorisierte Individualverkehr und der öffentliche Nahverkehr (39 bzw. 35 Prozent). Mit den Radwegen sind 63 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden.

Zahl der Pkw war nie höher

Beim Hype um das Fahrrad wird aber gelegentlich übersehen, dass die Zahl der Pkw in Freiburg nie höher war als heute. Insbesondere Seniorinnen und Senior verfügen heute eher über einen eigenen Pkw als noch vor zehn Jahren. Gleichzeitig besitzt jeder fünfte Haushalt kein Auto, überwiegend weil es zu teuer ist oder man sich bewusst dagegen entschieden hat. Bei den Pkw dominiert nach wie vor der Verbrennungsmotor, nur 2,6 Prozent sind reine Elektrofahrzeuge. Derweil ist die Fahrzeugflotte deutlich größer, schwerer und leistungsstärker geworden; der Anteil des Segments „SUV, Utilities und Geländewagen“ wächst seit Jahren rasant und beträgt heute 20,1 Prozent.

Öffentlicher Nahverkehr

Die Qualität der ÖPNV-Versorgung in Freiburg wird weiterhin sehr geschätzt: 82 Prozent sind zufrieden oder sehr zufrieden. Die Nutzungszahlen sind seit Beginn der Corona-Pandemie deutlich eingebrochen. Ein Vermeidungsverhalten kann aber nicht unterstellt werden, denn aktuell nutzen nur 8 Prozent den ÖPNV gar nicht.

Klimamobilitätsplan 2030

Der Gemeinderat hat sich im Juli 2023 mit der Verabschiedung des „Klimamobilitätsplans 2030“ das Ziel gesetzt, im Verkehrssektor bis zum Jahr 2030 40 Prozent der CO2-Emissionen im Vergleich zu 2010 einzusparen. Freiburgs Bevölkerung befürwortet die dafür notwendigen Maßnahmen aber nur bedingt: Während Maßnahmen wie der Ausbau der Radinfrastruktur, schärfere Verkehrskontrollen oder die Ausweitung von Tempo-30-Zonen überwiegend unterstützt werden, wird das Thema Parkplätze deutlich kontroverser gesehen: Nur 30 Prozent der Bürgerinnen und Bürger sind mit dem Parkplatz-Angebot zufrieden, eine klare Mehrheit ist gegen die Erhöhung der Gebühren. Die Umwidmung von Kfz-Parkplätzen zugunsten von Fahrradständern oder Fußwegen wird von einer leichten Mehrheit abgelehnt, am ehesten kann man sich alternativ die Einrichtung von Carsharing-Stellplätzen vorstellen.

Hinweis zur Umfrage

Aufgrund der deutlich unterschiedlichen Lage und Haushaltsstruktur unterscheiden sich die Umfrageergebnisse aus randlich gelegenen Stadtbezirken, insbesondere der Tuniberg-Gemeinden, deutlich von zentraleren Lagen. Am Stadtrand erfahren Maßnahmen, die für die Verkehrswende notwendig sind, die geringste Zustimmung. Zugleich schlummern hier die größten Verbesserungspotenziale in Sachen ÖPNV-Anbindung oder gut erreichbares Carsharing-Angebot.

Wie alle übrigen Berichte des Amtes für Bürgerservice und Informationsmanagement kann auch „Mobilität“, der jüngste Teilbericht der Freiburg-Umfrage 2022, unter www.freiburg.de/statistischeveroeffentlichungen kostenlos heruntergeladen werden.

Veröffentlicht am 26. Oktober 2023
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