Lortzingschule

Toilettenanlage saniert

Toilette mit grüner Tür
Die neuen Toiletten in der Lortzingschule. (Foto: Seeger/Stadt Freiburg)

Schulbau ist wichtig. Doch wenn die Schule steht, ist die Arbeit längst nicht beendet. Dann beginnt das gute Werk der Lehrkräfte – und der Reinigungskräfte, die täglich dafür sorgen, dass alle, die in der Schule ein- und ausgehen, auch morgen gerne wiederkehren. Ein Kernpunkt des Wohlgefühls (oder eben nicht) ist der Zustand der Schultoiletten.

In dieser Hinsicht unternimmt die Stadt Freiburg große Anstrengungen – das machten Oberbürgermeister Martin Horn und Andrea Katzer, Leiterin des städtischen Gebäudemanagements, gestern bei einem Ortstermin in der Lortzingschule deutlich, in der das GMF gerade einen ganzen WC-Strang saniert hat.

Umgang mit den Sanitärbereichen

Andrea Katzer vom GMF verwies darauf, dass Toiletten in Schulen, insbesondere in Grundschulen, ein Dauerthema seien, auch in der medialen Berichterstattung. Der häufig geäußerte Verdacht, dass Toiletten allein aufgrund ihres Alters unhygienisch seien, treffe aber nicht immer zu. Oft sei entscheidender, wie Schülerinnen und Schüler mit „ihren“ Sanitärbereichen umgingen. Wenn auf Tiktok eine Kinder-Challenge laufe, welche Schule mehr Toiletten mit Klopapier verstopfe, bleibe der Gebäudemanagerin und den Reinigungskräften meist das Nachsehen. In diesem Kontext sprach Katzer auch die schwierige Personalfindung für die Reinigung von Schultoiletten an.

Priorisierung der Toiletten-Sanierungen

Beim Ortstermin in der Lortzingschule ging es auch um die Frage, warum Toiletten-Sanierungen aufwändig und nicht „mal schnell“ zu machen sind. Das GMF führt jährlich mehrere Sanierungen von Schultoiletten durch und priorisiert in Abstimmung mit dem Amt für Schule und Bildung die Reihenfolge anhand der aktuellen Zustände.

Zusätzliche 750.000 Euro für Sanierungen

Unsere Kinder liegen uns am Herzen. Deshalb tun wir unser Möglichstes, damit sie ihre Schule gerne besuchen. Dazu gehört auch, dass Schülerinnen und Schüler ordentliche Schultoiletten vorfinden. Dafür hat der Gemeinderat im aktuellen Doppelhaushalt zusätzlich 750.000 Euro zur Verfügung gestellt: 250.000 Euro im laufenden und 500.000 Euro im nächsten Jahr. Dieses Geld nutzen wir unter anderem zusätzlich in der Lortzingschule - neben den vielen Maßnahmen, die eh aktuell laufen.

Oberbürgermeister Martin Horn

Rückbau bis auf den Rohbau

Wo eine Sanierung ansteht, ist es mit dem Austausch des Mobiliars und der Sanitärgegenstände meist nicht getan. Um Leitungen, Fliesen und Estrich erneuern zu können, werden Räume bis auf den Rohbau zurückgebaut. Im Idealfall wird dann ein ganzer Strang vom Keller bis zum Dach erneuert – wie jetzt in der Lortzingschule, was auch erklärt, warum die Baumaßnahme von Ende Mai bis Anfang Oktober gedauert hat. Zur Sicherheit der Schulgemeinschaft musste die Baustelle abgesperrt werden. Dafür wurde in jedem Stockwerk eine Holzabtrennung errichtet, damit die Firmen die benötigten Lager- und Arbeitsflächen hatten.

Kosten

Die Arbeiten in der Lortzingschule haben im ersten Bauabschnitt (WC-Anlage Jungen im EG, Umsetzung 2022) 90.000 Euro und im zweiten (3 WC-Anlagen, Umsetzung 2023) 240.000 Euro gekostet. Die Kosten für diesjährige Sanierung entsprechen etwa den Mehrmitteln, die der Gemeinderat für dieses Jahr bewilligt hat.

Die Lortzingschule

Die Lortzingschule wurde 1953/54 erbaut und ist denkmalgeschützt. Auf allen Stockwerken prangen verblüffende Flurgemälde des badischen Malers Adolf Riedlin, darunter nackte Männer auf wilden Pferden reitend (Rossebändiger). Im Keller (ehemals Volksbad) soll, abhängig von Fördermitteln zum Ausbau zur Ganztagesbetreuung, für 1,5 Millionen Euro die neue Cafeteria samt Catererküche entstehen. Während das Hauptgebäude hauptsächlich der Lortzing-Grundschule vorbehalten ist, werden die Pavillons von der Kirsten-Boie-Schule und der Keller auch vom Jugendtreff Brühl-Beurbarung genutzt.

Weitere WC-Sanierungen

Weitere WC-Sanierungen laufen derzeit in sechs Schulen. In der Deutsch-Französischen Grundschule sind gerade die letzten Arbeiten fertig geworden. Dort hat das GMF neben der Sanierung der WCs auch Büros für die Schulkindbetreuung und den Hausmeister geschaffen; das Ganze kostet 330.000 Euro.

In der Vigeliusschule sollen insgesamt 14 WC-Anlagen in allen drei Kreuzbauten saniert werden. Das geht nur in mehreren Abschnitten. Der erste davon beginnt Ende dieses Monats und dauert voraussichtlich bis ins Frühjahr 2024. Die Gesamtmaßnahme wird ca. 1,2 Millionen Euro kosten.

In der Max-Weber-Schule ist die umfassende Sanierung der WC-Anlagen im Bestandsgebäude mit dem geplanten Erweiterungsbau verknüpft. Sie wird ab 2024 durchgeführt und Ende 2026 fertig gestellt. Gemäß Baubeschluss betragen die Investitionskosten 2,5 Millionen Euro.

Plangemäß werden die WC-Anlagen in der Emil-Gött-Schule im Jahr 2024 saniert. Die Kosten dafür werden aktuell ermittelt.

In der Weiherhofschule wurden WC-Anlagen in einem Gebäude der Grundschule durch Brandstiftung zerstört. Die Kosten für die Sanierung trägt der Versicherer, die Arbeiten werden in Zusammenarbeit mit dem GMF und der Schule umgesetzt.

An der Gerhart-Hauptmann-Schule bereitet man sich auf Inklusion vor. Dazu soll eine WC-Anlage um- und ein barrierefreies WC eingebaut werden. Die Planung läuft in diesem Jahr an.

Veröffentlicht am 12. Oktober 2023
Kommentare (1)

12.10.2023 16:53
Johannes Lauck
Schultoiletten
Ich drücke alle Daumen, dass nicht irgendwelche Vandalen die Toiletten vollschmieren, verhunzen oder gar zerstören. Ich erinnere mich gut: Die Lessingschule war frisch saniert, da musste der Hausmeister, damals Herr Scharr, immer wieder die Toiletten reparieren. Einmal waren sie turmhoch geflutet, so dass ich auf ein anderes Geschoss musste. Eine Lehrerin fragte mich, warum ich hierher komme. Ich antwortete ihr, dass die Toilette ein Stockwerk höher unter Wasser stünde und Herr Scharr tobt. Ihm bot ich noch meine Hilfe an, doch er winkte ab. Die Lehrerin nahm das achselzuckend zur Kenntnis. Später berichtete sie mir, dass ich nicht nur die Wahrheit gesagt hätte, sondern das, was sie gesehen hatte, das Gesehene noch untertrieben beschrieben worden sei. Ich erfuhr später von Herrn Scharr, dass er vier Stunden beschäftigt war, den Schaden zu beheben.
Kommentare abonnieren
Kommentar