Hochwasserrückhaltebecken

"Ich hoffe, wir werden den Damm nie brauchen. Doch für den Fall der Fälle sind wir gerüstet." Baubürgermeister Martin Haag bei der Eröffnung des Hochwasserrückhaltebeckens Bohrertal im April 2023. (Foto: Seeger/Stadt Freiburg)

Hochwassergefahrenkarten liefern konkrete Informationen über die mögliche Ausdehnung und Tiefe einer Überflutung. Sie wurden bis 2015 für alle relevanten Gewässer im Auftrag des Landes Baden-Württemberg erstellt. Die Karten kennzeichnen die Bereiche, in denen eine Überflutung statistisch einmal in hundert Jahren auftritt (HQ-100). Diese gelten per Gesetz als Überschwemmungsgebiete mit besonderen Vorschriften. Auch in Freiburg gibt es HQ-100-Flächen, etwa in St. Georgen, der Wiehre, in Haslach und den Tuniberggemeinden.

Entsprechend hat die Stadt Freiburg den Hochwasserschutz im Bohrertal ausgebaut. Von hier fließt der Bohrerbach (später als Hölderlebach und Haslacher Dorfbach) durch die Stadtteile Günterstal, Wiehre, Haslach und Weingarten bis Dietenbach und weiter bis zum Kaiserstuhl. Damit die Stadtteile vor Überflutungen geschützt sind, wurde das Hochwasserrückhaltebecken Breitmatte an der Wonnhalde vergrößert, südlich von Günterstal wurde ein neues Hochwasserrückhaltebecken gebaut.

Hochwasserrückhaltebecken Bohrertal

Das Hochwasserrückhaltebecken (HRB) Bohrertal wurde im April 2023 fertiggestellt. Zusammen mit dem HRB Breitmatte ist das Bauwerk darauf ausgelegt, die Stadt vor auch besonders starken Hochwasserereignissen zu bewahren. Fast 15 Millionen Euro wurden im Bohrertal investiert, um den Hochwasserschutz für die Menschen in Freiburg zu gewährleisten. Mehr als acht Millionen Euro davon wurden vom Land übernommen.

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Das Becken Bohrertal steht auf der Gemarkung Horben, das Becken Breitmatte auf Freiburger Gemarkung. Gemeinsam entfalten die beiden Rückhaltebecken ihre volle Wirkung. Der Bohrerdamm kann bis zu 200.000 Kubikmeter Wasser speichern, das HRB-Breitmatte, fertiggestellt Ende 2022, hat ein Fassungsvermögen von rund 40.000 Kubikmetern. Damit ist der Hochwasserschutz auf ein statistisch alle hundert Jahre einmal auftretendes Ereignis ausgelegt. Veränderungen durch den Klimawandel und damit einhergehende Wetterextreme sind bereits einkalkuliert.

Das HRB-Bohrertal verfügt hierfür über einen rund 280 Meter langen und 13,5 Meter hohen Damm. In dem Damm ist ein Ausbaulaufwerk integriert, eine Art Schleuse. Bei Starkregen könnte das Wasser zunächst gestaut und dann kontrolliert abgelassen werden.
Für den Damm wurden mehr als 100.000 Kubikmeter Erdmaterial verbaut. In Günterstal haben am Bohrerbach punktuell weitere Hochwasserschutzmaßnahmen stattgefunden.

Hochwasserrückhaltebecken Breitmatte

Nach einer Bauzeit von zwei Jahren ist das Hochwasserrückhaltebecken (HRB) Breitmatte zwischen den Stadtteilen Wiehre und Günterstal deutlich erweitert und im November 2022 wieder in Betrieb genommen worden. Dadurch konnte die Hochwassersicherheit für das angrenzende Quartier sowie für die direkt anliegende Kleingartenanlage "Wonnhalde" gegenüber dem zuvor bestehenden Becken deutlich verbessert werden. Erst mit Fertigstellung des südlich von Günterstal liegenden HRB Bohrertal im April 2023 wurde der angestrebte Schutz für ein 100-jährliches Hochwasser erreicht.

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Weg entlang des Regenrückhaltebeckens

Ohne das HRB Bohrertal hätte das HRB Breitmatte lediglich die darunter liegenden Anwohner_innen vor einem Hochwasser mit einer Wiederkehrzeit alle etwa 10 bis 15 Jahre geschützt. Ein größeres Hochwasser hätte das Becken zum Überlaufen gebracht und zu Überschwemmungen geführt.

Das Rückhaltevolumen der Breitmatte wurde von zuvor 17.000 Kubikmeter auf jetzt 40.000 Kubikmeter vergrößert. Hierfür wurden rund 20.000 Kubikmeter Erde angeliefert und eingebaut, für das Einlauf-Bauwerk sind zudem knapp 850 Kubikmeter Beton verbaut worden. Weiter wurden Fußwege mit rund 4500 Quadratmetern angelegt. Im Hölderlebach sind Wanderhindernisse für Fische beseitigt worden. Die Bepflanzung mit Bäumen und Sträuchern folgte.
Die Gesamtkosten für das Hochwasserrückhaltebecken Breitmatte belaufen sich auf rund vier Millionen Euro.