Not lindern und Mut machen

Armenfonds der Waisenhausstiftung unterstützt soziale Projekte

Fünf Personen stehen nebeneinander, drei davon halten einen Scheck
Ziehen an einem Strang: Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach, Pflasterstub-Leiter Willibert Bongartz, Vita-Movere-Geschäftsführerin Alexandra Hawellas und Pia Federer vom Vorstand des Freiburger Bündnisses für Familie (v. l.) freuen sich über die Zuwendungen des Armenfonds, überreicht von Stiftungsdirektorin Marianne Haardt (2. v. l.). (Foto: Seeger/Stadt Freiburg)

Mit 110.000 Euro unterstützt der Armenfonds der Waisenhausstiftung in diesem Jahr 39 Freiburger Projekte und Einrichtungen – vor allem Initiativen gegen Armut und Bildungsbenachteiligung. Weitere 15.000 Euro erhält die Stadt für individuelle Notfälle.

Freiburger Bündnis für Familie erhält 12.000 Euro

Besonders im Fokus steht 2024 das Freiburger Bündnis für Familie: Der Verein erhält für drei seiner Angebote eine Förderung von insgesamt 12.000 Euro. So ermöglicht er Kindern aus finanziell schwächeren Familien den Zugang zu Bildungs- und  Freizeitveranstaltungen. Außerdem bietet er mit dem bei ihm angesiedelten Familienbüro eine zentrale Anlaufstelle für Familien, und mit dem Freiburg-Pass ermöglicht er vielen den Zugang zu sozialen, kulturellen oder sportlichen Angeboten. „Bei solchen Projekten sind wir immer auch auf Spenden angewiesen“, betonte Pia Federer vom Vorstand des Bündnisses, „deswegen ein großes Dankeschön.“

Pflasterstub' erhält 4.000 Euro

Auch Willibert Bongartz, Leiter der Pflasterstub‘ für wohnungslose Menschen, hob hervor, wie wichtig die Unterstützung für sie sei. „Wir benützen das Geld für das Wesentliche, etwa für Lebensmittel oder Schlafsäcke.“ In der vor 29 Jahren vom Caritasverband gegründeten Tagesstätte erhalten bis zu 120 Menschen täglich eine sozialarbeiterische Begleitung, medizinische Versorgung und Beratung. Außerdem können sie dort umsonst frühstücken, duschen oder Wäsche wachen. Diese Arbeit unterstützt der Armenfonds mit 4.000 Euro.

Verein „Vita Movere – Leben bewegt“ erhält 1.250 Euro

Der 2007 gegründete Verein „Vita Movere – Leben bewegt“ bietet seelisch erkrankten Menschen eine ambulante Wohnbetreuung. Mit der Fördersumme von 1.250 Euro will das zehnköpfige Team eine Kochgruppe aufbauen. „Wir freuen uns“,  sagte Geschäftsführerin Alexandra Hawellas, denn: Das gemeinsame Planen, Kochen und Essen fördere nicht nur eine gesunde Ernährung – auch mit wenig Geld –, sondern auch soziale Kompetenzen.

Amt für Kinder, Jugend & Familie, das Amt für Soziales sowie das Amt für Migration und Integration erhalten jeweils 5.000 Euro

Das städtische Amt für Kinder, Jugend und Familie, das Amt für Soziales sowie das Amt für Migration und Integration erhalten jeweils 5000 Euro aus dem Armenfonds – und zwar für individuelle Notsituationen. „Auch wenn kein gesetzlicher Anspruch da ist, können wir in Notfällen helfen, zum Beispiel wenn die Waschmaschine oder der Kühlschrank kaputt ist“, so Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach. „Für diesen Spielraum sind wir sehr dankbar.“

Der Armenfonds der Waisenhausstiftung

Den Armenfonds gibt es bereits seit dem 13. Jahrhundert: Damals zahlten Freiburger Bürgerinnen und Bürger in den Fonds ein und unterstützten so notleidende Menschen. „Er ist ein gutes Beispiel, wie nachhaltig und langfristig Hilfe wirken kann“, so die scheidende Stiftungsdirektorin Marianne Haardt. Neben den genannten Projekten gehen die Zuwendungen  heute sowohl an etablierte bundesweit agierende Institutionen als auch an lokale Initiativen, die sich unter anderem für die Kinder von Suchtkranken oder geflüchtete Jugendliche einsetzen.        

Anträge auf Zuwendungen des Armenfonds können jedes Jahr bis 15. November unter www.stiftungsverwaltung-freiburg.de eingereicht werden.

Veröffentlicht am 07. Februar 2024