Mit dem Rad & zu Fuß unterwegs

Neues gebaut, Altes verbessert und Schadhaftes saniert

Person auf dem Fahrrad fährt auf Fahrradweg, links davon Kfz-Verkehr
Der Radweg in der Heiliggeiststraße und somit der FR3 gehörte 2023 unter den Radwegen zu den größten Bau- und Sanierungsprojekten in Freiburg (Foto: Seeger/Stadt Freiburg)

Zehn Millionen Euro hat die Stadt Freiburg im vergangenen Jahr in den Fuß- und Radverkehr investiert. Das Geld floss zum einen in die Radvorrangrouten, die im RadNETZ plus verankert sind. Zum anderen hat das Garten- und Tiefbauamt (GuT) im gesamten Stadtgebiet Neues gebaut, Altes verbessert und Schadhaftes saniert.

So klimaschonend wie Radfahren oder Zufußgehen ist kein anderes Verkehrsmittel. Wenn wir es mit dem Klimaschutz ernst meinen, brauchen wir die Verkehrswende. Jede Investition in die Sicherheit und den Komfort von Radfahrerinnen oder Fußgängern ist eine Investition in Klimaschutz und in die Zukunft. Ein großer Dank geht an die Freiburgerinnen und Freiburger: Viele Anregungen kamen direkt aus der Bürgerschaft.

Mobilitätsbürgermeister Martin Haag

RadNETZ plus

Der Gemeinderat hat das Programm RadNETZ plus im April 2023 beschlossen. Im Fokus stehen damit künftig neben den bereits ausgebauten Radvorrangrouten FR1 bis FR3 fünf weitere Routen: FR4 bis FR8. Zudem werden die Ortschaften besser an das Radnetz angebunden. Durch Landes- und Bundesmittel bleibt die große Anzahl der Baumaßnahmen finanzierbar, die Zuschüsse können bis zu 90 Prozent betragen.

Größtes Bauprojekt 2023: Hohenzollern-, Heiliggeist- und Friedhofstraße auf dem FR3

Das größte Bauprojekt 2023 war die Sanierung und Umgestaltung von Hohenzollern-, Heiliggeist- und Friedhofstraße auf dem FR3. Die Verbindungsstrecke zwischen Stühlinger und Zähringen hat für insgesamt rund 5,6 Millionen Euro unter anderem breitere Rad- und Fußwege und einen neuen Überweg bei der Uniklinik bekommen. Die Barrierefreiheit konnte deutlich verbessert werden, insbesondere im Bereich der neuen Straßenbahnhaltestelle. Die neu sanierte Stuttgarter Straße weiter nördlich wurde zur Fahrradstraße, die Gehwege dort breiter und das Parken neu geregelt.

Radvorrangroute FR2 und FR6

Eine Fahrradrampe verbindet in Zukunft die beiden Vorrangrouten FR2 entlang der Güterbahn und FR6 zwischen Zähringen und Haid. Die voraussichtlich 2,8 Millionen Euro teure Rampe führt parallel zur Guildfordallee auf die Bahnbrücke und soll im Mai 2024 fertig sein. Weiter nördlich direkt bei der Uniklinik haben Radelnde auf dem FR2 seit dem Sommer Vorfahrt über die Elsässer Straße. Es ist die inzwischen sechste Stelle, an der der Radverkehr in Freiburg Vorfahrt gegenüber Straßen hat.

FR5 wird Stühlinger und Betzenhausen mit Weingarten und Rieselfeld verbinden

Auch der im Frühjahr beschlossene FR5 ist bereits in Arbeit. Er soll unter anderem den Stühlinger und Betzenhausen über die Berliner Brücke mit Weingarten und dem Rieselfeld verbinden. Hier sorgt nun ein neuer Radweg auf einer bisherigen Autospur für mehr Sicherheit. Und auch auf der Berliner Allee Höhe Weststadion konnte eine Lücke im Radnetz geschlossen werden.

Bessere Verbindung zwischen Ortschaften und Innenstadt

Das GuT hat zudem damit begonnen, die Ortschaften besser mit der Innenstadt zu verbinden. Seit September sorgen reflektierende Randstreifen auf dem Radweg zwischen Haslach und Tiengen für mehr Sicherheit bei schlechter Sicht und Radfahrende haben bei den meisten Querwegen Vorfahrt.

Mehr Sicherheit für den Fuß- und Radverkehr

Außerdem gibt es in der Stadt immer mehr Rot auf den Straßen. Besonders im Bereich von Kreuzungen und Einmündungen markiert das GuT Radfurten. Die Farbe hat gleich zwei Vorteile: Autofahrer und Autofahrerinnen erkennen schneller, wo mit Radverkehr zu rechnen ist und wer mit dem Rad unterwegs ist, sieht an unübersichtlichen Kreuzungen auf einen Blick, wo es lang geht. So sorgen insgesamt fast zwei Kilometer rot markierte Radfurten und rund 250 neue Rad-Piktogramme für mehr Sicherheit.

An der Bismarckstraße gegenüber dem Hauptbahnhof haben jetzt der Radverkehr und – dank eines Zebrastreifens – auch der Fußverkehr Vorfahrt über die Rosastraße. Beim ehemaligen Telekom-Gebäude an der Unterführung unter der Sundgauallee und der Berliner Allee vermeiden neue Mittelmarkierungen Kollisionen und an der Hermann-Mitsch-Straße müssen Radelnde keinen gefährlichen Schwenk mehr machen.

Anregungen aus der Bürgerschaft

Auch kleinere Projekte bewirken viel. Vor allem am Tuniberg, in Landwasser, dem Industriegebiet Nord und in Zähringen hat das GuT Wurzelerhebungen beseitigt, die Menschen auf dem Beteiligungsportal www.mitmachen.freiburg.de gemeldet hatten.

Auch andere Erleichterungen gehen auf Anregungen aus der Bürgerschaft oder Verkehrsverbänden zurück. Bordsteine wurden abgesenkt, Gehwege angelegt oder umgebaut und neue Zebrastreifen samt Beleuchtung und Bodenindikatoren für Sehbehinderte geschaffen - so in der Lehener Straße, der Ingeborg-Drewitz-Allee, der Karlstraße und der Schlierbergstraße.

Barrierefrei

Wird in Freiburg etwas neu- oder umgebaut, dann ist Barrierefreiheit inzwischen Standard. So können beispielsweise die Bewohnerinnen und Bewohner des Rabenkopfstifts nun ungehindert mit Rollator oder Rollstuhl die Kartäuserstraße überqueren. Und auch die Kinder der Adolf-Reichwein-Schule gelangen jetzt sicherer über die Bugginger Straße, weil ihr Gehweg neue Ausbuchtungen hat. Schülerinnen und Schüler können von dort aus die Straße besser überblicken und die Autofahrenden sehen die Kinder schneller.

Mehr zum Radkonzept und dem RadNETZ plus gibt es hier.

Veröffentlicht am 03. Januar 2024
Kommentare (3)

04.01.2024 08:31
Tim Quatuor
Fehlende Kontrollen / Lörracher Str.
Erstmal vielen Dank für die vielen Verbesserungen für den Radverkehr, da ging im letzten Jahr wirklich was. Leider bringen die besten Radverkehrsanlagen wenig, wenn sie regelmäßig durch Kfz/Roller/Fahrräder etc. verbotswidrig zugeparkt werden. Die geringe Kontrolldichte in Verbindung mit den geringen Bußgeldern befördert dieses Verhalten regelrecht. In der von mir regelmäßig befahrenen Lörracher Str. wurde in 2022 eine Sanierung der Radwege angekündigt. Dies ist nicht erfolgt, die teils gefährlich schmale Buckelpiste (in FR St. Georgen) besteht weiterhin. Wann ist die Sanierung nun geplant?

05.01.2024 12:21
Online- Redaktion
RE: Fehlende Kontrollen / Lörracher Str.
Hallo Herr Quatuor,
folgende Antwort haben wir aus dem Garten- und Tiefbauamt erhalten:
Bevor die Sanierung der Lörracher Straße (Fahrbahn und beidseitige Geh- wie Radwege) erfolgen kann, sind zunächst umfangreiche Leitungsverlegungen und -erneuerungen vorgesehen.
Diese sind unter anderem durch den nunmehr geplanten Ausbau des Fernwärmenetzes erforderlich geworden, infolge derer in der Lörracher Straße eine neue Wärmeversorgung im Sinne der Energiewende verlegt wird.
Erst im Anschluss an die umfangreichen Leitungsarbeiten kann das Garten- und Tiefbauamt mit der Sanierung der Verkehrsflächen beginnen.
Das ganze wird in mehreren Bauabschnitten passieren und einige Zeit dauern. Genauere Aussagen, wann neue Geh- und Radwege zur Verfügung stehen werden, können heute noch nicht getroffen werden.

04.01.2024 07:08
Johannes Lauck
Ausbau Radwege
Wäre das Alles viel früher passiert, dann hätte ich nicht 1968 den Unfall gehabt, der mich in eine völlig neue Bahn lenkte, die einen katastrophalen Ausgang genommen hat: Ehrenrunde, dann in eine grausame Klasse gekommen, die Mittlere Reife verloren plus synchron den Vater! Das hat mir trotz dann bestandener Mittlerer Reife eine chronische Nierenerkrankung mit allen Folgen eingebracht. Und das Alles nur, weil ein Falschparker auch noch seitengegenverkehrt ausgestiegen ist und mich zu Fall gebracht hat. Geschehen am 19.12.1968. Wunderbar!!! Für den verstorbenen Vater konnte er allerdings nichts, denn das war zufällig.
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