Donnerstag, 9. November

Gedenken zur Pogromnacht am 9. November 1938

Abbild der alten Synagoge auf dem Platz der Alten Synagoge
Auch die Freiburger Synagoge fiel in der Reichspogromnacht 1938 den Flammen zum Opfer. (Foto: Seeger/Stadt Freiburg)

Die staatlich befohlenen Brandstiftungen in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, bei denen auch die Freiburger Synagoge neben dem heutigen Kollegiengebäude I der Universität in Flammen aufging, markierten einen wichtigen Schritt von der Entrechtung, Diskriminierung und Verfolgung jüdischer Mitmenschen hin zur Deportation und zum Holocaust.

Die Nationalsozialisten zerstörten in den Novemberpogromen deutschlandweit mehr als 1400 Synagogen, Betstuben und sonstige Versammlungsräume, tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe. Ab dem 10. November folgten Deportationen jüdischer Menschen in Konzentrationslager. Bis zum 13. November internierten Gestapo und SS mindestens 30.000 Menschen; Hunderte starben an den Folgen der mörderischen Haftbedingungen und wurden hingerichtet.

Gedenkstunde auf dem Platz der Alten Synagoge

Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit lädt zusammen mit der Stadt Freiburg am Donnerstag, 9. November, um 17.30 Uhr zu einer Gedenkstunde auf dem Platz der Alten Synagoge ein.

Neben Ansprachen von Oberbürgermeister Martin Horn und der Vorsitzenden der Israelitischen Gemeinde, Irina Katz, wird es einen Beitrag von Jugendlichen geben, die François Blum, den Vorsitzenden des Vereins Nachkommen, Verwandte und Freunde der Mitglieder der ehemaligen israelitischen Gemeinde als Zeitzeugen interviewt haben. 

Der Frankfurter Chasan/Kantor Daniel Kempin wird als Gast der Egalitären Jüdischen Chawurah Gescher Kaddisch und El Male Rachamim beten. 

Der Saxofonist Mike Schweizer begleitet die Gedenkstunde musikalisch.

Moderiert wird die Gedenkfeier von Pfarrer David Geiß, Bezirksbeauftragter für das christlich-jüdische Gespräch des Evangelischen Stadtkirchenbezirks.

Gedenkweg

Bereits um 16.30 Uhr beginnt bei der Hebelschule ein Gedenkweg zum Platz der Alten Synagoge.

Schülerinnen und Schüler haben Stationen eines Gedenkwegs von der Hebelschule im Stühlinger zum Platz der Alten Synagoge am Erinnerungstag der Pogromnacht vorbereitet. Der Treffpunkt ist an der Gedenktafel an der Hebelschule, eine Stunde vor Beginn der zentralen Gedenkstunde auf dem Platz der Alten Synagoge.

Im Hebelschulhof wurden am 22. Oktober 1940 hunderte Jüdinnen und Juden aus Süddeutschland inhaftiert bevor sie mit Zügen in das Lager Gurs in Südwestfrankreich deportiert wurden.

  • Treffpunkt: Gedenktafel an der Hebelschule, Eingang Eschholzstraße
  • Organisation: Gabi Rolland, MdL, und PD Dr. Christian Stahmann
  • Veranstalter: Ökumenische Friedensdekade

Weitere Veranstaltungen

Mittwoch, 8. November, 15 Uhr:
Buchvorstellung „Babi Jar. Realien“ mit dem Historiker Pavel Polian.
In der Kiewer Schlucht Babi Jar erschossen die Nationalsozialisten innerhalb von 48 Stunden fast 34.000 jüdische Männer, Frauen und Kinder. Die Veranstaltung findet in russischer Sprache statt.
Ort: Gemeindesaal der Neuen Synagoge, Nußmannstraße 14.
Anmeldung unter info@jg-fr.de.

Mittwoch, 8.November, 19 Uhr:
Vortrag von Bernd Serger über das letzte jüdische Geschäft in Freiburg, das vom 9. auf den 10. November 1938 noch geöffnet hatte.
Ort: Gemeindesaal der Neuen Synagoge, Nußmannstraße 14.
Anmeldung unter info@jg-fr.de.

Donnerstag, 9.November, 19 Uhr:
Buchvorstellung „Zerspiegelte Welten.
Antisemitismus und Sprache aus jüdischer Perspektive“ mit der Autorin Julia Bernstein.
Ort: Gemeindesaal der Neuen Synagoge, Nußmannstraße 14.
Anmeldung unter info@jg-fr.de.

Donnerstag, 9. November, 19.30 Uhr:
Workshop „Ejch nashir – wie können wir singen – angesichts von Pogrom und Terror, damals und heute“ mit Kantor Daniel Kempin, Egalitärer Minhan Frankfurt.
Der Ort wird anschließend bekannt gegeben.
Anmeldung unter vorstand@gescher-freiburg.de.

Montag, 13. November, 19.30 Uhr (vier Anschlusstermine):
Fünfteiliges Seminar „Gemeinschaft bei Martin Buber – Dialogphilosophie entdecken“ mit Prof. Dr. Wilhelm Schwendemann.
Ort: Matthias-Claudius-Kapelle, Kybfelsenstraße.

Anmeldung und Infos unter 0761-7086342 oder eeb.freiburg@kbz.ekiba.de.

Mehr zur Stadtgeschichte gibt es hier.

Veröffentlicht am 02. November 2023
Kommentare (0)
Kommentare abonnieren
Kommentar