Erleichterung in Freiburg

Jobcenter weiterhin für junge Menschen zuständig

 Die Kritik an aus den Kommunen an den Plänen des Bundes hatte Erfolg. (Foto: Jeanette Dietl / stock.adobe.com)

Aufatmen in Freiburg und andernorts: Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales will junge Menschen, die Bürgergeld beziehen, auch künftig von den Jobcentern betreuen lassen. Damit reagiert das Ministerium auf die Kritik vieler Kommunen, darunter auch  Freiburg.

Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach hatte sich Anfang August eindringlich gegen Pläne der Bundesregierung gewandt, die Betreuung junger Menschen unter 25 Jahren, die Bürgergeld beziehen, umzustrukturieren. Aus Spargründen sollten sie ab 2025 von den Arbeitsagenturen betreut werden – damit würden die Kosten dafür nicht mehr beim Bund, sondern bei der Arbeitslosenversicherung enstehen.

Bisher betreuen die Jobcenter die gesamte Bedarfsgemeinschaft auf lokaler Ebene und können so ganzheitlich auf Problemlagen auch der Familie eingehen. Eine Neuregelung werde zu einer schlechteren Betreuung der jungen Menschen und in der Folge zu lebenslangen Nachteilen führen, so die Befürchtung des Freiburger Bürgermeisters und anderer Kommunen.

Alternativer Vorschlag

Kürzlich nun hat das Arbeitsministerium den Bundestagsabgeordneten der Koalitionsfraktionen eine Alternative vorgeschlagen. Die vom Finanzministerium geforderten Einsparungen im Bundeshaushalt in Höhe von 900 Millionen Euro für den Haushalt 2025 könnten auch durch eine Übertragung von Rehabilitation und Weiterbildung von Jobcentern in die Agenturen gelingen. Das bedeutet, dass die Jobcenter auch künftig alle Leistungsberechtigten betreuen. Die Agenturen wären nur für die Beratung und Finanzierung von Weiterbildungs- und Rehamaßnahmen zuständig.

Im Sinne der jungen Menschen

Ulrich von Kirchbach begrüßt die neueste Entwicklung:

Die Jobcenter sind seit Jahren geübt darin, die jungen Menschen am Übergang von der Schule in den Beruf intensiv zu betreuen, insbesondere diejenigen mit spezifischen Betreuungs- und Unterstützungsbedarf. Ich freue mich, dass die jahrelange erfolgreiche Kooperation mit der Kommune und weiteren Partnern vor Ort im Sinne der jungen Menschen weitergeführt werden kann.

Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach

Veröffentlicht am 18. Oktober 2023