Pressemitteilung vom 1. Juni 2023

Wegen Verkehrssicherungspflicht: Tusculum am Schlossberg wird teilweise abgesperrt

Tusculum war im Albaner Bergen, auf deren Hügeln gutsituierte Römer ihre Villen errichteten. Folgerichtig gaben im und seit dem Mittelalter reiche Herrschaften ihren Landsitzen gerne den Namen „Tusculum“, von Würzburg, Weimar, Zürich bis Schweden. Auch Freiburg erhielt, allerdings erst im 20. Jahrhundert, sein Tusculum. Um 1910 ließ Ernst Nopper einen lang gestreckten Terrassenbau über mehrere Ebenen am Nordwesthang des Schlossberges erbauen, als Freisitz für sich und seine Familie.

Im Jahr 1927 erwarb die Stadt Freiburg die Anlage oberhalb des Dattler, die einen ansprechenden Blick über die Stadt bietet. Seit den 1980er Jahren unter Denkmalschutz, dient Freiburgs Tusculum Spaziergängern als beliebte Schnauf-Etappe zwischen Stadtgarten und Schlossbergturm. Sie finden einen blickdicht verschlossenen Baukörper vor, der von Terrassenflügeln gefasst und einer Säulenreihung aus Naturstein umgeben ist. Die Anlage stellt sich als pergola-ähnliche Gartenarchitektur dar, im Stil des Historismus und mit Zierelementen des Jugendstils. Apropos Jugend-Stil: Eine reiche Leergutsammlung auf den Terrassen des Tusculum, von Puschkin Water Melon bis zu Piccolo-Sekt, verweist darauf, dass die abgelegene Location sich auch nachts regen Interesses erfreut.

Nun wird dem Tusculum auch amtliche Aufmerksamkeit zuteil. Das städtische Gebäudemanagement führt in den nächsten Tagen eine Zustandserhebung durch. Der Grund sind festgestellte Mängel. Da die Stadt in der Verkehrssicherungspflicht steht, muss die Anlage teilweise abgesperrt werden. Sobald der Zustand erhoben ist, wird das weitere Vorgehen geprüft. Über Details, Kosten usw. folgt zu gegebener Zeit eine weitere Pressemitteilung.

Veröffentlicht am 01. Juni 2023