Klimaschutzbilanz der Stadt Freiburg bis 2020

Positive Entwicklung bei der Freiburger Klimaschutzbilanz

Windräder
Ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität: der Ausbau Erneuerbarer Energien (Foto: Seeger/Stadt Freiburg)

Die neuen Zahlen der Freiburger Klimaschutzbilanz liegen vor und zeigen eine positive Entwicklung. Demnach hat sich der CO2-Ausstoß 2020 im Vergleich zum Jahr 1992 um 45,6 Prozent pro Kopf verringert. Im Jahr 2018 lag dieser Wert noch bei 37 Prozent.

Vor allem im Bereich des Energieverbrauchs gibt es gute Neuigkeiten, hier wurde gegenüber den Vorjahren weiter deutlich eingespart. Auch der Bereich Verkehr verzeichnet sinkende Zahlen – wegen der Auswirkung der Corona-Pandemie im Jahr 2020 (u.a. Lockdowns) sind diese Werte allerdings nur bedingt aussagekräftig. Diese ermutigende Entwicklung zusammen mit neuen gesellschaftlichen und politischen Schwerpunktsetzungen im Bereich der Energieversorgung und des -verbrauchs, bestärken die Stadtverwaltung darin, sich noch ambitioniertere Ziele zu setzen. Die Klimaneutralität soll deshalb bereits 2035 erreicht werden, statt wie bisher geplant 2038. Der Stadtverwaltung ist bewusst, dass das kein leichter Weg sein wird. Die weltweiten Daten, die unter anderem derzeit bei der 27. UN-Klimakonferenz in Ägypten diskutiert werden, zeigen aber immer deutlicher, wie notwendig entschlosseneres Handeln ist. Der Gemeinderat soll in seiner nächsten Sitzung über die Klimaneutralitätsziele entscheiden, am kommenden Montag wird das Thema im Haupt- und Finanzausschuss beraten.

Freiburg legt seit Jahrzehnten einen Schwerpunkt auf Klima- und Umweltpolitik. Der Ausbau Erneuerbarer Energien, nachhaltige Wärmeversorgung, Förderung klimafreundlicher Gebäude oder Ausweitung der CO2-freien Mobilität – in Freiburg wird an vielen Handlungsfeldern gearbeitet, um den Ausstoß von Klimagasen nachhaltig zu reduzieren. 2019 wurde das Klima- und Artenschutzmanifest beschlossen, 2021 der millionenschwere und auf Jahre angelegte Klimaschutzfonds verabschiedet. Erst kürzlich hat der Gemeinderat den Klimamobilitätsplan verabschiedet, der helfen wird, mehr CO2 im Bereich Verkehr einzusparen (Ziel: Bis 2030 Einsparung von 40 Prozent im Vergleich zu 2010). Es ist davon auszugehen, dass die Emissionen im Verkehrsbereich in den kommenden Jahren stärker abgesenkt werden können. Auf den Verkehrsbereich entfallen aktuell insgesamt 28,3 Prozent der CO2-Emissionen Freiburgs, auf den Energiebereich 71,7 Prozent.

CO2 pro Einwohner_in 1992 bis 220 in Freiburg (gesamt nach BISKO, aber mit Witterungskorrektur)
CO2 pro Einwohner_in 1992 bis 220 in Freiburg (gesamt nach BISKO, aber mit Witterungskorrektur)

Die Zahlen der Klimaschutzbilanz liegen stets mit etwa zwei Jahren „Verzögerung vor. Die aktuellen Bemühungen finden sich also noch nicht in der Bilanz wieder. Besonders positiv lesen sich aber die Werte im Bereich Energie. Hier ist es gelungen, seit 2018 (also auch vor Corona) eine durchschnittliche Reduktion von drei Prozent pro Jahr zu erreichen. Das liegt rund zur Hälfte an übergeordneten Faktoren, etwa Veränderungen bei der Stromgewinnung. Doch kann die Verbesserung in den anderen Teilen als Ergebnis der lokalen Energiepolitik gewertet werden. Sie ist damit ein wichtiger Parameter auf dem Weg zur Klimaneutralität.

Ambitioniertes Ziel: Freiburg klimaneutral bis 2035

Bis 2035 will Freiburg klimaneutral werden. Nur rund ein Drittel der Treibhausgasemissionen können durch die Stadt selbst beeinflusst werden. Doch die gesetzlichen Rahmenbedingungen auf Bundes- und Landesebene wurden deutlich verbessert. Zudem wurden neue Förderprogramme für Kommunen ins Leben gerufen. Diese Rahmenbedingungen gilt es effektiv zu nutzen und die Fördergelder für Freiburg zu akquirieren. Nur so kann es gelingen, das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen und die Lebensgrundlagen und die Lebensqualität in Freiburg für die Zukunft zu sichern.