Ausstellung vom 9. April bis 29. Mai 2011

Closed Space

Emeka Udemba

(Johannesburg-Hillbrow, Berlin-Neukölln und Freiburg)

Der kosmopolitische Charakter der Städte ist seit jeher eine der Hauptquellen jeglicher soziokultureller oder ökonomischer Innovation und Veränderung. Der Multikulturalismus unserer Stadtlandschaften hat in der Vergangenheit jedoch oft auch zu Spannungen geführt. Natürlich ist keine Stadt immun gegen Verbrechen und Gewalt, dennoch sind einige stärker betroffen als andere.

Angesicht einer immer mehr wachsenden Verdichtung urbaner Räume durch Umsiedlung, Migration und die daraus resultierenden soziale Konflikte und Spannungen, stellt sich die Frage: wie können wachsende bunte (in Bezug auf Dichte und Internationalität) Städte wie Freiburg diese Entwicklung verantwortungsbewusst steuern? Auch im Bewusstsein der eigenen Geschichte als „Einwanderungsstadt“ im Dreiländereck.

Die Ausstellung “closed space” reflektiert den aktuellen sozialen Kontext zweier eher notorisches Stadtteile: Neukölln in Berlin und Hillbrow in Johannesburg. Durch die Ausstellung wird eine ungewöhnliche Verbindung zwischen den beiden weit voneinander entfernten Orten hergestellt: Das Projekt zeichnet ein facettenreiche Bild beider Orte, in dem es nicht um eine geographischen Vergleich geht, sondern um Schnittstellen, Verbindungen und das Paradoxon des „verbotenen Ortes“.

Während wir außerhalb (im öffentlichen Raum) mit der Härte des Alltags konfrontiert werden, schafft die Ausstellung einen Ausgangspunkt für einen kritischen Diskurs über die Bedingtheit des Ausstellungsraumes. Wie können soziale Räume in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem, das von schnellem ökonomischen Wachstum geprägt ist und zum großen Teil von der Arbeitskraft von Migranten abhängt, die sich untereinander kaum vermischen, neu strukturiert, adaptiert oder verbessert werden?

Die Ausstellung behandelt dabei Themen wie Identität, Materialismus, die menschliche Anpassungsfähigkeit und die Art und Weise, wie all diese Fragestellungen in der aktuellen Zeit aufeinandertreffen.

Emeka Udemba wurde 1968 in Enugu, Nigeria geboren. Er lebt und arbeitet in Freiburg.

Die Arbeit an diesem Projekt wurde durch die SitftungKunstfonds unterstützt.

Eröffnung
Freitag, 8. April 2011, 19:00 Uhr

Begrüßung
Achim Könneke, Leiter Kulturamt Freiburg

Einführung
Franz Arnim Morat, Morat-Institut

Gespräch
Am Sonntag, 10. April um 15 Uhr wird Stefan Tolksdorf ein Gespräch mit dem Künstler führen

Closed Space