Modellverbünde zur Durchgängigen Sprachbildung

Die Idee

Die Umsetzung der Durchgängigen Sprachbildung in Freiburg sollte zunächst in den Sozialräumen initiiert und später auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet werden. Daher hat die Stadt Freiburg in 2015 damit begonnen, sogenannte Modellverbünde zu gründen, die all jene Bildungsinstitutionen eines Stadtteils umfassen, die Kinder von null bis zehn Jahren und deren Eltern als Zielgruppe haben. Diese Insitutionen werden für die alltagsintegrierte Sprachbildung sensibilisiert und qualifiziert. Die ersten beiden Modellverbünde waren Landwasser und Zähringen. Die Arbeit in diesen Pilotverbünden war so erfolgreich, dass der Gemeinderat der Stadt Freiburg sich für eine Ausweitung des Projektes ausgesprochen hat. Seither werden die Modellverbünde Weingarten, Bischofslinde und Brühl aufgebaut.

In der Durchgängigen Sprachbildung lernen pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte ein ganzheitliches, alltagsintegriertes sprachbildnerisches Verhalten. Darüber hinaus werden Kooperationen innerhalb des Teams in der Institution und Kooperationen im Modellverbund über die Institution hinaus angeregt. Nur so kann die angestrebte Sprachbildung auch erreicht werden, denn jeder Modellverbund ist sehr heterogen von Kitas und Kindergärten, Schulen und anderen, auch Freizeiteinrichtungen geprägt. Daher ist es wichtig, alle an der sprachlichen Bildung beteiligten Akteurinnen und Akteure an einen Tisch zu bringen.

Die Umsetzung

In allen Modellverbünden fand eine Auftaktveranstaltung statt, bei der den teilnehmenden Akteuren und Akteurinnen der aktuelle Stand, der geplante Ablauf sowie die Eckpunkte des Konzepts vorgestellt wurden. Dabei wurde der Ist-Stand in den einzelnen Institutionen erfasst: Was sind in Bezug auf die sprachliche Entwicklung der Kinder die Herausforderungen in einer Institution? Wie handhabt es die Einrichtung, um die sprachliche Entwicklung der Lernenden optimal zu unterstützen? Welche externen Programme und Maßnahmen werden genutzt? Die Akteure und Akteurinnen wurden auch gebeten sich vorzustellen, wie ein zukünftiger Videofilm über den Erfolg der durchgängigen Sprachbildung in ihrem Stadtteil aussehen könnte, und ihre Visionen zu teilen: Was und wer ist auf dem Video zu sehen? Was machen die Akteur_innen anders? Was ist neu?

Zudem wurde in den Modellverbünden auf die bestehenden Strukturen geschaut. In Landwasser und Zähringen gab es bereits „Runde Tische“, in denen sich alle Institutionen des Stadtteils vernetzen. Hier wurde für den Modellverbund eine Projektsteuergruppe als Untergruppe des Runden Tisches eingeführt. Das hat den Vorteil, dass über den Runden Tisch alle im Stadtteil erfahren, was gerade zur Durchgängigen Sprachbildung läuft – und umgekehrt. Die Projektsteuergruppe versteht sich als Vordenker und Richtungsgeber für die Durchgängige Sprachbildung im Stadtteil.

Als erste Schritte wurden eine Übersicht über alle Sprachbildungsangebote in den Institutionen erstellt und eine institutionen- und professionsübergreifende Qualifizierung zur Durchgängigen Sprachbildung entwickelt.

Die Erfolge

Die ersten beiden Modellverbünde Landwasser und Zähringen zogen bei einem Treffen eine erste erfreuliche Zwischenbilanz. Die beteiligten Institutionen gaben an, dass sich das Miteinander verändert habe: Es fände Vernetzung auf allen Ebenen statt, die Wege seien kürzer geworden, Angebote würden aufeinander abgestimmt und Projekte gemeinsam umgesetzt. Demnach gibt es jetzt zum Beispiel ein Elterncafé, an dem sich neben zwei Kitas auch die Frühförderstelle beteiligt und die Eltern berät, mehrsprachige Lese- und Spielnachmittage, einen gemeinsamen pädagogischen Tag, gemeinsame Elternabende und -aktionen, die Ausweitung des „Rucksack-Kita“-Programms auf die Grundschulen und die Belebung der Schulbibliotheken in der Kooperation Kita-Grundschule. Das Projekt „Erzählen – Zuhören – Weitererzählen“ wurde auf Kitas ausgeweitet und in Zähringen ist die gemeinsame Fortbildung „Geschichten erzählen“ entstanden, die auch Erzieher_innen befähigt, frei Geschichten zu erzählen. Von allen Teilnehmenden wird die neu entstandene Kultur der gegenseitigen Wertschätzung hervorgehoben.
Diese Auflistung zeigt, wie vielfältig die bestehenden Sprachbildungsangebote sowie Kooperationen in den Stadtteilen bereits sind. Aufbauend auf diesen Ressourcen soll in den jeweiligen Modellverbünden ein gemeinsames Verständnis von Durchgängiger Sprachbildung entwickelt und nachhaltig gesichert werden. Verstärkung bekommen die Modellverbände seit Ende 2019 durch kommunal finanzierte Sprachfachkräfte an den Grundschulen und ausgewählten Kitas.

Ansprechpartner_innen

Logo des Freiburger Bildungsmanagements

Modellverbünde Landwasser und Bischofslinde:
Freiburger Bildungsmanagement
Sophie Kirschke
0761/ 201-2387
Sophie.Kirschke@stadt.freiburg.de

Modellverbünde Zähringen und Weingarten:
Freiburger Bildungsmanagement
Hatice Hagar
0761/ 201-2368
Hatice.Hagar@stadt.freiburg.de

Modellverbund Brühl:
Freiburger Bildungsmanagement
Silvia Dutzi-Kosmalla / Lisa Langisch
0761/ 201-2348 oder -2383
Silvia.Dutzi-Kosmalla@stadt.freiburg.de
Lisa.Langisch@stadt.freiburg.de