Festtag für Flora und Fauna in Freiburg

Das Naturschutzgebiet Rieselfeld besteht seit 25 Jahren

Bekassinen im Flachwasser
Nahrhafter Rastplatz: Bekassinen nutzen die ausgedehnten Flachwasserbereiche des NSG Rieselfeld Jahr für Jahr als Rastplatz während der Zugzeit (Foto: S. Striet)=
Abteilungsleiter Naturschutz des Umweltschutzamts Harald Schaich referiert vor Zuschauer_inne am Naturlehrpfad
Spannende Details: Harald Schaich vom Umweltschutzamt erläutert die Zusammenhänge zwischen Nutzungsgeschichte und einzigartigem Lebensraum (Foto: P. Moosmayer)
Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit hält vor Zuschauer_innen eine Rede
Sonne trotz bewölktem Himmel: Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit lässt ein Vierteljahrhundert Naturschutzgebiet Rieselfeld Revue passieren (Foto: P. Moosmayer)

Juwel im Freiburger Westen: Das Naturschutzgebiet Rieselfeld feiert mit einer Jubiläumsexkursion am 6. November 2021 Geburtstag. 1996 ist die Schutzverordnung für das Gebiet im Freiburger Westen in Kraft getreten.

Zum 25. Geburtstag hatte das Umweltschutzamt alle AkteurInnen und die Presse zu einer Exkursion in das Naturschutzgebiet Freiburger Rieselfeld eigeladen. Die Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit würdigte die Arbeit aller Engagierten zum Erhalt und Weiterentwicklung des Naturschutzgebiets. Der Abteilungsleiter Naturschutz des Umweltschutzamts Harald Schaich erläuterte gemeinsam mit vielen anderen AkteurInnen die Geschichte und naturschutzfachliche Wertigkeit der einzigartigen Kulturlandschaft Freiburger Rieselfeld.

„Die vergangenen 25 Jahre sind eine Erfolgsgeschichte. Hier wird ein echtes Naturjuwel geschützt und bewahrt, während die Stadt darum wächst und sich fortentwickelt. Das Naturschutzgebiet Rieselfeld zeigt, wie verschiedene Interessen in Einklang zu bringen sind“, so Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit.

Denn dass die einzigartige Kulturlandschaft unter Schutz gestellt wurde, ist auch mit der damaligen Entwicklung des Stadtteils Rieselfeld verbunden. Der neue Stadtteil war aus Sicht des Naturschutzes umstritten, da das Gebiet sehr reich an Arten und Lebensräumen ist.

Aber auch Anfang der 1990er-Jahre bestand ein Mangel an Wohnraum. Das östliche Rieselfeld war in städtischer Hand, und verkehrlich gut angebunden – ideale Voraussetzungen für einen neuen Stadtteil. Was folgte, war der Gedanke, beide Aspekte umzusetzen: Wohnungsbau und Naturschutz. Der östliche Teil sollte bebaut werden, der westliche Teil dauerhaft geschützt werden. Die Idee für das Naturschutzgebiet war geboren.

Heute zeigt sich: das Naturschutzgebiet hat sich bewährt – die besondere Flora und Fauna wurde bewahrt. Und das Naturschutzgebiet hat sich in den 25 Jahren weiterentwickelt. Seit 2006 ist es etwa FFH-Gebiet, seit 2010 auch Vogelschutzgebiet und Teil des Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Auch Naturschutz und Freizeitnutzung geht im Rieselfeld zusammen. Seit 2001 gibt es etwa einen fünf Kilometer langen Naturlehrpfad mit 27 Stationen.

Das Rieselfeld hat seinen Namen, da hier früher seit Ende des 19. Jahrhunderts die Abwässer der Stadt durch die Methode der Verrieselung geklärt wurden. Die Verrieselung hat eine einzigartige Landschaft entstehen lassen, reich an Tier- und Pflanzenarten und mit vielfältigen Lebensräumen, ein Eldorado für Vögel und Insekten.

Als besonders schützenswert gilt deshalb der Erhalt der historischen Kulturlandschaft mit seine unzähligen wasserführenden Gräben und trockenen Dämmen, der extensiv Weiden und Wiesen oder der naturnahen Feuchtwälder als  Lebensräume seltener und gefährdeter Arten. Mehr als 100 Vogelarten nutzen das Gebiet -  etwa seltene Exemplare wie Wendehals, Sumpfrohrsänger oder Feldschwirl. In den Tümpeln und Teichen finden 25 Libellen-Arten ihre Nischen, darunter Raritäten wir die Braune Mosaikjungfer oder der Östliche Blaupfeil.

Kontakt

Umweltschutzamt
Fehrenbachallee 12
79106 Freiburg
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