Holzbau-Offensive

Aufbruchstimmung im kommunalen Holzbau in Baden-Württemberg

Kurzbericht einer Veranstaltung am 29. November 2022

„Holzbau als Bestandteil des kommunalen Klimaschutzes“ war der Titel des am 29.11.2022 vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) und dem Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) organisierten Workshops in Stuttgart. Eingeladen ins FORUM Haus der Architektinnen und Architekten waren die teilnehmenden Kommunen des Ideenwettbewerbs „Holzbau als Bestandteil des kommunalen Klimaschutzes“. Ziel waren Austausch und Vernetzung zwischen den Kommunen, die für den Zeitraum von zwei Jahren eine Projektfinanzierung erhalten. Mit der Finanzierung können die Kommunen die Rahmenbedingungen für den Holzhausbau verbessern. Neben der Stadt Freiburg präsentierten 16 weitere Kommunen ihre Konzepte. Die Palette umfasste kommunale Sonderbauten wie Schulen oder Freizeitzentren, Wohnquartiere, Gewerbegebiete oder Vorhaben zur Stärkung von Wertschöpfungsketten.

Für die Stadt Freiburg nahmen Vertreterinnen und Vertreter des Baurechtsamtes, der Projektgruppe Dietenbach, der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg und von dem Unternehmen Unique land use teil. In einem Projektpitch stellte Henry Heinen vom Baurechtsamt das geplante Vorhaben „Urbaner Holzbau im Quartiersmaßstab am Beispiel Dietenbach“ vor. Zentrale Botschaften des Freiburger Vortrags waren: 1. Der Holzbau soll bei den geplanten 6900 Wohneinheiten eine zentrale Rolle spielen; 2. Die regionalen Wertschöpfungsketten sollen vernetzt und für eine intensive Einbeziehung vorbereitet werden; 3. Die Genehmigungsprozesse sollen optimal auf die große Menge an Bauvorhaben – speziell für den Holzausbau – vorbereitet werden; 4. Die Verwendung von Holz anstelle des klassischen Massivbaus minimiert die graue Energie im gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes.

In Vorträgen und Workshops wurden Beispiele aus anderen Bundesländern, Instrumente der Stadtplanung, steigende Materialkosten und Möglichkeiten von Holzbauförderung thematisiert. Ein in sehr vielen Projekten formuliertes Ziel war das Erarbeiten von kommunalen Holzbauleitfäden. Für Architektinnen und Architekten, Planerinnen und Planer sowie Bauherreninnen und Bauherren sollen Informationen bereitgestellt werden, die auf die Besonderheiten und Stärken des Baustoffs eingehen, Wissenslücken schließen und auch Skepsis beseitigen sollen. Das starke Interesse am Holzbau liegt in dem Bestreben der Kommunen, klimawirksame Maßnahmen auch im Bausektor umzusetzen. „Holzbau soll ein Baustein nachhaltigen Städtebaus sein“, wie es ein Referent der Veranstaltung formulierte.

Aus der Veranstaltung ließen sich drei Erkenntnisse mitnehmen: 1.) Kommunen in ganz Baden-Württemberg machen sich - geleitet vom Wunsch nach Klimaneutralität und Nachhaltigkeit – auf den Weg in eine Intensivierung des kommunalen Holzbaus; 2.) Mit der seit kurzem vorliegenden Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (VwV TB 2023) schafft das Land den rechtlichen Rahmen für eine deutliche Verbesserung der Planungs- und Genehmigungsverfahren;3.) Angeschoben durch den Ideenwettbewerb des MLR entsteht eine Plattform für den fachlichen Austausch, für Vernetzung und für das Lernen vom anderen.

Mehr Informationen zum kommunalen Ideenaufruf der Holzbau-Offensive Baden-Württemberg und den teilnehmenden Kommunen erhalten sie unter www.holzbauoffensivebw.de/de/frontend/product/detail?productId=22.