Quartier Vauban

Diese Infotafeln sind in Leichte Sprache.
Schwierige Wörter sind in dieser Farbe geschrieben.
Wir erklären sie Ihnen.
Lange Wörter trennen wir mit einem – Bindestrich.

Manche Wörter sind Namen
und können deshalb nicht übersetzt werden.
Namen trennen wir auch nicht mit einem – Bindestrich.

Wir benutzen nur die männliche Form,
weil damit alles leichter lesbar ist.

Unten links sehen Sie eine Legende
mit verschiedenen Farben und Zeichen.
Das sind Erklärungen zur Karte,
damit Sie wissen, was die Zeichen auf der Karte bedeuten.

In dem Kasten "Vauban in Zahlen" steht oft eine Zahl mit "ha" dahinter.
Das ist die Abkürzung von "Hektar".
Hektar ist eine bestimmte Größe für ein Feld oder eine Fläche.
Eine Fläche wird so berechnet:
Die Länge x die Breite.
Zum Beispiel 1m Länge x 1m Breite ist 1m²
100 m² sind 1 a
100 a sind 1 ha.
Die Flächen sind eingeteilt
in die verschiedenen Bereiche mit ihren Größen.

Gewerbeflächen sind:
Geschäfte und Handwerks-betriebe.

Gemeinbedarfs-flächen sind:
Alle Flächen, die von den Bewohnern und Gästen genutzt werden.

Einwohner-dichte ist:
Die Anzahl der Bewohner auf eine bestimmte Flächengröße berechnet.

Durchschnitts-alter bedeutet:
Von allen Bewohnern wird das Alter zusammengezählt.
Diese Zahl teilt man dann durch die Anzahl der Bewohner.
Das ist dann das Durchschnitts-alter.

PKW-Dichte ist:
Die Anzahl der Autos auf eine bestimmte Flächen-größe berechnet.
Die Nummern in den grünen Kreisen sind Plätze oder wichtige Gebäude.
Sie werden immer erklärt.

Was ist das Quartier Vauban?​

Quartier bedeutet eigentlich Unterkunft.
Es heißt aber auch: Stadtteil.
Quartier Vauban ist der Name für einen Stadtteil in Freiburg.
Dieser Stadtteil ist ein Beispiel für die Green City Freiburg.
Green City ist englisch und heißt: grüne Stadt.

Bürger im Quartier Vauban​

Die Bürger im Quartier Vauban zeigen,
dass ihnen dieser Punkt wichtig ist:

Eine besonders gute Umwelt-politik.
Politik ist, wenn eine Person oder eine Gruppe
bestimmte Interessen durchsetzen will.
Interesse ist das Wort dafür, was ein Mensch gerne mag
oder dafür was er wissen will.
Bei der Umwelt-politik geht es um die Interessen
für die Umwelt und Natur.

Eine besonders gute Umwelt-politik bedeutet für das Quartier Vauban,
dass die Strom-versorgung aus erneuerbarer Energie kommt.
Damit ist eine bestimmte Art gemeint, wie Strom gemacht wird.
Zum Beispiel: Wind-energie und Sonnen-energie.
Das sind Quellen, die sich nicht aufbrauchen, wie das Öl.
Wind und Sonne gibt es immer wieder.

Eine lebendige Nachbarschaft​

Für das Quartier sind noch diese Punkte wichtig:
Das soziale Engagement für eine lebendige Nachbarschaft.
Das heißt:
Menschen arbeiten freiwillig für andere Menschen
in ganz verschiedenen Bereichen.
Oder sie helfen anderen Menschen
in ganz verschiedenen Bereichen.
Das kann ein Einkauf sein für eine ältere Person
oder einige Leute bereiten ein Stadtteil-fest vor.
Dieses soziale Engagement kann ein Beispiel sein für andere Städte.
Damit sie das auch machen.

Vauban als Wohnquartier​

Bitte beachten Sie:
Dieser Stadtteil ist ein Wohnquartier.
Sie dürfen die Privat-grundstücke nicht betreten.

01 Haus 037
Das Stadtteilzentrum und der Alfred-Döblin-Platz
bilden das gemeinsame sozial-kulturelle Zentrum.
Das bedeutet:
Hier können sich die Bürger treffen und Infos bekommen
zu allem, was wichtig ist für das Zusammen-leben im Quartier.
Hier sind Vereine, wie zum Beispiel:
Der Stadtteilverein Vauban und die Quartiersarbeit.
Oder der Kinderabenteuerhof.
Alle sind barrierefrei erreichbar.
Das bedeutet ohne Hindernisse.

02 Alfred-Döblin-Platz
Die Bewohner haben sich stark dafür eingesetzt,
dass der Plan für diesen großen Platz geändert wurde.
Jetzt ist er ein lebendiger Mittelpunkt des Stadtteils.
Zum Beispiel ist hier mittwochs Markt.

03 Passivhaus "Wohnen und Arbeiten"
Es ist 1999 gebaut worden.
Es ist das erste Mehr-familien-haus in Deutschland als Passivhaus.
Ein Passivhaus ist ein Haus, das keine Heizung braucht.
Es hat eine besonders gute Wärme-dämmung.
Es wird aus verschiedenen Quellen beheizt:
Von der Sonnen-einstrahlung,
von der Wärme von Personen,
von der Wärme, die technische Geräte abstrahlen.
Die Lüftungen sind so gebaut, dass wenig Wärme verloren geht.

Im Passivhaus "Wohnen und Arbeiten" sollen die Bürger
in einer guten Nachbarschaft zusammen wohnen und arbeiten.
Es sind schon 30 Passivhäuser gebaut worden,
weil die Bewohner das so wollten.

04 Block-heizkraft-werk Vauban
Das Block-heizkraft-werk versorgt die Vauban Bewohner
mit Nahwärme und Strom aus Holz und Erdgas.
Bei Nahwärme verläuft Wärme über eine kurze Strecke
zwischen Gebäuden.
Dazu wird Wasser in den Heizkreis gepumpt.
Holz und Erdgas sind Energie-quellen, die nachwachsen
oder sich immer wieder neu bilden.
Die Versorgung durch diese Wärme wird unterstützt
durch Wärmepumpen und Wärmespeicher.

05 Quartiersgaragen Vauban
Zum Teil des Plans für den Verkehr im Stadtteil Vauban
gehören die Stellplätze in der Solargarage und der Glasgarage.
Sie sind für die Gäste und Bewohner,
die in einer Spielstraße ohne Stellplätze wohnen und ein Auto nutzen.
Auf beiden Parkhäusern sind Solar-anlagen montiert.
Solar-anlagen sind: Hier wird Strom aus der Sonne gewonnen.

06 Green City Hotel
Das Hotel ist so geplant und gebaut worden,
dass es besonders umwelt-freundlich ist.
Außerdem vergibt es mehr als die Hälfte seiner Arbeitsplätze
an Menschen mit Behinderungen.
Damit hat es einen hohen sozialen Wert für die Gemeinschaft.

07 Sonnenschiff
Das Sonnenschiff ist der erste Gewerbebau mit Plusenergie.
Ein Gewerbebau ist ein Gebäude, in dem Geschäfte sind
und Handwerks-betriebe.
Plusenergie ist:
wenn mehr Energie gewonnen wird als verbraucht wird.
Dann kann man von dieser Energie abgeben.
Das Sonnenschiff ist ein besonders gutes Beispiel
für eine Mehrfach-nutzung.
Hier kann man wohnen, arbeiten und einkaufen an einem Ort.

08 Grünfläche mit "Weidenpalast"
Die Grünfläche ist reserviert für eine weitere Quartiersgarage.
Sie wird bezahlt von den Bewohnern ohne Auto.
Solange da auch kein Stellplatz gebraucht wird
ist sie eine öffentliche Freizeit-fläche
mit dem Weidenpalast und dem Gemeinschafts-garten.
Das ist eine Idee von einer Gruppe mit dem Namen "Wandelgarten".

09 Solarsiedlung
Die Solarsiedlung ist die erste Siedlung
mit Reihenhäusern aus Plusernergie-häusern.
Sie ist in der ganzen Welt bekannt.
Sie hat mit dem Sonnenschiff zusammen über 7.850 m² Wohnfläche.

10 Heliotrop
Das Heliotrop ist das erste Plusenergie-haus der Welt.
Es kann 3 Mal mehr Energie gewinnen als es verbraucht.
Es hat eine Dreh-mechanik.
Damit kann es Sonnenlicht einfangen
oder sich in den Schatten drehen.

Das Quartier Vauban
ist eine Stadt-entwicklung mit dem Wissen für das,
was für Umwelt und Natur wichtig ist.
Und mit einem hohen Bürger-engagement.
Stadt-entwicklung ist: wie man eine Stadt plant
und wie man sie baut.

Das Quartier Vauban ist 41 Hektar groß.
Bis 1991 war es ein Kasernen-gelände
für französische Soldaten.
Ein Kasernen-gelände ist ein Gebiet
wo Soldaten üben und wohnen.

Die Idee zu dem Quartier hatten viele Bewohner.
1994 hatten sie eine Gruppe gegründet
mit dem Namen "Forum Vauban".

Der Stadtteilverein Vauban e.V. ist seit 2005
der Träger der Bürger-beteiligung und der Quartiersarbeit.
Ein Träger besteht aus den Personen oder Organisationen,
die für eine Sache die Verantwortung tragen.
Der Stadteilverein hat viel aus dem Quartier Vauban gemacht.

Für die Planung vom Quartier Vauban waren diese Themen wichtig:

  • Umwelt und Soziales
  • Verkehr mit wenig Autos
  • Kurze Wege
  • Bevorzugt werden private Baugruppen und Bau-genossenschaften.

Eine Bau-genossenschaft ist ein Zusammenschluss
von Personen des Baugewerbes.
Das Ziel ist, die Mitglieder mit preisgünstigem Wohnraum zu versorgen.

Das Forum Vauban und der Stadtteilverein e.V.
haben sich auch stark für ein Haus im Zentrum eingesetzt.
Daraus wurde das Stadtteilzentrum "Haus 037".
Das ist für Freiburg einmalig.

Lebendige Nachbarschaft mit verschiedenen Wohnformen​

Der große Sinn für Gemeinschaft
und das soziale Engagement der Bewohner
haben diesen Stadtteil und die gute Nachbarschaft
zu dem gemacht, was sie jetzt ist.

Die verschiedenen Angebote fördern diese Gemeinschaft sehr.
Besonders die Zeit der gemeinsamen Planung hat dazu mit geholfen.
Dafür haben die Planer strenge Regeln im Bauplan weg gelassen.
Damit haben sie viele Möglichkeiten gegeben
für unterschiedliche Wohnbereiche.

Jetzt gibt es eine bunte Mischung von:

  • Einzelbauten
  • Privaten Baugruppen
  • Mietwohnungen
  • Eigentumswohnungen
  • Modelle mit genossenschaftlichen Bauvorhaben
  • Inklusive Wohnprojekte, wie zum Beispiel:
    Die Genova, das Green City Hotel und die VAUBANaise.

Inklusive Wohnprojekte sind:
Menschen mit und ohne Behinderung
wohnen gemeinsam in einem Haus oder in einer Wohnanlage.
Aber auch Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern
können mit wohnen.
Und junge Menschen mit älteren Menschen.
Bei inklusiven Wohnprojekten wird niemand ausgeschlossen.

Das Studentenwerk Freiburg und das S.U.S.I.-Projekt
haben 10 Kasernen zu günstigem Wohnraum umgebaut.
Das S.U.S.I-Projekt ist ein Projekt das sich selbst organisiert
und das von niemand abhängig ist.

Die soziale Infrastruktur sorgt dafür,
dass das Wohnen und Arbeiten nah beieinander ist.

Soziale Infrastruktur bedeutet:
Alle Einrichtungen, die notwendig sind,
damit das Miteinander in einer Stadt gut funktioniert.
Im Vauban sind das:

  • Stadtteilzentrum
  • Kindergärten
  • Grundschule
  • Gaststätten und Geschäfte.

Zusätzlich gibt es die "DIVA" und die "VillaBan".
Das ist das Kunsthaus und Handwerkshaus
mit verschiedenen Service-angeboten.
Das sind Anbieter für verschiedene Hilfen im Alltag.
Zum Beispiel: die Betreuung für Kinder, wenn die Eltern arbeiten.
Service ist englisch und heißt "Dienst".

Das Wort kommt von "nachhalten" und bedeutet auch "bleiben".
Heute ist damit besonders das gemeint:
"die Welt im Gleichgewicht halten".

Die Pläne des Stadtteils für weniger Autos haben sich gelohnt.
Für 1000 Einwohner gibt es nur 172 Autos.
Das ist viel weniger als woanders.
Es funktioniert gut, weil es viele Möglichkeiten gibt
zum Einkauf und viele Service-angebote.

Außerdem gibt es gute:

  • Bus-verbindungen und Stadtbahn-verbindungen.
  • Fahrrad-anbindungen.
  • CarSharing-Fahrzeuge
    Das Wort ist englisch und bedeutet "Auto teilen".
    Das heißt: Ein Auto kann von verschiedenen Personen benutzt werden.
    Dazu muss man einen Zeitplan machen.
    Darin steht, wann das Auto frei ist.

Mit diesen3 verschiedenen Möglichkeiten
brauchen viele kein eigenes Auto.
430 Haushalte nutzen diese Angebote.
Sie sind Vertragspartner des Vereins "autofreies Wohnen e.V."
Sie bezahlen einen einmaligen Betrag
für die Vorhaltefläche für ein Parkhaus.
Haushalte in den "Spielstraßen" mit Auto
können in den verkehrs-beruhigten Bereich fahren
zum Beladen und Ausladen.

Sie haben ihre Stellplätze aber in den Quartiersgaragen.
Dadurch sind die Wohnstraßen Orte der Begegnung.
Und Kinder können ohne Gefahren spielen.

Für Besucher gibt es fast 200 öffentliche Stellplätze.
Für Nutzer von CarSharing gibt es über 30 reservierte Parkplätze
im ganzen Quartier.

Energie und Umwelt für eine hohe Lebensqualität
Das Wort bedeutet, dass:
man alles hat, was man für ein gutes Leben braucht.

Der Großteil der Häuser wurde als Passivhäuser gebaut.
Damit wird sehr wenig Energie verbraucht.
Die "Kleehäuser" als Zero-Häuser und die Solarsiedlung
und das Sonnenschiff als Plusenergie-häuser
sind eine besondere Art.

Hier wird mehr Energie gewonnen als verbraucht.
Die Wärme-versorgung des Quartiers geschieht durch ein Block-heizkraft-werk.
Es versorgt viele Haushalte mit Strom.

Weil im Quartier Vauban viele Menschen zusammen wohnen,
legt man großen Wert auf Grünanlagen und Erholungsräume
und Erlebnisräume.

Der Großteil des Baumbestandes wurde erhalten.
Und es wurden neue Bäume gepflanzt.
Die 5 Grünspangen wurden mit den Anwohnern geplant.
Sie durchlüften den Stadtteil durch die kühlen Hangwinde.
Auch die Gründächer und das Naturschutzgebiet am St. Georgener Dorfbach
tragen zu einer hohen Lebensqualität des Stadtteils bei.
Außerdem der Schönberg und der Schlierberg.

Übersetzung in Leichte Sprache: Brigitte Seidel, Klartext-büro der Lebenshilfe Offenburg-Oberkirch e.V.