Reinhold-Schneider-Preis der Stadt Freiburg
Der Reinhold-Schneider-Preis ist der Kulturpreis der Stadt Freiburg. Er wird seit 1960 alle zwei Jahre verliehen - und ab 2024 jährlich. Der bis 2018 ausschließlich in den drei Sparten Bildende Kunst, Literatur und Musik ausgelobte Kulturpreis der Stadt wurde zum Jahr 2020 erweitert um die beiden Bereiche „Fotografie/Film/Neue Medien“ und „Darstellende Künste“. 2020 und 2022 vergab die Stadt die Preise in zwei Sparten parallel. Ab dem kommenden Jahr wird der Reinhold-Schneider-Preis wieder in nur einer Sparte und künftig jedes Jahr verliehen.
Mit dem Reinhold-Schneider-Preis werden Einzelpersonen, Institutionen oder Gruppen von Personen geehrt, die durch ihr künstlerisches Schaffen oder ihr kulturelles Engagement herausragende Leistungen erbracht haben, sich in besonderem Maße für die Kultur Freiburgs verdient gemacht haben und durch ihr Wirken oder ihre Person mit Freiburg oder der Region verbunden sind.
Über die Vergabe des Reinhold-Schneider-Preises entscheidet eine Jury aus Gemeinderäten_innen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens unter Vorsitz des Kulturbürgermeisters. Der mit 15.000 Euro dotierte Kulturpreis wird im Rahmen eines öffentlichen Festaktes verliehen. Zusätzlich zum Reinhold-Schneider-Preis vergibt die Stadt jeweils ein mit 6.000 Euro dotiertes Stipendium (auch auf zwei Preisträger_innen aufteilbar) und/oder einen undotierten Ehrenpreis.
Der Kulturpreis wird in Erinnerung an den Schriftsteller Reinhold Schneider (1903–1958) verliehen, der von 1938 bis zu seinem Tod im Jahr 1958 in Freiburg lebte. Reinhold Schneider veröffentlichte über 200 Aufsätze und Bücher, darunter zahlreiche historiographische Romane. Er engagierte sich in seinen früheren literarischen Werken gegen Unterdrückung, Rassenwahn und falsch verstandene Religiosität. Im Nationalsozialismus wurden seine Bücher verboten. Trotz eines 1941 verhängten Schreibverbots veröffentlichte er noch 1944 und entging der 1945 erhobenen Anklage wegen Hochverrats nur aufgrund des Untergangs des NS-Staates. In der Nachkriegszeit widmete er sich der kulturphilosophischen Erforschung der Ursachen der NS-Barbarei und trat für eine aktive Friedenspolitik sowie gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik ein. Neben zahlreichen anderen Ehrungen wurde Reinhold Schneider im Jahr 1956 mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels ausgezeichnet.