Neue Studienergebnisse
Freiburg ist und bleibt Fahrradstadt

Die bundesweite Studie "Mobilität in Deutschland" untersucht, wie die Menschen im Land unterwegs sind und welche Verkehrsangebote sie nutzen. Erste Ergebnisse für das Erhebungsjahr 2023 zeigen: In Freiburg wird deutlich mehr Rad gefahren als noch 2017, während das Auto und der öffentliche Nahverkehr weniger genutzt wurden.
Methodik der Studie
Die Studie basiert auf Mobilitäts-Tagebüchern, die zufällig ausgewählte Haushalte führten. Im Freiburger Stadtgebiet nahmen über 1350 Haushalte teil, was zu repräsentativen Daten von rund 2600 Personen führte.
Ergebnisse der Studie: Der Modal Split in Freiburg
Ein zentraler Kennwert ist der Modal Split, der die Anteile der verschiedenen Verkehrsmittel an allen zurückgelegten Wegen zeigt.
Spitzenplatz beim Anteil des Radverkehrs – auch Fußverkehr legt zu
Der Freiburger Modal Split sticht bundesweit beim Radverkehr heraus und macht deutlich: Freiburg ist und bleibt eine Fahrradstadt. Der Anteil des Radverkehrs liegt bei 33 Prozent und damit zehn Prozentpunkte höher als noch 2017. Das ist der höchste Wert aller Städte und Gemeinden, die bei dieser Erhebung mitgemacht haben.
Eine große Rolle spielen bei dieser Steigerung auch E-Bikes, die bei rund fünf Prozent aller Wege zum Einsatz kommen. Besonders bemerkenswert ist, dass die Freiburger*innen ihren Arbeitsweg zu 49 Prozent mit dem Fahrrad zurücklegen. Der Anteil des Fußverkehrs ist um zwei Prozentpunkte von 27 auf 29 Prozent gestiegen.
Strecken unter einem Kilometer gehen die meisten Menschen weiterhin zu Fuß, bei Strecken bis fünf Kilometer ist das Rad am häufigsten das Verkehrsmittel der Wahl. Und auch bei Distanzen zwischen fünf und zehn Kilometern nutzt rund ein Viertel der Freiburger*innen das Fahrrad.
Das Auto verliert weiter an Bedeutung
Das Auto hingegen hat deutlich an Bedeutung verloren: Der Anteil des motorisierten Individualverkehrs ist seit 2017 um neun Prozentpunkte auf 24 Prozent gesunken.
ÖPNV spielt im Verbund mit Rad-, Fuß- und Sharing-Angeboten eine zentrale Rolle
Auch der öffentliche Nahverkehr wurde 2023 weniger genutzt als noch 2017 (2017: 17 Prozent; 2023: 14 Prozent).
Eine mögliche Erklärung: Die Freiburger*innen haben in Coronazeiten auf das Fahrrad gesetzt – und sind danach aber nicht in so großer Zahl wieder auf die Bahn umgestiegen wie das in vielen anderen Städten der Fall zu sein scheint.
Aus Sicht der Freiburger Verkehrs AG sind in den Zahlen von 2023 insbesondere noch die Nachwirkungen der Pandemie zu spüren. Erst 2024 hatte die VAG bei den Fahrgästen wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. Der ÖPNV spielt aber als Alternative zum Auto im Verbund mit Rad, Fuß und Sharing-Angeboten eine zentrale Rolle. Die Studie zeigt eindrucksvoll, dass die Bedeutung des eigenen Autos in Freiburg durch diese starke Kombination weiter zurückgeht.
Die Zahlen sind eine tolle Bestätigung unserer Arbeit. Mit unserem attraktiven Fuß- und Radnetz und einem leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehr sind wir gut aufgestellt. Wir wollen aber weiter daran arbeiten, dass noch mehr Menschen aus Stadt und Region das Auto stehen lassen und auf den Umweltverbund umsteigen. Dieser besteht bei uns in der Stadt und der Region aus einem attraktiven öffentlichen Nahverkehr, Car Sharing, Frelo und einem weitreichenden Rad- und Fußnetz. Ich möchte mich an dieser Stelle ebenfalls beim Land Baden-Württemberg sowie beim Freiburger Gemeinderat für die Unterstützung bedanken. Die neuen Ergebnisse bestätigen voll unseren bisherigen Kurs.
Mobilitätsbürgermeister Martin Haag
Finanzierung und Ausblick
Die Studie wurde vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr beauftragt. Um genauere Ergebnisse für Freiburg zu erhalten, wurde die Stichprobe erweitert. Dafür erhielt die Stadt eine 50-prozentige Förderung von 44.800 Euro vom Land Baden-Württemberg.
Die vollständigen Ergebnisse der Infas-Studie werden voraussichtlich im Mai vorliegen. Mehr dazu hier.