Das war 2022
Auch das Jahr 2022 wird als Krisenjahr in die Geschichtsbücher eingehen. Kaum schien die Coronapandemie ihren Schrecken zu verlieren, stellte der russische Überfall auf die Ukraine die Uhren auf Null. Eine Zeitenwende hat Bundeskanzler Olaf Scholz das genannt – selten dürfte ein "Wort des Jahres" auf so wenig Widerspruch stoßen.
Mit besonderer Betroffenheit schaute man aus Freiburg auf die Ukraine. Schon in der Vergangenheit gab es mit Lviv einen engen Austausch. Jetzt steht die Partnerschaft vor einer Bewährungsprobe, die sie mit Bravour besteht. So gut es geht, helfen die Freiburger Verantwortlichen und die Bürgerschaft den Menschen im früheren Lemberg.
Tausende Ukrainerinnen und Ukrainer verlassen ihr Land und suchen Schutz bei ihren europäischen Freundinnen und Freunden. Auch nach Freiburg kommen viele, beispielsweise die Kinder und Jugendlichen aus einem Heim in Kiew. Ihre Ankunft gehört zu den bewegendsten Momenten des Jahres.
Sportlich gesehen war das Jahr vielleicht das erfolgreichste der Stadtgeschichte. Die Basketball-Damen des USC schaffen eine Sensation und holen erstmals den Meistertitel. Im Fußball spielen praktisch alle Mannschaften des Sportclubs eine Ausnahmesaison, die auch außerhalb des Platzes erfolgreich ist: Mit einem Vergleich endet der Streit ums neue Stadion friedlich.
Baustellen gehören ebenfalls zur Geschichte, die dieses Jahr schreibt. Manche, wie die Sanierung der Ochsenbrücke, waren sehr lästig. Andere, wie der Bau der Stadtbahn Waldkircher Straße, sind noch nicht vorbei. Alle dienen sie aber einer Verbesserung der Infrastruktur, damit der Verkehr das tun kann, was er soll: fließen.
Lobend erwähnt werden muss in diesem Zusammenhang auf jeden Fall die Rad- und Fußoffensive der Stadt. 16 Millionen Euro sind in den Ausbau der Fuß- und Radwege geflossen. "Wumms" würde man das wohl im bundespolitischen Neudeutsch nennen. Andere finden es einfach nur notwendig, wenn man Verkehrswende ernst nimmt.
Asphalt war aber keineswegs der Baustoff des Jahres. Vielmehr zeigt sich immer mehr, dass sich mit Holz ausgezeichnet bauen lässt. Das beweist der erstmals verliehene Holzbaupreis ebenso wie das schicke neue Domizil des Forstamts in der Wonnhalde. Wo immer möglich, geht die Stadt beim nachhaltigen Bauen voran.
Theater, Konzerte, Museumsbesuche – der Nachholbedarf der Bevölkerung nach mehr als zwei sehr trüben Coronajahren war offensichtlich und groß. Das breite, bunte, vielfältige, lustvolle und lebensfrohe Kulturangebot hat unterm Strich dann doch dafür gesorgt, dass viele das Jahr als ein gutes empfinden, weil Gemeinsamkeit an die Stelle der Einsamkeit gerückt ist.
Traditionell steht an dieser Stelle noch einmal das auslaufende Jahr 2022 im Mittelpunkt. Wie immer fasst das AMTSBLATT die wichtigsten Ereignisse der letzten zwölf Monate in seiner letzten Ausgabe des Jahres auf dieser Doppelseite zusammen und präsentiert in der Bilderleiste unten unsere "Köpfe" des Jahres.