through - Marie Lienhard / Simon Pfeffel
kuratiert von Jean-Christophe Arcos
03.03. - 08.04.2018
Zwischen zwei Ausstellungen bleibt der Raum leer. Voller Angst vor der Leerstelle füllt das Veranstaltungsprogramm diese so oft wie möglich mit Kunstobjekten. Die Ausstellung wird mit einer Party eröffnet, so dass sich Menschen treffen können, um etwas trinken und um die Stille und die Leere zu beerdigen. Hanna Arendt, Walter Benjamin folgend, definierte die intersubjektiven und kollektiven Verbindungen der Menschen als Zwischen-Raum, wo Interaktionen nur dank der Leere, die sie füllen wollen, möglich sind: Kunst schafft genau solche Räume. Auch wenn Objekte grundsätzlich träge sind, schafft die Präsenz von Kunstwerken eine Möglichkeit für Subjekte, sich zu treffen, zusammen zu sehen, nach- und weiterzudenken und zusammen zu arbeiten. In der Ausstellung THROUHG realisiert sich diese Möglichkeit der Zusammenarbeit zunächst einmal bei den beiden KünstlerInnen. Sie artikulieren ihre jeweiligen Herangehensweisen auf verschiedenen Achsen des Koordinatensystems: Marie Lienhards Arbeit kann als „vertikal“ zusammengefasst werden und Simon Pfeffels als „horizontal“.Die so geformte Kurve verbindet die Erde, auf der Subjekte ihre mögliche Gleichheit wie auch die sublime Unendlichkeit des Himmels – unerreichbar und nur als Sehnsuchtsort denkbar - anerkennen oder ablehnen.Beide KünstlerInnen wollen die Grenzen der geschlossenen Kunst-Welt hinterfragen, indem sie Themen aus Wissenschaft und Politik verhandeln – und, ganz konkret, die Nachbarschaft des L6 ansprechen.Das Kunsthaus L6 ist umgeben von Wohnungen: Wie wird der Ausstellungsraum und seine Ausstellungen von den AnwohnerInnen wahrgenommen bzw. genutzt?
Jean-Christophe Arcos