Einblicke in die Sammlungsgeschichte

Ernst Thomann

10.12.1858 – 29.03.1905

Ernst Thomann studierte an der Polytechnischen Schule in Karlsruhe und machte dort 1882 seinen Abschluss. 1889 ging er nach Chile und arbeitete unter anderem für die North and South American Construction Co. In den Jahren 1894 - 1899 war er als Ingenieur im Eisenbahnbau in Chile tätig. Zum Zeitpunkt seiner Schenkung lebte er in Valdivia.

Die Beziehung zu dem Museum wurde über seinen Bruder, Karl Thomann, gehalten, der auch den Schriftwechsel zu den Museumsvätern abgewickelte. Karl Thomann war Stadtrat in Freiburg, eröffnete 1882 ein Restaurant und später das Hotel Thomann in der Belfortstraße 12. Ernst Thomann verstarb 1905 in Loncoche, Chile und wurde auf dem deutschen Friedhof in Valdvivia beerdigt.

Schenkung Thomann

Ernst Thomann hat dem Museum eine Sammlung ethnographischer Gegenstände der Mapuche aus Chile zukommen lassen. Er vermerkt in seinem Brief an das Museum, dass er diese großteils in den Städten Valdivia und Victoria, den Provinzen Cautín und Malleco und der Region Bio-Bio erworben habe. Die Sammlung umfasst Silberarbeiten, Schmuck und Textilien sowie Töpfe und Urnen. Letztere hat Thomann in Gräbern selbst ausgegraben. Über die genaueren Umstände dieser Ausgrabungen ist jedoch nichts bekannt. In der Sammlung Thomann befand sich ein einziges naturkundliches Objekt, ein Lappentaucher aus Chile, der 1901 in die Sammlung aufgenommen wurde. Über dessen Verbleib ist in den Museumsakten nichts vermerkt.

Hugo Ficke hat 1905 eine Liste der großzügigsten Spender erstellt, in der die Schenkung Thomann mit einem Wert von 200 Mark aufgeführt wird. Heute befinden sich knapp 40 ethnologische Objekte in der Sammlung des Museums.