Pressemitteilung vom 6. März 2024

Mundenhof meldet erneut Rekord: Mehr als eine halbe Millionen Besucherinnen und Besucher im Jahr

  • Bei der Jahresbilanz 2023 wird deutlich, dass sich das neue Straußen- und Erdmännchengehege bewährt hat
  • Vom Umbruch auf der Pinto-Koppel, den Konsequenzen aus der Vogelgrippe und den positiven wie negativen Folgen des Klimawandels

Und sie steigen und steigen – die Besucherzahlen des Mundenhofs. Erstmals haben 2023 über eine halbe Millionen Kinder, Jugendliche und Erwachsene das Tiergehege besucht. Der Mundenhof hat anhand der verkauften Parkplatztickets hochgerechnet, dass es um die 520.000 Menschen gewesen sein müssen. Seit 2007 hat sich damit die Zahl verdoppelt, damals waren es knapp 245.000 Menschen, die sich aufmachten, um Kamele und Lamas, Esel und Erdmännchen, Affen und Strauße zu entdecken.

Gerade am Wochenende kann es da schon mal etwas enger werden. Fast 50 Prozent der Besucherinnen und Besucher kommen am Samstag, Sonn- oder Feiertag zum Mundenhof. Die anderen gut 50 Prozent verteilen sich auf die restlichen Wochentage. Bei den Parkgebühren wird hier zukünftig von April bis August kein Unterschied mehr gemacht. Dann kostet das Parken an allen Tagen 10 Euro. In den übrigen Monaten kostet das Ticket unter der Woche wie bisher 5 und am Wochenende sowie Feiertagen 10 Euro. Die Jahresparkkarte kostet seit Januar 60 statt 50 Euro. Wer die Freiburger FamilienCard hat, zahlt wie gehabt 30 Euro. Der Eintritt ins Tiergehege bleibt aber auch weiterhin kostenlos. Zum Konzept des städtischen Mundenhofs gehört, dass er allen Menschen den Zugang zu den Tieren und dem Gelände ermöglichen will. Ein Besuch soll nicht am Geldbeutel scheitern.

Bürgermeisterin Christine Buchheit ist sich sicher, dass der neue Besucherrekord auch am neuen Gehege für die Erdmännchen liegt, das sie sich mit den Straußen und Rosenkäfern teilen. „Wir ruhen uns nicht auf unserem Erfolg aus. Das Mundenhofteam macht sich ständig Gedanken darüber, wie das Tiergehege für die Menschen, aber vor allem auch für die Tiere noch attraktiver werden kann. Das ist beim neuen Straußen- und Erdmännchenstall wieder wunderbar gelungen.“

Auch aus Sicht der Tierpflegerinnen und Tierpfleger hat sich das neue Gehege bereits bewährt. Sowohl bei den Straußen als auch bei den Erdmännchen und im integrierten Rosenkäferterrarium gab es Nachwuchs. Neun Straußenküken und vier Erdmännchen zählen zur großen Nachkommenschaft im Tierpark. Insgesamt gab es über hundert Geburten, etwa die Hälfte davon bei den Schafen und Ziegen. Zwei Mal im Jahr bekommen diese mittlerweile Nachwuchs. Zum einen weil sich die Haltungsbedingungen immer weiter verbessern, zum anderen weil es aufgrund des Klimawandels immer wärmer wird.

Doch die höheren Temperaturen haben für die Tiere nicht nur positive Auswirkungen. So werden beispielsweise bei der Heuernte oft nicht mehr die erwartenden Erträge erzielt. 2023 waren es immerhin zwei gute Ernten. Die milden Winter haben erneut zu einem recht hohen Parasitenbefall geführt, gerade Tiere mit dichtem langem Fell haben darunter gelitten.

Und auch die Vogelgrippe machte den Verantwortlichen im vergangenen Jahr zu schaffen. Zwar hatte sich keines der Tiere angesteckt, aber trotzdem gab es zahlreiche Einschränkungen in der Haltung. Das meiste Geflügel musste über längere Zeit im Stall bleiben. Die großen Laufvögel durften zwar dank einer Ausnahmeregelung weiterhin auf die Koppeln, allerdings nur unter strengen hygienischen Auflagen. Besonders erfreulich ist, dass es trotzdem nicht nur bei den Straußen Nachwuchs gab, sondern auch bei den Nandus, Pfauen und Mönchsittichen.

Aber auch Todesfälle gehören zu einem Tierpark dazu. So mussten das Tiergehegeteam und die Besucherinnen und Besucher unter anderem von den beiden Straußen Themba und Kito Abschied nehmen. Die Nachricht, dass Watussikuh Luzies gestorben ist, war allerdings noch aus einem anderen Grund bewegend. Watussikühe werden nur noch in wenigen Tierparks gehalten. Eine neue Kuh zu finden ist bisher nicht gelungen. Dieses Problem gibt es bei anderen Rinderrassen nicht. Der Mundenhof hat im vergangenen Jahr sowohl zwei neue Yaks als auch zwei Schottische Hochlandrinder gekauft. Ebenfalls neu hinzugekommen sind zwei Lamastuten. Und bei den Pintos wohnt seit einigen Monaten Anupi, eine Dülmener Pferdestute. Diese deutsche Wildpferdrasse soll die Pintos langfristig ersetzen.

Spannend bleibt es nach wie vor bei den Javaneraffen. Noch verteidigt Nijamuk seine Anführerrolle, doch die Auseinandersetzungen mit jungen Thronanwärtern werden immer heftiger. Zu hören ist das am lauten Geschrei, das immer wieder aufkommt. Zu sehen ist es an wilden Verfolgungsjagden und manchmal leider auch an den Verletzungen der Widersacher.

Entspannter geht es bei den Schottischen Hochlandrindern zu. Mundenhofmitarbeitende haben für sie zeitweise die Wiesen um das ZMF-Gelände mit einem mobilen Zaun begrenzt. So hatten die Tiere mehr Platz und gutes Futter, der Mundenhof hat Geld eingespart, weil die Wiese nicht gemäht werden musste und die Besucherinnen und Besucher konnten auch außerhalb des eigentlichen Geländes Tiere beobachten. Ein Win-Win-Win-Konzept, das jetzt auch auf andere Tiere ausgeweitet werden soll.

Auch die naturpädagogische Bildungs- und Freizeiteinrichtung KonTiKi (Kontakt-Tier-Kind) zieht unter der neuen Leitung von Stefanie Rohrer nach wie vor viele Menschen auf den Mundenhof. Dazu beigetragen haben sicher auch der neugestaltete Flyer und die überarbeitete Homepage. Gut besucht waren sowohl die sieben Nachmittagsgruppen, die drei Mal die Woche parallel stattfinden, als auch die wöchentliche Jugendgruppe. Zudem nahmen 82 Schulklassen, 20 mehr als im Vorjahr, an den Angeboten teil. Einige der über 1200 Schülerinnen und Schüler kamen dabei in den Genuss des neuen Projekts „ich-du-wir mit Tier“, das an vier Vormittagen die Klassengemeinschaft durch erlebnispädagogische Übungen, tiergestützte Inhalte und Wahrnehmungsaufgaben stärkt. Der SC Freiburg unterstützt das Projekt mit dem Stiftungsprogramm „fairways“.

Die KonTiKi-Tiere sind im engen Kontakt mit den Kindern.
Damit dieses Konzept reibungslos funktioniert, braucht es manchmal geeignete Hilfsmittel. So haben Schafe und Ziegen im vergangenen Jahr Halfter bekommen, mit denen sie sich deutlich leichter führen lassen. Und auch bei den Hühnern hat sich einiges getan. Nicht nur der Stall wurde verschönert. Da absehbar ist, dass es immer häufiger Vogelgrippeausbrüche mit Stallpflicht in der Region geben wird, wird die Hühnerschar in Zukunft kleiner gehalten.

Die Menschenschar dagegen war auch bei den Festen und Veranstaltungen auf dem Mundenhof alles andere als klein. Vor allem das Krippenspiel, das erstmals nach vier Jahren wieder stattfand, war ein Publikumsmagnet. Und auch das Kürbisfest und der Ostertag waren gut besucht. Beim Sommerfest dagegen war es schlichtweg zu heiß, als dass sich die Menschen auf der Pinto-Koppel gedrängt hätten.

Auch dieses Jahr wird es die bekannten Publikumsmagnete wieder geben. Neu im Programm ist ein Frühlingsfest am Sonntag, 24. März, und eine bereits ausgebuchte „Gummistiefelwoche“ für Kinder und Jugendliche mit Werkeln und Tierkontakt in der ersten Osterferienwoche. Je eine Führung im Schauaquarium und zu den Störchen auf dem Mundenhof runden die Neuerungen des Jahresprogramms ab.

Einiges verändert sich auch im historischen Zentrum des Hofs. Der Betriebshof wird weiter ausgebaut, damit der Mundenhof auch für kommende Besucherrekorde gewappnet ist. Die Werkstatt zieht in ein saniertes Stallgebäude. In der so frei gewordenen Alten Schmiede entsteht in den nächsten Jahren die Zukunftsschmiede mit noch mehr pädagogischen Angeboten. Im angrenzenden Zukunftsgarten sind die ersten Umgestaltungen schon sichtbar. Damit alle neuen Räume auch Heizung und Wasser haben, werden zahlreiche Leitungen verlegt. Gleichzeit bekommt das frisch sanierte Dach der KonTiKi-Scheune eine Photovoltaik-Anlage.

Veröffentlicht am 06. März 2024