Was denken Bürger_innen über die Zukunftsszenarien?

Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung

Freiburger Bürger_innen konnten vom 16. November - 7. Dezember 2020 zu allen sechs Szenarien mitteilen, was sie gut finden - und was nicht. Auch konnten sie rückmelden, welche Chancen oder auch Risiken sie in den beschriebenen, möglichen Zukünften sehen. Damit kann das FNP-Team besser verstehen, wie Bürger_innen sich ihre Stadt, die Flächen und deren Nutzung in Zukunft vorstellen.

Hier sind die Ergebnisse mit den wichtigsten Aussagen der Bürgerschaft zusammengefasst. Die kompletten Inhalte der Beteiligung finden sich auf mitmachen.freiburg.de zum Nachlesen.

Die Rückmeldungen zu den sechs Szenarien für Freiburgs Zukunft

Szenario 1: Dynamische Wachstumsstadt

Szenario 1

Hochdruck und Dichte als Dauerzustand

1. Können Sie sich vorstellen, in diesem Szenario in Freiburg 2040 zu leben?

  • Ja: 32, Nein: 129
  • Vielfältige, dichte Quartiere werden positiv bewertet, wenn nicht nur ökonomisches Wachstum in den Vordergrund gerückt wird
  • Dynamisch, lebendig, wachsend ja - aber nur bei gleichzeitiger Verträglichkeit mit ökologisch nachhaltigen Zielen
  • Soziale Faktoren und Lebensqualität der Bewohner_innen hat zu geringe Bedeutung in dem Szenario
  • Wachstum sollte nicht das Maß aller Dinge der Stadtentwicklung in Freiburg sein

2. Die Schaffung von Wohnraum hat in diesem Szenario Priorität. Halten Sie diese Strategie für richtig, auch wenn dieses in der Fläche zu Lasten anderen Stadtfunktionen wie Land- und Forstwirtschaft oder Natur und Erholung geht?

  • Ja: 30, Nein: 121
  • Schaffung von Wohnraum richtig, aber sollte nicht zu Lasten oder ohne Ausgleich für Natur und Freiraum geschehen
  • Wohnraum sollte besser aufgeteilt werden (weniger qm pro Person, höher bauen etc.)
  • Wohnraum nur attraktiv, wenn er klimagerecht gestaltet wird
  • Schaffung von Wohnraum sollte möglichst in ökologischem Stil erfolgen

3. Sollte flächenintensives Gewerbe in die Region abwandern, um Platz für andere Stadtfunktionen zu machen?

  • Ja: 86, Nein: 45
  • Abhängig auch von Mitarbeiter_innenzahl und ÖPNV- Anbindung
  • Auswirkung auf die Einnahmesituation der Stadt Freiburg wäre zu berücksichtigen
  • Kurze Wege müssen gewährleistet sein
  • Gewerbe sollte platzsparender ausgerichtet sein und generell neu gedacht werden

4. In diesem Szenario geraten Natur und Erholung stark unter Druck. Können virtuelle Freizeitangebote in Zukunft eine gute Ergänzung zu den aktuellen Freizeit- und Erholungsangeboten sein?

  • Ja: 5, Nein: 151
  • In Zeiten steigender Digitalisierung sind reale Räume für Natur und Erholung umso wichtiger
  • Soziale Beziehungen, Frischluft etc. würden verloren gehen
  • Erholung in der Natur ist unersetzbar

5. Welche Entwicklungen in diesem Szenario finden Sie besonders positiv? Was macht Ihnen Sorgen? Welche Fragen bleiben für Sie bei diesem Szenario noch offen?

Positiv:
  • Vertikale Nachverdichtung
    • Größere Dichte hat eigene Qualitäten (kurze Wege, Erhalt von Einzelhandel etc.)
    • Dichte ist besser als Zersiedelung
    • Konzentrierter Flächenverbrauch ist zukunftsfähig (offene Flächen zum Ausgleich)
    • Schaffung von Wohnraum
    • Dichte als attraktiver Faktor
    • Lebendige Nachbarschaften
  • Steuerungspotenziale durch gute finanzielle Lage der Stadt
    • Gute städtische Einnahmesituation
    • Finanzielle Stabilität
    • Ökonomische Sicherheit
    • Handlungsfähigkeit der Stadt durch gute Einnahmesituation
  • Sparsamer Flächenumgang
    • Reduktion des Pro-Kopf -Bedarfs & kleinere Wohneinheiten
    • Zwischennutzungen
    • Kleinere Wohneinheiten
    • Konzentration des Lebensraums statt Flächenverbrauch
Negativ:
  • Zu hohe Dichte
    • Großwohnsiedlungen zu dicht
  • Druck auf Grünflächen
    • Zu wenig Grünflächen (insbesondere in der dichten Stadt)
  • Einseitiger Fokus auf Wachstum
    • Wachstumsdenken muss ein Ende haben
    • Wachstum zu Lasten der Natur
    • Lieber Qualität als Quantität
    • zu wenig gesteuertes Wachstum (allgemein vs. z.B. Wissenschaftsbranche)
  • Klimafolgen und unzureichende Maßnahmen
    • Verlust der Artenvielfalt
    • Hitzeinseln/Extremwetter
    • Qualität der Stadt nicht gesichert
    • Artensterben
    • Fehlende Aufforstung
  • Steigende soziale Differenzen
  • Zugangsbarrieren
    • Ungleiche Verteilung von Nachverdichtung (soziale Unterschiede)
    • Finanzschwache Akteure werden verdrängt (soziale Infrastruktur)
    • Abbau von Arbeitslosigkeit bei den heutigen Bewohnern statt weiterer Zuzug
    • Mensch steht nicht im Vordergrund
Szenario 2: Smarte Öko-City

Szenario 2

Konzentrierte Verdichtung in die Höhe

1. Können Sie sich vorstellen, in der smarten Öko-City Freiburg 2040 zu leben?

  • Ja: 110, Nein: 35
  • Ökologisch und ökonomisch nachhaltige Orientierung wird befürwortet – allerdings soziale Ungleichheiten als Risiko gesehen
  • In Kombination mit Szenario 4 und 6 wünschenswert
  • Ja – wenn unter smart nicht nur digital oder Technologie verstanden werden
  • Höheres Stadtbild ist vorstellbar, wenn in Maßen und mit ökologischem Zweck verbunden

2. In diesem Szenario werden mehrgeschossige, begrünte und hochmoderne Wohnanlagen zum prägenden Bild der Stadt, um möglichst viel Wohnraum zu schaffen. Finden Sie es richtig in die Höhe zu bauen, um damit Grün- und Freiflächen zu erhalten?

  • Ja: 131, Nein: 11
  • Aufstockung und Bauen in die Höhe ist einzige Möglichkeit, Wohnraum zu schaffen und Freiraum zu erhalten
  • Ausstattung der Wohnungen sollte divers sein, um nicht nur höherpreisiges Wohnen anbieten zu können
  • Maß, Gestaltung und Qualität sind wichtig
  • Ggf. sind auch neue Wohnformen notwendig

3. Ver- und Entsorgungssysteme sind weitestgehend digitalisiert und passen sich „intelligent“ an die Bedarfe der Menschen an (z.B. Straßenbe-leuchtung schaltet sich ein, wenn Menschen vorbeigehen). Finden Sie richtig, dass die Stadt in solche Technik investiert?

  • Ja: 99, Nein: 26
  • Technische Lösungen sind erforderlich, aber müssen gut durchdacht und an richtiger Stelle eingesetzt werden
  • Lösungen sollten (auch energetisch) nachhaltig sein, dem Wohlbefinden der Bewohner_innen dienen und keine rechtlichen Lücken aufweisen (Datenschutz etc.)

4. Um Fläche effizient zu nutzen, werden viele Räume in der Stadt mehrfach genutzt (z.B. wird die Kita am Abend zum Seniorentreff). Sollte in Zukunft Ihrer Meinung nach vermehrt auf Mehrfachnutzung von Flächen geachtet werden?

  • Ja: 142, Nein: 7
  • Ja, aber Risiko der Lärmbelastung und möglicher Mehrkosten berücksichtigen
  • Ja, aber es entsteht Abstimmungsbedarf etc., Umsetzung ist mit Aufwand verbunden

5. Welche Entwicklungen in diesem Szenario finden Sie besonders positiv? Was macht Ihnen Sorgen? Welche Fragen bleiben für Sie bei diesem Szenario noch offen?

Positiv:
  • Vertikale Nachverdichtung
    • Geringerer Flächenverbrauch
    • Sinkender ökologischer Fußabdruck wichtig
    • Ökologisch verträgliches Wachstum
  • Aufstocken des Bestands
    • Höhere Bebauung vielerorts möglich
  • Sparsamer Flächenverbrauch
    • Weniger Versiegelung
    • Reduktion des Pro-Kopf-Wohnraums
  • Erhalt von Biodiversität und Grünflächen
    • Baumbestand vergrößern
    • CO2-Speicher
  • Ökologisches Bauen
  • Schaffung von Stadtgrün (Flächen, Dächer, Fassaden)
    • Vermeidung von Hitze
    • Klima aktiv entgegenwirken
  • Mehrfachnutzungen von Flächen
    • Flächenpotenziale nutzen
Negativ:
  • Hoher Nutzungsdruck auf Grünflächen
    • Überlastungsgefahr auf geringe Grünflächen
    • Mehr Dichte = Mehr Nutzer_innen
  • Datenmissbrauch
    • Nicht alles der Technologie überlassen
  • Verlust von Diversität
    • Bezahlbarkeit von Wohnraum fraglich
    • Teilweise zu exklusive Lagen und Wohnungen
    • Alle sollten teilhaben können
  • Zu starker Fokus auf Technologie
    • Gesellschaftliche Entkopplung
    • Energieverbrauch steigt
    • Anfälligkeit für technische Störungen
    • Antwort auf den Klimawandel zu technisch
    • Mensch noch notwendig?
    • Technologie kann Natur nicht ersetzen
Szenario 3: Erhaltende Stadt im Speckgürtel

Szenario 3

Wachstum ergießt sich in die Region

1. Können Sie sich vorstellen, in der erhaltenden Stadt Freiburg 2040 zu leben?

  • Ja: 26, Nein: 106
  • Weiterentwicklung ist ein wichtiger Faktor für Freiburgs Lebensqualität und Zukunft
  • Zu konservativ, rückständig und reaktiv
  • Soziale und ökologische Folgen sind schwerwiegend

2. Um das historische Stadtbild zu erhalten, wird in der Kernstadt kaum zusätzlicher Raum für Gewerbe und Wohnen geschaffen (kein Ausweisen neuer Flächen, keine Aufstockung von bestehenden Häusern). Wohnraum wird zu einem knappen und teuren Gut. Insbesondere Familien mit Kindern ziehen in die Ortslagen und die Region. Sollte der Erhalt des Stadtbilds Vorrang vor der Schaffung von Wohnraum für alle haben?

  • Ja: 35, Nein: 85
  • Die Diversität in der Bevölkerungsstruktur sollte erhalten bleiben
  • Nur der historische "Kern" sollte erhalten bleiben, alle weiteren Gebiete sollten sich zeitgemäß anpassen
  • Kurze Wege müssen (insbesondere für Familien) möglich sein

3. Die neuen Wohn- und Gewerbegebiete in der Region entstehen, im Vergleich zur Stadt Freiburg, in einer geringeren Dichte und mit einer größeren Versiegelung von landwirtschaftlichen Flächen oder Natur- und Erholungsräumen. Sollte der Erhalt von landwirtschaftlichen Flächen und Natur- und Erholungsräumen in der Stadt Freiburg Vorrang vor Flächen in der Region haben?

  • Ja: 31, Nein: 78
  • Landwirtschaftliche Flächen müssen nicht zwingend stadtnah sein
  • Region ist genauso wertvoll wie die Stadt, das Verhältnis muss stimmen
  • Natur sollte erhalten bleiben, landwirtschaftliche Flächen sind abhängig vom Standort
  • Flächenverbrauch sollte nicht einfach auf andere Kommunen oder die Region verlagert werden
  • Kein Entweder-oder, sondern eine gemeinsame Strategie für gesundes Mittelmaß

4. Die Pendlerströme zwischen der Region und der Stadt Freiburg haben in diesem Szenario massiv zugenommen. Sollte die Stadt Freiburg in der Region Verkehrsumstiegsplätze (Mobilitäts- Hubs) finanzieren, um den erhöhten Pendlerverkehr zu steuern?

  • Ja: 96, Nein: 16
  • Absolut notwendig, um Pkw- Verkehr zu verringern
  • Verbindung zur Region sind extrem wichtig, insbesondere für den Berufsverkehr
  • ÖPNV sollte Vorrang bekommen
  • Pendlerströme minimieren

5. Welche Entwicklungen in diesem Szenario finden Sie besonders positiv? Was macht Ihnen Sorgen? Welche Fragen bleiben für Sie bei diesem Szenario noch offen?

Positiv:
  • Erhalt von bestehenden Stadtstrukturen
    • Historische Altstadt soll erhalten bleiben
    • Altstadt bildet Herz der Stadt
    • Nur bei gleichzeitiger Anpassung von Infrastruktur
    • Attraktivität sollte erhalten bleiben
    • Charakteristika der Stadtteile erhalten ist wichtig
    • Kernstadt bewohnbar halten
  • Mobilitäts-Hubs an Knotenpunkten
    • Bezug und Anknüpfung des Speckgürtels zur Kernstadt muss gewährleistet sein
    • Attraktivitätssteigerung kommt Umland zugute
Negativ:
  • Fehlender bezahlbarer Wohnraum
    • Verdrängungseffekte
    • Bewohner_innen vs. Touristen
    • Gentrifizierungsgefahr
    • Verlust an Diversität
    • Mietendeckelung notwendig
    • Effizientere Gestaltung der Wohnraumnutzung
  • Erhalt des Status Quo
    • Gefahr: Stadt als Museum
    • Anpassungen an sich wandelnde Lebensbedürfnisse sind notwendig
    • Freiburg lebt von Neuem
    • Es braucht attraktive und lebende Nachbarschaften
    • Steigende Preise und Abwanderung nicht verhältnismäßig zu Erhaltung
    • Angst vor Veränderung
  • Konkurrenz Stadt und Region
    • Alterung der Stadt durch Abwanderung
    • Attraktivitätsverlust für bestimmte Gruppen durch Preisniveau
    • Fehlende gemeinsame Lösungen
  • Nachverdichtung in der Region
    • Neubausiedlungen mit Einfamilienhaus-Siedlungen nicht mehr zeitgemäß
    • Probleme bleiben bei Abwanderung bestehen
    • Flächennutzung in der Region nicht zeitgemäß und wenig ressourcenschonend
  • Fehlende Grünflächen
    • Stadtgrün muss mitentwickelt werden
  • Unzureichende Klimamaßnahmen
    • Zu viel Flächenversiegelung
    • Bodendegradation
    • Pendlerverkehr kritisch
Szenario 4: Gesunde Selbstversorgerstadt

Szenario 4

Polyzentrale Stadt der kurzen Wege

1. Können Sie sich vorstellen, in der gesunden Selbstversorgerstadt Freiburg 2040 zu leben?

  • Ja: 124, Nein: 21
  • Gesundheitliche Ausrichtung und ökologisches Bewusstsein wünschenswert
  • Im Vergleich zu Szenario 2 die smartere Variante und weniger technisch ausgerichtet
  • Weniger Fokussierung auf Wachstum wird begrüßt

2. Die Menschen achten in diesem Szenario stark auf ihren ökologischen Fußabdruck. Der Konsum wird insgesamt zurückgefahren. Können Sie sich vorstellen, Waren vermehrt zu tauschen, auszuleihen und zu reparieren?

  • Ja: 131, Nein: 17
  • Konsumverhalten muss sich aus Nachhaltigkeitsgründen zwingend ändern
  • Gibt es in einigen Wohnformen schon und sollte ausgeweitet werden
  • Ja, da positive Aspekte für Umwelt und Gesellschaft
  • Sollte alltagstauglicher und in alle Bereiche stärker integriert werden

3. Rad- und Fußverkehr zum Wohle der Gesundheit spielen in diesem Szenario eine wichtige Rolle. Alles, was man zum Leben braucht, ist in der Nähe. Der ÖPNV ist bis in die Region gut ausgebaut. Könnten Sie sich in diesem Szenario vorstellen, auf ein eigenes Auto zu verzichten?

  • Ja: 127, Nein: 16
  • Alternatives Angebot in der Fläche muss stimmen (Sharing- Modelle, ÖPNV etc.)
  • Entwicklung ist bereits eingetreten und bietet Potenzial
  • Ein Pkw ist im Innenstadtbereich bereits heute nicht mehr notwendig
  • Vernetzung ins Umland muss besser sein, um auch außerhalb von Freiburg auf ein Auto verzichten zu können

4. In diesem Szenario stellt sich die Landwirtschaft in großem Umfang auf ökologische und regionale Produktion um. Der Direktvertrieb hat an Bedeutung gewonnen. Unterstützen Sie diese Entwicklung?

  • Ja: 138, Nein: 5
  • Positive Wirkung auf Natur, lokale Ökonomie und Gesellschaft
  • Fläche in Freiburg reicht für autarke Landwirtschaft nicht aus
  • Angebot sollte besser ausgebaut werden neben den normalen Wochenmärkten

5. Welche Entwicklungen in diesem Szenario finden Sie besonders positiv? Was macht Ihnen Sorgen? Welche Fragen bleiben für Sie bei diesem Szenario noch offen?

Positiv:
  • Ökologisches Bauen im Bestand
    • Bausektor wichtig, um den ökologischen Fußabdruck zu verringern
    • Abriss vermeiden
  • Ausbau der Kreislaufwirtschaft
    • Richtig Wachstum zu hinterfragen
  • Reduktion des Konsums
    • Lokaler/regionaler Fokus positiv
    • Teilen, Wiederverwenden, Ressourcen sparen
    • Stärkung der kommunalen/regionalen Aktivitäten
    • Weniger Wachstum muss nicht ärmer heißen
    • Höhere Qualität
    • Selbstversorgung
  • Ausbau des Umweltverbunds und der Mobilitätsinfrastruktur
    • Verzicht auf den PKW
    • Weniger Platz für Autos und mehr für Menschen
    • Kurze Wege, auch in den Stadtteilen wichtig
    • Reduktion des MIVs
    • Förderung des Fahrrads als gesundes Fortbewegungsmittel
  • Schaffung von neuen (Grün)-Räumen
    • Räume für Bewegung und Austausch
    • Gemeinschaftsflächen und gemeinschaftliche genutzte Räume
    • Ökologische Landwirtschaft
    • Corona konforme Gestaltung
  • Maßnahmen gegen Klimawandel
  • Erhalt der Biodiversität
    • Bezug zur Natur
    • Schutz der Artenvielfalt wichtig
Negativ:
  • Ökonomische Unsicherheit
    • Soziale Folgen nicht angesprochen
    • Verarmung
    • Spaltung durch steigende Preise ökologischer nachhaltiger Produkte
    • Einkommensunterschiede
  • Zugänglichkeit und Teilhabe
    • Klimagerechtigkeit muss auch soziale Gerechtigkeit fördern
    • Stadt noch für alle?
  • Fokus auf Landwirtschaft
    • Unrealistischer Fokus
    • Nicht zukunftssicher
    • Zu starke Ausrichtung auf Landwirtschaft
    • Selbstversorgung wichtig, aber realistisch?
  • Lokaler Fokus
    • Keine Abschottung
Szenario 5: Urban-Produktive Wissensstadt

Szenario 5

Stärkung zentraler Lagen

1. Können Sie sich vorstellen in der urban- produktiven Wissensstadt Freiburg 2040 zu leben?

  • Ja: 39, Nein: 78
  • Ausgrenzung der "Normalbürger_innen" und mögliche soziale Ungleichheiten sind kritisch zu sehen
  • Wissenschaftsstadt wird begrüßt, aber darf nicht zu elitär werden
  • Klimaauswirkungen werden bemängelt

2. In diesem Szenario rücken Wohnen, Arbeiten und Freizeit näher aneinander. In der Kernstadt verschwinden die großen Einzelhandelsflächen und es entstehen bunt gemischte Räume, wo Cafés und Wohnungen ebenso zu finden sind wie Büros, Läden oder Kindertagesstätten. Das Preisniveau ist extrem hoch und liegt deutlich über dem in den Ortslagen. Würden Sie sich trotzdem gerne in dieser Innenstadt aufhalten?

  • Ja: 45, Nein: 69
  • Eine kompakte Stadtstruktur ist gut, muss jedoch für alle bezahlbar und nutzbar bleibe
  • Mischung von Nutzungen und Vielfalt sorgt für ein lebendiges Stadtflair
  • Verdrängungseffekte und Privilegierung als großes Problem

3. Unternehmen kaufen Wohnungen auf, um ihren Mitarbeitern Wohnraum in der Nähe zum Arbeitsplatz anbieten zu können. Das hilft ihnen, das gut qualifizierte Personal zu bekommen, das sie brauchen. Begrüßen Sie die Entwicklung?

  • Ja: 32, Nein: 89
  • Gefahr einer gespaltenen Gesellschaft und Ausschluss aus der Stadt von bestimmten Einkommenshaushalten
  • Gefahr der privatisierten Stadtentwicklung
  • Ist keine geeignete Antwort auf die Wohnraumproblematik
  • Wohnen in der Nähe zum Arbeitsplatz ist prinzipiell positiv

4. Die starke technologische Orientierung führt zu einem hohen Energieverbrauch, den die Stadt vollständig durch regenerative Energien deckt. Es werden unterschiedlichste Flächen für die modernsten Formen der Energiegewinnung genutzt (z.B. Solar- und Windenergie, Photosynthese, Agrophotovoltaik auf landwirtschaftlichen Flächen). Stimmen Sie dem Ausbau der regenerativen Energie zu, auch wenn er das Erscheinungsbild der Stadt sichtbar verändert?

  • Ja: 113, Nein: 12
  • Erneuerbare Energien beeinträchtigen das Landschaftsbild gar nicht so stark
  • Energieverbrauch sollte gesenkt werden mit gleichzeitiger Energieeinsparung

5. Welche Entwicklungen in diesem Szenario finden Sie besonders positiv? Was macht Ihnen Sorgen? Welche Fragen bleiben für Sie bei diesem Szenario noch offen?

Positiv:
  • Gemischte Stadtstrukturen
    • Funktionsmischung
    • Belebte Innenstadt
    • Pocket-Parks gegen Hitze
    • Kurze Wege
    • Ausbau des ÖPNV, weniger MIV
  • Fokus auf Wissens- und Innovationsstandort
    • Wichtige Stärke von Freiburg
    • Fortschritt
    • Schafft Arbeitsplätze
    • Wissensökonomie als wichtige Grundlage für Freiburgs Zukunft
    • Muss nicht zwangsläufig zu Spaltung der Gesellschaft beitragen
    • Logische Entwicklung auf heutiger Basis
Negativ:
  • Einseitiger Fokus auf Technologie
    • Hoher Energieverbrauch
    • Ökologische und soziale Aspekte nicht hinreichend berücksichtigt
  • Fehlender integrativer Ansatz von sozialer, ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit
    • Zu wenig soziale Aspekte enthalten
    • Hoher Flächenverbrauch für den hohen Energieverbrauch
    • Verlust an Vielfalt in der Stadt
  • Fokus auf Wissens- und Innovationsstandort
    • Steigende Privatisierung
    • Polarisierung
    • Verdrängungseffekte
    • Wohlstand muss der Gesellschaft zugutekommen
Szenario 6: Vernetzter Agglomerationsraum

Szenario 6

Integration von Stadt und Region

1. Können Sie sich vorstellen, in dem vernetzten Agglomerationsraum Freiburg 2040 zu leben?

  • Ja: 80, Nein: 26
  • Regionale Vernetzung wird begrüßt und als notwendig angesehen
  • Ein Ausbau der ÖPNV-Verbindungen wird bei diesem Szenario erforderlich sein
  • Identität der Region und Wir-Gefühl ja, aber trotzdem Freiburg bleiben

2. In diesem Szenario dauern viele planerische Abstimmungsprozesse in der Region ausgesprochen lange, bspw. bei der Entwicklung regionaler Gewerbegebiete oder dem Ausbau des regionalen Schienennetzes. Die Geduld aller Akteure wird immer wieder auf die Probe gestellt. Würden Sie diesen Nachteil zugunsten einer engen regionalen Verflechtung in Kauf nehmen?

  • Ja: 79, Nein: 33
  • Zusammenarbeit ist für die gesamte Region vorteilhaft
  • Längere Prozesse sind teilweise notwendig und unumgänglich
  • Mobilitätsangebot ist ein Schlüsselthema für die Region
  • Nachhaltige Entwicklung geht nur in regionaler Abstimmung

3. Um das Landschaftsbild zu schützen, Klimafolgen zu minimieren und das weitere Artensterben zu verhindern, werden regional bedeutsame Biotope als zusammenhängende Grünzüge besonders geschützt. Für neuen Wohnraum müssen daher Landwirtschaftsflächen weichen. Finden Sie diese Strategie richtig?

  • Ja: 52, Nein: 56
  • Artenschutz und Landwirtschaft können zusammengedacht werden
  • Es kommt auf die Art der Landwirtschaftsfläche und Bewirtschaftung an
  • Wohnraumstrategien und Dichte sollten überdacht werden und flächensparender sein

4. Um die Erreichbarkeit umliegender Gemeinden in der Region zu verbessern und Staus auf den Straßen zu vermeiden, werden im Sinne des Kli-maschutzes der Schienen- und der öffentliche Personennahverkehr aus-ebaut. Investitionen fließen überwiegend in den regionalen Nahverkehr. Das städtische Verkehrsnetz rückt dabei für ein paar Jahre in den Hintergrund. Unterstützen Sie diese regional ausgerichtete Strategie?

  • Ja: 111, Nein: 14
  • Agglomerationsraum muss nicht unbedingt zu erhöhten Pendlerströmen führen
  • Das innerstädtische Verkehrsnetz ist gut ausgebaut und bietet einige Alternativen, daher werden Verbesserungen in der Region priorisiert

5. Welche Entwicklungen in diesem Szenario finden Sie besonders positiv? Was macht Ihnen Sorgen? Welche Fragen bleiben für Sie bei diesem Szenario noch offen?

Positiv:
  • Ausbau des ÖPNVs
    • Mobilitätsstationen
    • Bessere Vernetzung
  • Überregionale Zusammenarbeit
    • Nachhaltige, ressourcenschonende und perspektivische Entwicklung
    • Gewerbeflächen regional denken
  • Dezentrale Energieversorgung
    • Erneuerbare Energien
Negativ:
  • Belange von Natur nicht genug berücksichtigt
    • Stärkung des 3-Länderecks nicht zu Lasten der Natur
    • Zusammenhängende Naturräume wichtig
    • Landwirtschaftsflächen und Naturräume verschwinden