Einblicke in die Sammlungsgeschichte

Karl Sauer

10.02.1872 – 14.03.1917

Karl Sauer wuchs in Whylen bei Lörrach auf und zog 1891 mit seiner Familie nach Freiburg. Sauer war lange Zeit im deutschen Kolonialdienst tätig und arbeitete von 1898 bis 1912 im kaiserlichen Gouvernement des Schutzgebietes Deutsch-Ostafrika (heutiges Burundi, Ruanda, Tansania (ohne die Insel Sansibar) und Teile Mosambiks). Hier war er zeitweise in den wichtigen Handels- und Verwaltungsstädten Bagamōyo, Dar es Salaam und Lindi stationiert (im heutigem Tansania). In seiner Funktion als Distrikts- und Arbeitskommissar beteiligte er sich am Bau der ostafrikanischen Mittellandbahn, die die Wirtschaftlichkeit der Kolonie steigern sollte. Während des Maji-Maji-Krieges (1905 – 1907) zwischen der lokalen Bevölkerung und den deutschen Besatzern, war Sauer als Distriktskommissar an der militärischen Niederschlagung der Kolonialopposition beteiligt.

Schenkung Sauer

Zwischen 1904 und 1909 stiftete Karl Sauer größere Sammlungen mit Schnitzereien, Waffen und Musikinstrumenten, die er während seiner Aufenthalte in Deutsch-Ostafrika (heutiges Burundi, Ruanda, Tansania (ohne die Insel Sansibar) und Teile Mosambiks) erworben hatte. Hervorzuheben ist dabei eine Maskensammlung der Makonde aus Tansania, die damals auf 200 Mark geschätzt wurde. Eine weitere Schenkung im Jahr 1906 von Ethnographika aus den Regionen Lindi und Bagamōyo (Tansania) erhöhte seine Stiftung auf einen Wert von 300 bis 400 Mark. Die Sammlungen wurden von Sauer nicht systematisch angelegt und beinhalteten neben ethnologischen Objekten auch Objekte der Naturkunde, wie zum Beispiel Tierschädel und Insekten. Über die Hintergründe, wie die Objekte vor Ort gesammelt wurden, ist keine Dokumentation erhalten. Insgesamt erreichte seine Stiftung einen Gesamtwert von 400 bis 500 Mark.