Deutsch-Ostafrika

Die Kolonie Deutsch-Ostafrika des Deutschen Reiches erstreckte sich über die heutigen Länder Tansania (ohne Sansibar), Burundi, Ruanda und Teile Mosambiks. Die Grundlage für die Besatzung war 1884 von Carl Peters von der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft (DOAG), durch den umstrittenen Erwerb von Land und Schutzverträgen, gelegt worden. Als Reaktion auf die territoriale Ausweitung der DOAG, kam es 1888 zur Auflehnung der Küstenbewohner. Diese wurde 1890 vom deutschen Militär blutig niedergeschlagen und das Deutsche Reich deklarierte 1891 seine Herrschaft über die Region. Zum Hauptsitz der Kolonialregierung wurde die Hafenstadt Dar es Salaam in Tansania.

Ausgelöst durch die gravierende Unterdrückung der lokalen Bevölkerung, kam es 1905 erneut zu militärischen Konflikten zwischen lokalen Volksgruppen und den Besatzern. Diese sogenannte Maji-Maji-Revolte gilt als größter Aufstand in der deutschen Kolonialgeschichte und forderte bis 1907 etwa 100.000 Todesopfer. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs brach die Wirtschaft in der Kolonie zusammen und das Gebiet wurde schließlich mit dem Versailler Vertrag 1919 unter die Oberhoheit Großbritanniens gestellt.

»Am Strande von Daressalam«, Deutsch-Ostafrika, Dar es Salaam, o. J., Slg. Kurt Schwabe, Ethnologische Sammlung MNM
»Am Strande von Daressalam«, Deutsch-Ostafrika, Dar es Salaam, o. J., Slg. Kurt Schwabe, Ethnologische Sammlung MNM
»Mattenflechterinnen«, Deutsch-Ostafrika, o. J., Slg. Kurt Schwabe, Ethnologische Sammlung MNM
»Mattenflechterinnen«, Deutsch-Ostafrika, o. J., Slg. Kurt Schwabe, Ethnologische Sammlung MNM
»Gefangene«, Deutsch-Ostafrika, o. J., Slg. Kurt Schwabe, Ethnologische Sammlung MNM
»Gefangene«, Deutsch-Ostafrika, o. J., Slg. Kurt Schwabe, Ethnologische Sammlung MNM