Kurzbiografie - Mohammed Arkoun
Islamwissenschaftler

Professor emeritus für islamische Geistes- undKulturgeschichte an der Universität Paris III (Sorbonne). Geboren 1928 in Taourit-Mimoun in der Großen Kabylei (Algerien). Gehört zu den prominentesten Denkern der arabischen Welt. Bedeutender Wissenschaftler, Kritiker und Intellektueller. Nimmt einen kritischen Standpunkt gegenüber den ideologischen Vorstellungen des Islams und der islamischen Vernunft ein („Pour une critique de la raison islamique“, 1984). Lässt Erkenntnisse und Methoden der modernen Sozial- und Geisteswissenschaften in seine Analyse des Islams einfließen – verbindet Orient und Okzident. 1950-1954 Studium an der literaturwissen-schaftlichen Fakultät in Algier. Mitte der fünfziger Jahre Studium an der Sorbonne in Paris. 1969/1970 Anerkennung als Wissenschaftler durch seine frühen Studien über den Historiker und Philosophen Miskawayh. 1961-1991 Professor für „Islamische Ideengeschichte“ an der Sorbonne. Seit 1980 wissenschaftlicher Direktor der Zeitschrift Arabica: Journal of Arabic and Islamic Studies. Seit 1993 Gastprofessor an zahlreichen Universitäten und Forschungseinrichtungen, vor allem am „Institute of Ismaili Studies“ in London. 1999 gründet er in Paris das „Institut d’Études des Sociétés Musulmanes“, für das er sich bereits seit 1970 eingesetzt hat. 2002 Auszeichnung mit dem Giorgio Levi Della Vida Award in Islamic Studies. 2003 Ibn-Rushd-Preis für freies Denken. Arkoun verfasste viele Werke über die arabisch-muslimische Gedankenwelt.

Sein umfangreiches wissenschaftliches Werk enthält u.a.: Humanisme et Islam. Combats et propositions (Vrin, 2005), The Unthought in Contemporary Islamic Thought (London, 2002), L’immigration: défis et richesses (Paris, 1998), Rethinking Islam (Boulder, Col., 1994), L’islam. Approche critique (1989, dt. unter dem Titel Der Islam. Annäherung an eine Religion, 1999), Lectures du Coran (1982), La pensée arabe (1975), L’humanisme arabe au 4-10 siècle (1970).


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