Doppelhaushalt 2023/2024



THH 12 Kultur- und Bibliothekswesen

3.12.00.00

Kurzbeschreibung

Kulturamt, Städtische Museen und Stadtbibliothek

Das Kulturamt fördert und sichert durch unterschiedliche Maßnahmen ein vielfältiges Kunstund Kulturleben in der Stadt. Es berät und unterstützt Künstler_innen, Gruppen, Vereine, Kultureinrichtungen in allen Belangen ihrer Arbeit und entwickelt die kulturellen Infrastrukturen in der Stadt ideell und materiell weiter. Für Kunst- und Kulturprojekte werden meist über Fachjurys einmalige und mehrjährige Zuschüsse im Rahmen der Projektförderung vergeben. Einzelne Veranstaltungen, Festivals und Kultureinrichtungen werden auf Basis von Beschlüssen des Gemeinderates institutionell gefördert. Das Kulturamt führt im Namen der Stadt eine Reihe eigener Kunst- und Kulturveranstaltungen und Preisvergaben durch, u.a. den Kulturpreis Reinhold- Schneider-Preis, betreibt das Kunsthaus L6 für zeitgenössische Positionen, koordiniert Kunst im öffentlichen Raum und vermietet die Bürgerhäuser. Beim Kulturamt ressortiert das Stadtarchiv, das als „Gedächtnis der Stadt“ Unterlagen, denen bleibender Wert für die Stadtgeschichte zukommt, verwahrt und diese zugänglich macht.

Die Stadtbibliothek hat die Aufgabe, Bücher und andere Druckerzeugnisse, Bild-, Ton- und Datenträger sowie virtuelle Medien zur Verfügung zu stellen. Sie versteht sich als Informationszentrum und als Tor zur (außer)schulischen, beruflichen und persönlichen Bildung. Mit ihren vielseitigen Angeboten - auch im Veranstaltungsbereich - fördert sie auch die kulturelle Bildung und hält Anregungen zu Freizeitgestaltung und Unterhaltung bereit. In der Medienvielfalt bietet sie Orientierung und leistet einen Beitrag zur Leseförderung.

Die Städtischen Museen Freiburg sind nach den ethischen Grundsätzen des Internationalen Museumsrates (ICOM) den Grundsätzen „Ausstellen, Vermitteln, Bewahren, Erforschen“ verpflichtet. Aus den eigenen Sammlungen heraus und in Kooperation mit anderen Museen werden Ausstellungen und Veranstaltungen entwickelt sowie kulturelle Bildungsarbeit angeboten. Gleichzeitig wird das kulturelle Erbe der Stadt und der Region für die Zukunft bewahrt und zukünftig auch zunehmend digital der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Die Museen bauen derzeit einen digitalen Katalog ihrer Sammlungen auf, der bundesweit als vorbildlich gilt. Zudem stellen die Museen die Inhalte der Ausstellungen auch in digitalen Ausstellungsalben zur Verfügung. Die Städtischen Museen Freiburg sind zudem ein bedeutender touristischer Leistungsträger und als Standortfaktor für Freiburg und für den Tourismus insgesamt von großer Wichtigkeit.

Personal

Stellen im Amt Beamt_innen Beschäftigte Gesamt 2021/22 Beamt_innen Beschäftigte Gesamt 2023/24
Kulturamt 12,10 46,63 58,73 12,50 51,55 64,05

Neuschaffung: +5,6 VZÄ (3,0 VZÄ für NS Dokuzentrum// 1,0 VZÄ für FAMI Archiv// 0,4 VZÄ für Haushalt bzw. Personal// 1,2 VZÄ für Nacht- bzw. Popkulturbeauftragte_n)
Einsparungen: -0,28 VZÄ (-0,18 VZÄ alte Einsparvorgabe// -0,10 VZÄ Einsparvorgabe aus Arbeitszeitreduzierung mit finanziellem Ausgleich)

Stellen im Amt Beamt_innen Beschäftigte Gesamt 2021/22 Beamt_innen Beschäftigte Gesamt 2023/24
Stadtbibliothek 2,00 36,40 38,40 2,00 36,40 38,40
Stellen im Amt Beamt_innen Beschäftigte Gesamt 2021/22 Beamt_innen Beschäftigte Gesamt 2023/24
Städtische Museen 1,00 34,15 35,15 1,00 35,85 36,85

Neuschaffungen: +1,7 VZÄ (0,7 VZÄ für NS Dokuzentrum// 0,5 VZÄ wissenschaftl. Mitarbeiter_in// 0,5 VZÄ Museumspädagogik)

Ausblick

Das Kulturamt möchte weiterhin zur Entfaltung und Sicherung eines vielfältigen und vitalen Kunst- und Kulturlebens in der Stadt Freiburg beitragen. Im Zuge dessen wird es in den kommenden Jahren seine Fördermaßnahmen aktualisieren, was mit einer neuen Bestandsaufnahme des Kulturkonzepts und Fragen um Grundsätze in der öffentlichen Kulturförderung einhergeht. Dabei soll es auch Ziel sein, Profile zu schärfen, Förderinstrumente in ihrer Praktikabilität weiterzuentwickeln und Kulturschaffende in ihren Tätigkeiten abzusichern. Für das Stadtarchiv wird die Umsetzung der seit vielen Jahren erforderlichen Neuunterbringung realisiert werden. Im zweiten Bauabschnitt des an der Messe entstehenden sog. Kopfbaus werden die neuen, den archivfachlichen Erfordernissen entsprechenden und zeitgemäßen Räumlichkeiten mit für Jahrzehnte ausreichenden Flächen und Erweiterungsmöglichkeiten auf zwei Geschossen des dort entstehenden Bürogebäudes integriert.

Die Stadtbibliothek möchte sich in den nächsten beiden Jahren auch weiterhin für den technologischen Wandel rüsten und auf das sich ändernde (Lektüre-) Verhalten mit einem umfangreichen Online Angebot in allen Bereichen reagieren. Die Digitalisierung wird in den nächsten Jahren im Vordergrund stehen. Zudem sollen die digitalen Kompetenzen der Besucher_innen gestärkt werden. Die Serviceangebote und die Aufenthaltsqualität sollen nochmals verbessert werden. Dem steigenden Bedarf an gedruckten und digitalen Medien soll durch die konsequente Anpassung des Medienbestands und der anderen Angebote, auch unter zielgruppenspezifischen Aspekten Rechnung getragen werden. So für Kinder und Jugendliche, z.B. Kindersoftwarepreis TOMMI, Aktionen zur Förderung der Lese-, Sprach- und Medienkompetenz wie z.B: „Lesen macht stark“ …, fremdsprachige Medien und E-Learning-Kurse für Geflüchtete.

Bei den Städtischen Museen Freiburg steht in den nächsten beiden Jahren die weitere Digitalisierung der Sammlungsbestände im Vordergrund, um möglichst vielen Menschen weltweit einen Zugang zu den Sammlungen zu ermöglichen. Nachdem zunächst die Highlights der Sammlungen ins Netz gestellt worden sind, soll nun die systematische Digitalisierung in Angriff genommen werden. Im Vorfeld der Neueinrichtung des Augustinermuseums werden auch die dort zukünftig gezeigten Objekte schon im Laufe des nächsten Doppelhaushaltes online gestellt werden. Zudem sollen zukünftig möglichst auch alle Ausstellungen online präsentiert werden. Die Planungen für die Einrichtung des Augustinermuseums und des Dokumentationszentrum Nationalsozialismus werden fortgeführt und zum Abschluss gebracht. Nach Fertigstellung der Gebäude können die Städtischen Museen dann zeitnah die Einrichtungsplanung umsetzen.