Von Wildbienen und Lichtackern
Stadt vergibt Klima- und Naturschutzpreise

Mit 16.000 Euro honoriert die Stadt alle zwei Jahre außergewöhnliche und innovative Klima- und Naturschutzprojekte. Als Vertreterin der Jury übergab Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit sowohl den Natur- als auch den Klimaschutzpreis an die Preisträger*innen
Damit auch kleine Projekte beim Klimaschutzpreis eine Chance haben, ist die Hälfte der 11.000 Euro Preisgeld für Projekte von oder für Kinder und Jugendliche reserviert. Finanziert wird der Preis vollständig aus den Einspeiseerlösen der Photovoltaikanlage auf dem Dach des Bürgerhauses am Seepark. Dagegen kommen die 5000 Euro für den Naturschutzpreis aus dem städtischen Haushalt. Sie gehen an preiswürdige Ideen im Bereich Arten- und Naturschutz.
Klimapreis Climate First
Die Karoline-Kasper-Schule gewann mit „Frei Day“ den ersten Platz und damit 2000 Euro. Jeden Freitag erarbeiten die Kinder der Grundschule im Vauban Projekte zu Zukunftsfragen wie Klimawandel oder Chancengleichheit und setzen sie in ihrer Nachbarschaft um.
Den ersten Platz außerhalb der Kategorie „Kinder und Jugendliche“ teilen sich das Foodsharing Café und das Solarcamp Freiburg und bekommen dafür jeweils 1500 Euro. Seit 2019 rettet das Foodsharing Café nicht nur große Mengen Lebensmittel, sondern vermittelt durch Mitmachprojekte auch nachhaltiges Handeln. Das Solarcamp hat sich zum Ziel gesetzt, FLINTA*-Personen (Frauen, Lesben, Intersexuelle, Nichtbinäre, Trans- sowie Agender Personen) und benachteiligte Jugendliche für männerdominierte Handwerksberufe zu begeistern, unter anderem durch Kurse in der PV-Installation.
Der zweite Preis ging an die Lastenrad B2B GmbH. Ihre Roadshow bietet Unternehmen, Kommunen und Organisationen die Möglichkeit, elektrische Lastenräder im Arbeitsalltag zu testen.
Den dritten Platz und 1000 Euro Preisgeld gewann der Frisör Vici, der ausschließlich umweltfreundliche Haarpflegeprodukte ohne Mikroplastik verwendet.
Sonderpreis im Bereich Industrie und Gewerbe
Der nicht dotierte Sonderpreis im Bereich Industrie und Gewerbe ging an das Team „Nachhaltigkeit in Unternehmen“ der KOCH Freiburg GmbH, das seine Mitarbeitenden für umweltfreundliche Verkehrsmittel sensibilisiert.
Anerkennungen
Anerkennungen und jeweils 500 Euro erhielten der Verein „zusammen leben“ und die Solar-Bürgergenossenschaft. Während „zusammen leben“ in der Klimaküche mit regionalen Zutaten international kocht, bietet die Bürgergenossenschaft lokalen Energiegemeinschaften Unterstützung.
Die Plan4 Software GmbH erhält für ihre Software „GebäudeCheck“ eine Anerkennung ohne Preisgeld. Das Tool erfasst den Sanierungsbedarf von Bestandsgebäuden, um mögliche Energieeinsparungen präzise planen zu können.
Der Naturschutzpreis
Auch beim Naturschutzpreis ist der erste Platz geteilt – jeweils 1500 Euro gehen an den NABU Freiburg und die Umweltgruppe bioVers. Im NABU-Projekt „Wildbienen am Tuniberg“ kombiniert ein Lehrgarten Artenschutz mit Wissensvermittlung und Landschaftspflege. BioVers hat das Ziel, Biodiversität im Agrarsektor zu fördern und dabei Landwirt*innen finanziell zu unterstützen. In ihrem Pilotprojekt „Lichtacker“ dient eine Hecke Tieren als Lebensraum. Der ökologische Mehrwert wird an Unternehmen verkauft, die so ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen können.
Der dritte, mit 1000 Euro dotierte Preis geht an die Mädchen- und Frauenbasketballabteilung des USC Freiburg. Im „HER.Camp“ lernen die Teilnehmerinnen praxisnah, wie Ernährung, Recycling und Naturschutz einen gesunden Lebensstil fördern.
Anerkennungen
Über eine Anerkennung, und jeweils 500 Euro können sich Philip Köder, Olha Parfymovych und erneut die Karoline-Kasper-Schule freuen. Köder pflegt sieben Hektar Wiesenfläche mit der klassischen Handmahd. Parfymovych bringt in ihrem Projekt „Umweltbildung für ukrainische Flüchtlinge“ den Teilnehmenden alles über Mülltrennung, klimaneutrale Häuser, Solarenergie und den Erhalt von Grünflächen bei. Und im „Schulkindergarten“ der Karoline-Kasper-Schule übernehmen jedes Jahr zwei Klassen die Pflege des Gartens und lernen Säen, Ernten und Verarbeiten von Lebensmitteln.
Dieser Artikel erschien im Amtsblatt Nr. 881, am Samstag, 15. Februar 2025.