Untersuchung Radverkehrssicherheit

Im Auftrag der Stadtverwaltung hat ein Gutachterbüro alle Unfälle mit Beteiligung von Radfahrenden über drei Jahre (2005 – 2007) ausgewertet. Aus dieser Auswertung wurden „Unfallhäufungbereiche“ identifiziert – sowohl längere Streckenabschnitte als auch einzelne Knotenpunkte. Sie wurden vom Gutachterbüro auf mögliche Ursachen der Unfallhäufung und auf Verbesserungsmöglichkeiten hin näher untersucht.

Die wichtigsten Ergebnisse

  • Radfahrerinnen und Radfahrer sind nur an 11 % der polizeilich gemeldeten Unfälle beteiligt, obwohl innerhalb Freiburgs 27 % aller Wege mit dem Fahrrad zurück gelegt werden. Auf Unfälle mit Beteligung von Radfahrenden entfallen aber 40 % aller Leichtverletzten und über 50 % aller Schwerverletzten im Freiburger Unfallgeschehen.
  • Mit 52 % ereignen sich die meisten polizeilich erfassten Unfälle mit Radverkehrsbeteiligung zwischen Pkw und Radfahrenden. Überdurchschnittlich hoch im Vergleich zu anderen Städten sind Unfälle von Radfahrenden untereinander (12 % der Radverkehrsunfälle) und vor allem Alleinunfälle ohne „Unfallgegner“ (22 %). Unfälle zwischen Radfahrenden und Lkw (4 %) und solche mit Bus oder Straßenbahn (1 %) spielen bei der Zahl der Unfälle nur eine untergeordnete Rolle, haben aber oft besonders schwere Folgen.
  • Bei 67 % der Unfälle zwischen Pkw und Radfahrer/-in ist der Fahrer bzw. die Fahrerin des Pkw Hauptverursacher/-in. Bei einem Teil dieser Unfälle spielt aber auch ein Fehlverhalten der Radfahrenden eine wichtige Rolle. Die meisten dieser Unfälle ereignen sich an Kreuzungen und Einmündungen; häufigste Unfalltypen sind dem entsprechend Fehler beim Abbiegen sowie beim Einbiegen / Kreuzen (Vorfahrtmissachtung).
  • Bei den Ursachen der Unfälle, die die Radfahrerinnen und Radfahrer selbst verursachen, stehen an erster Stelle Fahrfehler (polizeilich erfasst mit der Unfallursache „unangepasste Geschwindigkeit“) und Fehler bei der Fahrbahnbenutzung (Benutzung von Radwegen entgegen der Fahrtrichtung, Benutzung von Gehwegen usw.). Auffällig bei den Fahrfehlern sind mehrere Unfälle in Verbindung mit den Straßenbahnschienen in der Innenstadt sowie Unfälle durch nicht ausreichend gesicherte Ladung (Taschen am Lenker usw.)

Die wichtigsten Unfallhäufungsbereiche

Folgende Streckenabschnitte und Knotenpunkte im Radverkehrsnetz wurden in dem Gutachten als unfallauffällige Bereiche ermittelt (Straßenzüge, bei denen zum Zeitpunkt des Gutachtens absehbar war, dass sie umfassend umgestaltet werden, wie z. B. Habsburgerstraße, Eschholzstraße und Heinrich-von-Stephan-Straße, sind nicht aufgeführt):

  • Kaiser-Joseph-Straße
    von Dreisam- / Schreiberstraße bis Salzstraße / Bertoldstraße mit Knotenpunkt Kaiser-Josef-Straße – Gerberau
  • Sedanstraße
    von Werthmannstraße bis Wilhelmstraße
  • Salzstraße / Bertoldstraße (Oberlinden)
    von Schwabentorring bis Rotteckring
  • Bertoldstraße / Stadtbahnbrücke / Wannerstraße
    von Rotteckring bis Eschholzstraße mit Knotenpunkt Eschholzstraße - Wannerstraße
  • Elsässer Straße
    von Granadaallee (Mooswaldbrücke) bis Universitätskliniken
  • Lehener Straße
    von Colmarer Straße bzw zum Abzweig Sundgauallee
  • St. Georgener Straße
    von Carl-Mez-Straße bis Besanconallee
  • Basler Straße
    von Kronenstraße bis Wiesentalstraße mit Knotenpunkt Basler Straße – H.-von-Stephan-Straße – Merzhauser Straße
  • Talstraße
    von Schwarzwaldstraße bis Günterstalstraße mit Knotenpunkt Günterstalstraße – Talstraße
  • Fritz-Horch-Weg (Dreisamuferweg)
    von Hirzbergstraße bis Sandfangweg mit Querung Fritz-Horch-Weg – Sandfangweg
  • Hindenburgstraße / Fabrikstraße
    von Bleichestraße (Hirzbergsteg) bis Kartäuserstraße mit Knotenpunkt Hindenburgstraße – Hirzbergsteg
  • Friedrich-Ebert-Platz

Die aus dem Gutachten entwickelten Verbesserungsvorschläge zu den einzelnen Streckenabschnitten und Knotenpunkten mit Unfallhäufungen werden vom Garten- und Tiefbauamt in konkreten Planungen näher ausgearbeitet. Erste Verbesserungen sind bereits umgesetzt (Friedrich-Ebert-Platz, Kennzeichnung der Hindenburgstraße als Fahrradstraße usw.), weitere folgen.

Den vollständigen Bericht der Untersuchung sowie die daraus entwickelten Handlungsempfehlungen finden Sie in der Service-Spalte rechts.

Kontakt

Garten- und Tiefbauamt
Fehrenbachallee 12
79106 Freiburg
Fax 0761 201-4699

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