Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Angehörigenpflege

Ausgangssituation

Die Zahl älterer Menschen und damit auch von Pflegebedürftigen wird in den nächsten Jahren voraussichtlich stark zunehmen, von 237 000 Pflegebedürftigen in Baden-Württemberg im Jahr 2007 bis zu 358 000 Pflegebedürftigen im Jahr 2031, das ist eine Zunahmen von gut 51 %. Pflegebedürftigkeit kann in jedem Alter eintreten, die meisten Pflegebedürftigen sind jedoch hochbetagt.

Bedingt durch die Alterung der Gesellschaft und durch die Anhebung der gesetzlichen Lebensarbeitszeit steigt auch das Alter der Erwerbstätigen und somit die Wahrscheinlichkeit, dass sie hochbetagte Familienmitglieder haben.

Zwei Drittel der Pflegebedürftigen werden derzeit zu Hause gepflegt, ein Drittel in Heimen.

Bereits heute sind rund 40 % der Hauptpflegepersonen berufstätig, die Hälfte von ihnen sogar in Vollzeit.

Etwa ein Drittel aller Erwerbstätigen leistet Unterstützung für erwachsene Angehörige. Das reicht von der Organisation der Hilfen bis zur rund-um-die-Uhr Pflege.

Bislang wird die Pflegearbeit noch überwiegend von Frauen übernommen, aber auch Männer werden in Zukunft zunehmend vor dem Problem stehen, die Pflege von Angehörigen und die Berufstätigkeit in Einklang bringen zu müssen.

Trotz Parallelen zur Kinderbetreuung gibt es wesentliche Unterschiede in der Betreuung von pflegebedürftigen, älteren Menschen:

  • Die Pflegebedürftigkeit älterer Angehöriger nimmt mit der Zeit zu, während Kinder zunehmend selbstständiger werden.
  • Die Pflegebedürftigkeit älterer Menschen ist im Vergleich zu Kindern meist komplexer und kann nicht nur psychisch, sondern vor allem auch körperlich belastend sein.
  • Eintritt, Dauer und Verlauf der Pflegebedürftigkeit sind nicht planbar.
  • Die Betreuung älterer Familienangehöriger bringt oftmals erhebliche organisatorische Schwierigkeiten mit sich, insbesondere dann, wenn die Pflegenden nicht am selben Ort leben wie ihre zu pflegenden Angehörigen.

Eine große Herausforderung stellt insbesondere die Unplanbarkeit und Kurzfristigkeit der Pflegefälle dar, sowie die hohe psychische und physische Belastung der Angehörigen. 20 % der pflegenden Erwerbstätigen denken zumindest an einen temporären Ausstieg. Die vielfältigen Verpflichtungen können zu Überlastung, Leistungsminderung, hohen Krankenständen und Fehlzeiten führen.

Hintergrundinformationen:

  • Weiterführende Informationen über die Situation und Entwicklung der Pflegebedürftigkeit in Freiburg hat das Amt für Bürgerservice und Informationsverarbeitung zusammengestellt:
    Pflegebedürftige in Freiburg (115,1 KB) – Strukturen und Entwicklungen. Amt für Bürgerservice und Informationsverarbeitung, Statistischer Infodienst, 2. April 2009.

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