Drei Fragen an...

Sebastian Backhaus, Leiter Nachhaltigkeitsmanagement

Kaffeepulver, Bohnen und eine Tasse mit schwarzem Kaffee
Freiburg wurde erneut als Fairtrade-Town ausgezeichnet. Auch in der Stadtverwaltung und im Gemeinderat wird fair gehandelter Kaffee getrunken. (Foto: Ilkay Karakurt/Fairtrade)
Sebastian Backhaus, Leiter des Nachhaltigkeitsmanagements
Sebastian Backhaus, Leiter des Nachhaltigkeitsmanagements (Foto: Seeger/Stadt Freiburg)

Zum sechsten Mal in Folge wurde Freiburg kürzlich als Fairtrade-Town ausgezeichnet. Damit werden Städte gewürdigt, die sich nachweislich für fairen Handel einsetzen – in Deutschland sind das 820, weltweit mehr als 2000. In Freiburg ist dafür Sebastian Backhaus zuständig.

1. Freiburg ist seit 2013 Fairtrade-Town. Welche Kriterien gibt es dafür?

Für die Auszeichnung müssen nachweislich fünf Kriterien auf verschiedenen Ebenen erfüllt werden. Die Stadtverwaltung und der Gemeinderat trinken fair gehandelten Kaffee und halten die Unterstützung des fairen Handels in einem Ratsbeschluss fest. Eine Steuerungsgruppe koordiniert alle Aktivitäten, in Geschäften und gastronomischen Betrieben werden Produkte aus fairem Handel angeboten, die Zivilgesellschaft leistet Bildungsarbeit, und die lokalen Medien berichten über die Aktivitäten vor Ort.

2. Wie sieht das konkret aus, und wer macht alles mit?

Freiburg hat sich mit seinen Nachhaltigkeitszielen dafür ausgesprochen, eine nachhaltige und faire Beschaffung zu verankern und für bewusste Konsum- und Verhaltensweisen zu sensibilisieren. Mit der Steuerungsgruppe Fairer Handel – einem Zusammenschluss aus Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft – wollen wir in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein dafür schaffen. Darüber hinaus wollen wir das Wirtschaften und die Beschaffung von Organisationen und Unternehmen nachhaltig und fair gestalten.

3. Warum ist fairer Handel auf lokaler Ebene so wichtig?

Zum einen sind kommunale Verwaltungen und öffentliche Institutionen wichtige Auftraggeber bei der Beschaffung von Waren. Zum anderen kann jede und jeder einen Beitrag dazu leisten, dass durch den Kauf von fair gehandelten Produkten Menschen in ärmeren Ländern einen fairen Anteil vom Gewinn bekommen und unter guten Bedingungen arbeiten können. Wir können somit auch hier vor Ort unseren Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung in Ländern des Südens leisten.

Dieser Artikel erscheint in der Amtsblattausgabe Nr. 839, am 13. Mai 2023.

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Veröffentlicht am 12. Mai 2023
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