Durch den Winter helfen
Spenden für Lviv

Zeichen der Solidarität und Hilfe in der Not: Bei einem ökumenischen Gottesdienst wurden Ende Dezember 5555 Euro Spenden für Freiburgs Partnerstadt Lviv gesammelt. Die Stadt Freiburg verdoppelt den Betrag.
Stadt verdoppelt private Spenden
Veranstaltet hatten den Gottesdienst die Evangelische Matthäusgemeinde und die katholische Seelsorgeeinheit Freiburg Nordwest im Zirkuszelt an der Messe. Dreißig Kinder und Jugendliche, die sich in den beiden Gemeinden engagieren, führten das Weihnachtsmusical "Simeon" auf. Geleitet wurde der Gottesdienst von dem katholischen Pfarrer Joachim Koffler und dem evangelischen Pfarrer David Geiß.
Der Erste Bürgermeister Ulrich von Kirchbach wies in einem Grußwort eindringlich auf das Leid in der Ukraine hin:
In diesen Tagen gilt unsere Solidarität und unser Mitgefühl ganz besonders unserer ukrainischen Partnerstadt Lviv, mit der wir seit 1990 eng verbunden sind. Das Kriegsgeschehen reißt nicht ab und bringt unendliches Leid über die Zivilbevölkerung. So soll auch der Gottesdienst ein Zeichen der Solidarität mit Lviv setzen und unser aller Wunsch nach einem baldigen Frieden zum Ausdruck bringen.
Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach
Neue Generatoren zur Notstromversorgung
Bereits Anfang Dezember waren fünf weitere Generatoren zur Notstromversorgung in Freiburgs Partnerstadt angekommen. Die Stadt Freiburg konnte sie trotz der angespannten Lage auf dem Markt kurzfristig bestellen und auf den Weg bringen, inzwischen sind sie schon im Einsatz. Lviv leidet sehr unter den Angriffen der russischen Armee auf die ukrainische Infrastruktur.
Wegen der Bombardierungen ist Lviv immer wieder völlig ohne Strom, die Stadtteile werden nur stundenweise mit Strom versorgt. Auch die Wasserversorgung ist zeitweise betroffen. Umso dringlicher sind, gerade jetzt im Winter, praktische Hilfsmittel wie Generatoren zur Erzeugung von Strom und Wärme, um die Oberbürgermeister Andrij Sadovyj gebeten hatte.
Schon Anfang vergangenen Jahres hatte Freiburg auf Basis von Spenden aus der Bürgerschaft und Wirtschaft Generatoren geliefert. Diese leisten gute Dienste. Allerdings waren sie angesichts des breiten Ausmaßes an zerstörter Infrastruktur nicht mehr ausreichend. Deswegen nahm Freiburg Kontakt mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) auf und erhielt eine Zusage von 1,1 Millionen Euro für die Anschaffung der Generatoren.
Hilfe ungebrochen
Außerdem hat Freiburg aus Spendenmitteln zur Nothilfe Lviv eine halbe Million Euro für das "Unbroken"-Zentrum zur Verfügung gestellt: eine Rehaeinrichtung für physisch und psychisch Verletzte aus der ganzen Ukraine, die inzwischen ihren Betrieb aufgenommen hat. Das BMZ hat dafür weitere zwölf Millionen Euro zugesagt, plus zehn Millionen Euro für zusätzliche Generatoren für Lviv.
Wir können uns wohl kaum vorstellen, wie schwierig die Situation in der Ukraine und unserer Partnerstadt sein muss. Wir wollen alles dafür tun, um unseren Freundinnen und Freunden in Lviv durch den schweren Winter zu helfen. Dabei sind die Generatoren eine hilfreiche Unterstützung.
Oberbürgermeister Martin Horn
Spendenkonto
Unterstützung wird auch weiterhin dringend gebraucht. Die Stadt Freiburg hat ein Spendenkonto eingerichtet:
IBAN DE75 6805 0101 0000 1919 19
Verwendungszweck: "Nothilfe Lviv"
Weitere Infos: www.freiburg.de/ukraine