Pilotprojekt in Freiburg

Erste Solar-Radwegüberdachung

Visualisierung Solar-Radweg
Photovoltaik hat nicht nur auf dem Dach Platz hat, sondern auch auf Verkehrsflächen: An der Messe entsteht jetzt der erste Solar-Radweg Deutschlands.

Freiburg ist sowohl Solar- als auch Fahrradhauptstadt: Beides bringt das aktuelle Pilot-Projekt der Stadt Freiburg und der Badenova in Einklang. Der beliebte Radweg an der Freiburger Messe wird auf einer Länge von 300 Metern mit Solarmodulen überdacht – solch ein Projekt ist das erste dieser Art in Deutschland. Das Besondere: Der Fahrradweg wird überdacht mit lichtdurchlässigen Glas-Glas-PV-Modulen. 

Das Pilot-Projekt zeigt, dass Photovoltaik nicht nur ganz klassisch auf dem Dach Platz hat, sondern auch auf Verkehrsflächen. Gerade im urbanen Raum, wo Flächen rar und teuer sind, gilt es intelligente und kreative Lösungen zu finden, um die Ausbauziele der Stadt Freiburg zu erreichen. Der großmaßstäblichen Nutzung standen bislang die hohen Kosten für die Tragekonstruktionen der PV-Module im Wege, da bislang mit Einzelanfertigungen gearbeitet werden musste. Ziel des Pilotprojektes war daher auch die Entwicklung eines Standard-Tragesystems, welches anschließend zu geringeren Kosten an anderen Standorten verwendet und das Pilotprojekt damit multipliziert werden kann. 

Gemeinschaftsprojekt

Die erste Solar-Radwegüberdachung Deutschlands entlang der Freiburger Madisonallee ist ein gemeinsames Projekt der Stadt Freiburg und badenovaWÄRMEPLUS. Die badenova Tochter plant und errichtet die Radwegüberdachung und die Stadt stellt das Grundstück und unterstützt das Pilotprojekt mit Mitteln aus dem Klimaschutzfonds der Stadt. Pächter der Anlage wird das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE, das selbst im Bereich Verkehrswege Photovoltaik forscht und für die PV-Anlage ein Monitoring aufsetzt. Ziel des Pilot-Projektes ist die Entwicklung einer technisch skalierbaren Dachkonstruktion als Beispiel der Nutzbarmachung von bisher für die klimaneutrale Stromproduktion ungenutzten Flächen im urbanen Raum. Dazu gehört u.a. Themen wie Standortwahl, Flächensicherung, bauliche Genehmigung sowie die Vermarktung des Stroms. 

Über 900 PV-Module

Insgesamt 912 PV-Module werden auf 38 Dachsegmenten montiert, die von einer verzinkten Stahlkonstruktion gehalten werden. Die Solaranlage besitzt 282,7 Kilowattpeak (kWp) Leistung und wird pro Jahr etwa 280.000 kWh Ökostrom erzeugen, was dem Jahres-Strombedarf von mehr als 180 Personen entspricht. 

Veröffentlicht am 16. November 2022
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