Freiburg liebt Dich! | Juni

Über unverpackte Lebensmittel hinaus

Laut Mitteilung des Umweltbundesamts Ende 2019 wurde mit 18,7 Millionen Tonnen Verpackungsmüll so viel Müll in Deutschland produziert wie noch nie. Diesem Trend stellen sich immer mehr kleine Läden und Initiativen entgegen, die im Einklang mit den Freiburger Nachhaltigkeitszielen Konzepte entwickeln, um, zum Beispiel, mit möglichst wenig Verpackungsmüll auszukommen. Beispielhaft steht dafür die „Glaskiste“, seit April 2017 der erste Unverpackt Laden in Freiburg. Deshalb wurde am 18. Juni das Projekt „Glaskiste“ für besonderes Engagement im 8. Handlungsfeld Wirtschaft und Wissenschaft der Freiburger Nachhaltigkeitsziele ausgezeichnet.

Von links nach rechts: Jana Weitze (Wirtschaftsjunioren), Björn Zacharias (Glaskiste), Katharina Pfaff (Green City Büro/ Stadt Freiburg)

Die Glaskiste zeichnet sich durch einen ganzheitlich nachhaltigen Ansatz aus, der den gesamten Wertschöpfungskreislauf mit bedenkt: Von der Auswahl des Stromlieferanten, der Produktbeschaffung - welche die nachhaltige Landwirtschaft unterstützt und Anreize für eine lokale und widerstandsfähige Nahrungsmittelproduktion schafft - bis hin zur Müllvermeidung.

Dabei wird vor allem auf Transparenz geachtet. Die Kunden sollen wissen, woher die Produkte kommen und welche Wege sie bis zur Ankunft in Freiburg zurücklegen. Die Handelspartner stammen aus der Region, da die Ökobilanz im Vordergrund steht: Der Honig kommt aus Teningen, die Milch aus dem Schwarzwald, die Eier von einem Bauernhof aus dem Dreisamtal. Produkte aus Übersee sind klar gekennzeichnet.

Neben einer Urkunde und einem vom Künstler Thomas Rees geschnitztes Holzherz, wurden auch „Freiburg 2020“ Jubiläums-Stofftaschen übergeben. Die Initiative „Freiburg liebt dich“ möchte damit auch ein Zeichen für die Bedeutung des lokalen Einzelhandels für eine lebendige Stadt der kurzen Wege setzen, der durch die Digitalisierung und die Corona-Krise mit besonderen Herausforderungen zu kämpfen hat.